Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlafprobleme

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

zur Vita

Frage: Schlafprobleme

LisaSophie123

Beitrag melden

Guten Tag, Mein Sohn 4 Monate schläft tagsüber sehr schlecht. Ich weiß, es heißt ab diesem Monat haben Babys vermehrt diese Schlafregressionen, aber vielleicht haben Sie ja ein-zwei Tipps für uns. Er wacht meistens gegen 6/7 Uhr auf, ist 1 h wach, fängt dann an müde zu werden und schläft dann wieder für ca 1 h. Ab da ist der Tag dann etwas chaotisch, da er zwar Müdigkeitsanzeichen hat, aber patu nicht einschlafen will (kann?). Er weint und schreit, egal was wir machen. Die Abendroutine nach ahmen, in den Schlaf schaukeln, ihn ins Bettchen legen und mit ihm reden/ singen... Haben schon sehr viel probiert. Sobald er im Arm, Kinderwagen, Schaukelstuhl etc müde ist und fast einschläft und wir ihn ablegen, schreit er. Schläft er beim stillen ein und ich lege ihn 20 min später ab, wacht er auf und will definitiv nicht mehr einschlafen, obwohl er sich die Augen reibt und gähnt. Abends sitze ich teilweise 2 h mit ihm im Kinderzimmer, singe ihm was vor und Stille ihn bis er einschläft. Da kann ich ihn problemlos ablegen und er schläft im Bett weiter. Teilweise schläft er am Tag so schlecht oder gar nicht dass er ab nachmittags in eine Laune verfällt, wo I h ihn nichts mehr recht machen kann, als wäre er über seinen Müdigkeitspunkt hinaus.  Nicht nur dass ich mir nicht vorstellen kann dass dieses viele Geschrei normal ist (laut den Schlafregressionen schlafen sie unruhiger, was er auch tut und sind quengeliger, aber nur durch Geschrei einschlafen?) , das muss doch auch Stress für den Kleinen bedeuten :( Ich würde ihm so gerne helfen tagsüber stressfrei zu schlafen und auch erholt... 


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

Beitrag melden

Liebe LisaSophie, Mit 4 Monaten schläft ihr Sohn wahrscheinlich noch 4x. Es gibt Leicht- und Tiefschlafphasen und der Schlafphasenwechsel am Tage ist häufig nach 30 Minuten. (Nachts nach 2 Stunden). Dabei erwachen die Kinder sehr leicht und wenn es nicht gelingt sie zum Weiterschlafen zu motivieren, durch abgedunkeltes Zimmer, schnelles Hingehen und Beruhigen, schuckeln, Lagewechsel "bitte wenden" oder auch nochmal durch Herausnehmen und weiter kuscheln, dann bleiben sie wach, hatten nur den Leichtschlaf, sind mäßig gelaunt und schnell wieder müde. Meine Empfehlungen: 1. Ich würde die erste Wachzeit etwas ausdehnen. ZB 11/2 -13/4 Wachstunde, dann kommen Sie schon mal weiter in den Tag. Diesen Schlaf würde ich im Bett versuchen, nach einer guten Einschlafroutine. Schläft er 1 Stunde dann passt das. Sie achten wieder auf die Wachzeit 13/4 Stunden und dass er auch sicher tagsüber satt wird. zB 6.30 wach 1.Tagschlaf (TS) 8-9.00 Uhr 2. der Zweite Tagschlaf könnte dann nochmal im Bett oder auch nach Einschlafroutine im Kinderwagen stattfinden. Kinderwagen abdunkeln und nicht zwischen 30-45 min den Kinderwagen stehen lassen. Vorher und nachher ist das Stehenlassen möglich. Bei Erwachen zum Weiterschlafen motivieren, schuckeln, Schnuller, bitte wenden, oder in die Trage nehmen. 2. TS 10.45-12.00 3. 3.TS 14-15 Uhr, 4. TS:17-17.30, Abendeinschlafen 19.30 Jeder folgende Schlaf wird immer schwieriger, deshalb nach ca13/4-2 Std. den Nachmittag oder Vorabendschlaf in der Trage oder notfalls auch an der Brust. Dazu ist zu sagen, dass Sie dann aber unbedingt im Liegen Stillen sollten, mit Rolle im Rücken und am Bauch gut gelagert, kann er dann liegen bleiben. Das geschilderte Vorgehen Ihrerseits, dass Sie versuchen nach dem Einschlafstillen ihn nach 20 min abzulegen, führt in den meisten Fällen zum Erwachen. Deshalb ihn lieber gleich liegen lassen. Oder er schläft einfach in der Trage ein.  Beim Vorabendschlaf reicht es auf jeden Fall wenn er nur 30 min schläft. denn er sollte ja nochmal 2 Std wach sein bis zum Abendeinschlafen.   Ich gebe Ihnen Recht, es sollte nicht zur Regel werden, dass er sich in den Schlaf schreit, er sollte die Einschlafroutine positiv verknüpfen. Alternnativ kämpft er immer dagegen und das Einschlafen wird immer schwerer. Er muss satt sein, mit richtiger Wachzeit auch müde und durch ein ruhiges positiv besetztes Einschlafritual auch schlafbereit werden. Notfalls kommt er frühzeitig in die Trage oder schläft an der Brust ein. Viel Erfolg und Geduld bei den kleinen Schritten, bei Problemen mit der Einschlafroutine helfe ich Ihnen gerne weiter Herzliche Grüße Daniela Dotzauer


Tin0304

Beitrag melden

Hallo, bei uns ist es ganz ähnlich (Baby fünf Monate) und sehr Kräfte zehrend. Tipps zur Einschlafroutine würden mich sehr interessieren, bis nach dem Buch lesen klappt es meist, wenn ich dann noch ruhig und singend mit ihr umherlaufe, um sie runterzukuscheln, beginnt sie zu weinen und steigert sich hinein. Wenn ich ihr dann die Brust anbiete, beginnt sie sofort zu trinken, schreit jedoch dann die Brust massiv an. Kommt sie wenn sie müde ist nicht wie tagsüber mit meinem starken Milchspendereflex zurecht? Es ist paradox: ich biete ihr die Brust zur Beruhigung an und sie führt jedoch stattdessen zur totalen Eskalation. Das erste Tagesschläfchen üben wir im Bett, meistens weint sie sehr, manchmal klappt es gut - dabei mache ich immer alles gleich. Freue mich sehr über Ratschläge, verzweifelte Grüße 


Tin0304

Beitrag melden

PS: Was wäre denn ihr Rat zu folgender Bredouille: Ich stille mein Baby extra ca 30 Min vorm Einschlafritual im anderen Zimmer, in der Hoffnung, es klappt später ohne Brust. Wenn sie sich doch mit singen etc nicht zu Bett bringen lässt, biete ich ihr im Schlafzimmer erneut die Brust an (die andere). Sie trinkt also innerhalb einer 3/4 oder einer ganzen Stunde dann zweimal, ist das nicht zuviel? Und ist der Milchspendereflex vielleicht deshalb im Schlafzimmer dann so stark, da ich kurz zuvor bereits gestillt habe (allerdings unterschiedliche Brüste)? Das ist meine dringendste Frage, denn wenn nicht einmal das Stillen sie zum einschlafen bringt, sondern sie stattdessen dadurch völlig eskaliert :( Herzliche Grüße & vielen Dank! 


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.