cacaca
Hallo, unsere Tochter ist 3,5 Monate alt. Sie schläft nachts zuverlässig von 19 bis 7 Uhr. Tagsüber zeigt sie nach 40–50 Minuten erste Müdigkeitszeichen (Gähnen) und schläft dann meist nur 30 Minuten. Der letzte Tagschlaf endet zwischen 16 und 17 Uhr. Insgesamt kommt sie tagsüber auf etwa 2–3 Stunden Schlaf. Inzwischen schläft sie tagsüber nur noch in der Trage (ständig gehen erforderlich) etwas besser (ca. 55 Minuten). Ohne Trage überstreckt sie sich abends und findet weinend an der Brust kaum in den Schlaf. Auch mit Trage ist das Einschlafen abends oft von Weinen begleitet. (Weil so großer Abstand zwischen letztem Tagschlaf) Insgesamt schläft sie mit Trage etwa 4–5 Stunden pro Tag. Tagschlaf ist nur in einem abgedunkelten Raum mit weißer Wand möglich. Stillen geht ausschließlich zu Hause. Sie ist sehr neugierig, reizempfindlich und kommt nach Besuch oder neuen Eindrücken schwer zur Ruhe (will dann nur nuckeln, frühes Fremdeln). Wenn ich sie nach 60 Minuten Wachzeit nicht aktiv in den Schlaf begleite, schreit sie sich oft fest und ist dann stundenlang wach. Meine Fragen: Soll ich weiterhin konsequent tragen oder doch versuchen, sie an den Kinderwagen zu gewöhnen? Wie kann ich ihr (und uns) helfen, besser in den Tagesschlaf zu finden? Vielen Dank!
Hallo, Ihr Kind ist noch recht klein und hat schon einen gut berechenbaren Nachtschlaf. Freuen Sie sich darüber. Die Wachphasen am Tage sind auch altersentsprechend bis auf die letzte Wachphase. Sie bemerken schon, wie Ihr Kind am Abend dann überreizt reagiert. Es ist in diesem jungen Alter noch in Ordnung das Kind in den Schlaf zu stillen oder zu tragen. Es wäre auch für Sie, Ihren Rücken und für die längerfristige Schlafhygiene des Kindes sinnvoll, wenn Sie einmal am Tage anstreben, das tragend eingeschlafene Kind auch abzulegen (Bettchen, Kinderwagen oder Stubenwagen). Dieses versuchen Sie am besten bei der ersten oder zweiten Tagschlafphase. Hierfür nehmen Sie das Kind aus der Trage, ungefähr 3 Minuten nachdem alles schlaff geworden ist und die Atmung regelmäßig ist, bringen es zunächstt mit Füßen und Po vorran ins Bett und rollen es über seine Seite in die Schlafposition. Haben Sie Ihre Hände noch spürbar auf das Kind und wiegen es auf der Unterlage sanft hin und her, so dass es spürt, dass es im Bett angekommen ist. Wenn Ihr Kind nach 30 Minuten erwacht, wiederholten Sie diesen Griff, ohne Blickkontakt aufzubauen, um Ihr Kind in eine weitere Schlafphase hineinzuwiegen, so dass es lernt auch am Tage die Schlafphasen zu verbinden. Gerade bei sehr reizoffenen Kindern ist es wichtig in der Einschlafsituation und auch bei Weiterschlafhilfen Blickkontakt zu meiden, sonst geht Ihr Kind wieder in die Interaktion. Wenn es Ihrem Kind gelingt auch am Tage mal die Schlafphasen zu verbinden, dann wird es am Abend nicht so überreizt sein. So lange es noch so ist, beginnen Sie rechtzeitig mit einem liebevollen Übergang, evtl. Klusterstellen, ausleitenden Massagen und einer ruhigen entspannten Stimmung. Wenn Ihnen das Kind trotzdem noch sehr viel "erzählen muss" hören Sie liebevoll und geduldig zu und warten auf eine leichte Veränderung der Schreistimmlage. Erst wenn ein leichtes Schluchzen erklingt, löst sich die Spannung und Ihr Kind ist wieder offen, Beruhigungshilfen wie z.B Schnuller, sanftes Wiegen o.ä. anzunehmen. Vorher benötigt es nur Ihre Präsenz und liebevollen Kontakt. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl
cacaca
Vielen Vielen Dank! das hat uns viel geholfen... Nun ist es seit kurzem so, dass unsere Tochter morgens ab 5 uhr quengelig wird und dann immer kurze Power Naps macht wenn ich sie im Bett an der Brust anlege... Sie hat die Augen aber zu - ich stehe dann meistens gegen 6 Uhr mit ihr auf weil es nichts mehr nützt... Sie ist dann aber bereits nach 30 Minuten wieder zum einschlafen bereit - und wenn da was schief geht, ist sie den ganzen Tag über übermüdet. Soll ich bereits um 5 mit ihr aufstehen? Da müsste ich sie aber aufwecken, da ihre Augen ja zu sind, sie sich aber umherschiebt und nach meiner Brust zappelt... Dankeschön! Liebe Grüsse :)
Hallo, nein, es klingt alles danach, dass Ihr Kind gegen 5 Uhr die letzte Nachtmahlzeit einlegt und dann eigentlich noch weiterschlafen müsste, aber weil die Nacht schon so weit fortgeschritten ist der Schlafdruck doch nicht mehr so groß ist. Schauen Sie sich noch einmal die Verteilung der Tagschlafzeiten an, damit sie abends nicht übermüdet in den Nachtschlaf geht. Es kann sein, dass eine Schlafrhythmusänderung ansteht und Ihr Kind jetzt am Tage ein wenig länger wach sein kann, als noch zur Zeit Ihrer ersten Anfrage. Dadurch könnten sich alle Schlafzeiten ein wenig verschieben und in Summe eine Tagschlafphase wegfallen. Solche Änderungen sind im Durchschnitt alle 3 Monate zu erwarten (immer wenn Eltern das Gefühl haben, das Kind begriffen zu haben, ändert sich der Biorhythmus wieder :-) Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind am Tage ausreichend Luft und Licht bekommt, am Abend und in der Nacht verzichten Sie aber möglichst auf künstliche Lichtquellen. PS: Möglichkeit an einem Schlafvortrag teilzunehmen: veranstaltungen.rps.aok.de/event-details?event_id=134 Liebe Grüße, Mechthild Hoehl
cacaca
Vielen Vielen Dank für die großartige Arbeit!!!!! Wie kann ich ihnen nur danken! Das sollte sehr wertgeschätzt werden!!! Wünsche eine wundervolle Woche! Ich werde es probieren... ...Es tut mir leid, ich habe die Frage als neuen Thread aufgegeben, da ich dachte, hier kommentieren ist falsch. Ich hoffe ich habe niemanden den Platz weggenommen... Jetzt kenne ich mich aber endlich aus mit dem Forum! Ich kann es leider nicht mehr löschen...