Tapi123
Guten Tag Frau Hoehl, Meine Tochter 20 Monate alt, bringt mich langsam auf die Palme. Sie hat noch nie durchgeschlafen und jetzt schläft sie nachts extrem unruhig. Wir haben ein Familienbett, wobei nur sie und ich darin schlafen. Abends geht es gegen 20 Uhr ins Bett und sie schläft bis ca. 00 uhr durch, dann geht das Theater los. Sie wacht ca. Jede Std auf und verlangt nach mir. Dann trinkt sie etwas, mal wasser mal brust und schläft wieder ein, mal mit brust mal ohne. So geht das dann bis ca. 8 uhr morgens. Mittags schläft sie dann, je nach dem wie die Nacht verlief, gegen 11 oder 12 ein, mit einschlafstillen und schläft dann ca. 90 min. Ich stille sie noch sehr oft, sie verlangt es sowohl tagsüber als auch nachts. Andere Mahlzeiten isst sie nicht üppig, aber gut mit mir un dem Bruder mit. Der erste Abstillversuch scheiterte und ich möchte es nicht übers Bein brechen. Unser Tagesablauf ist ziemlich routiniert, es sei denn Feiertage oder sonstige seltene Abweichungen bestehen. Ich bin einfach ziemlich erschöpft. Mein Sohn wurde auch bis 30 Moant gestillt. Ich erinnere mich auch daran, dass er so eine unruhige Phase, in diesem Alter hatte. Was kann ich für ruhigere Nächte tun? Ganz herzlichen Dank im Voraus! LG Pia
Liebe Pia, Wenn das Schlafverhalten Ihres Kindes im Familienbett mit kindbestimmten Stillen Sie "auf die Palme" bringt, dann ist es nicht mehr bindungsförderlich und Sie sollten Ihre Schlafsituation überdenken. Wenn das Ein- bzw. Wiedereinschlafen Ihres Kindes aktuell zwingend mit dem Stillen verbunden ist, kann es zielführend sein, dass Sie diese Einschlafassoziation wieder lösen, damit das Kind auch das Wiedereinschlafen wieder ohne Ihre Hilfe bewältigt. Sie könnten beispielsweise das Stillen VOR dem eigentlichen Einschlafen beenden und Ihr Kind dann nur noch unaufgeregt auf dem Arm halten oder im Bett liegend Körperkontakt geben um es so zum Schlafen zu bringen. Sie können Ihrem Kind zeigen, wie es eine Wasserflasche oder einen auslaufsicheren Wasserbecher auf dem Nachtschrank selbst findet und hierfür nicht nach der Mama fragen muss. Sie könnten auch überlegen, ob Ihr Kind schon in ein größeres Bett umziehen kann. Hierfür könnten Sie für Ihr Kind (mit Absturzsicherung) aufbauen und eine liebevolles Bettkantenritual gestalten Seien Sie authentisch und bestimmen Sie die Intensität des Körperkontaktes, die für angenehm ist, beispielsweise indem Sie dem Kind Ihre Hand auflegen o.ä. Hier könnten Sie zunächst den Mittagsschlaf stattfinden lassen, wenn das gut angenommen wird, kann Ihr Kind hier auch abends schlafen. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl PS: Es ist gelebte Missbrauchsprävention, wenn Kinder am Beispiel lernen, dass man nur den Körperkontakt geben muss, den man auch wirklich genießen kann.