Verenka
Sehr geehrte Frau Hoehl, unser Sohn (10 Wochen alt) ist -noch?!- kein guter Schläfer. Er wird nach dem trinken auch von starken Blähungen und Bauchschmerzen gequält, wodurch er nur schwer zur Ruhe kommt. Tagsüber schläft er in der Trage, Federwiege (mit Motor) oder im Kinderwagen. Abends kuschel ich mit ihm, gebe ihm sein Fläschchen und versuche ihn im Bett zum schlafen zu bringen. Dies funktioniert meistens nicht. Irgendwann gegen 20:00 Uhr lege ich ihn dann in die Federwiege, schalte den Motor ein und er schläft sofort. Auch wenn sich der Motor nach 20 Minuten ausschaltet, schläft er weiter. Gegen 23/0 Uhr wird er meistens wach und möchte trinken. Ich hole ihn raus und oft schläft er dann in seinem Beistellbettchen ein. Gegen 4:00 Uhr morgens will er erneut trinken. Nach dem Trinken hat er dann aber oft Bauchweh und beruhigt sich nicht, also kommt er wieder in die Federwiege und schläft dort bis morgens (8/9:00 Uhr) weiter. Sprich: den Großteil seines Nachtschlafs, verbringt er in der Federwiege (mit und ohne Motor). Ist dies unbedenklich, was die Körperhaltung angeht? Und allgemein? Oder sollten wir das abschaffen? vielen Dank und liebe Grüße, Verenka
Hallo Verenka, eine Federwiege kann Eltern mit anspruchsvollen Kindern mal die Möglichkeit verschaffen, die Hände frei zu haben, aber als Dauerlösung ist sie nicht geeignet. Hierbei ist nicht die Körperhaltung das Hauptproblem, sondern die Tatsache, dass Sie Ihr Kind daran gewöhnen "nur" mit diesem Hilfsmittel zur Ruhe zu kommen. Das gibt später ein Problem, wenn er für die Federwiege zu alt wird und noch später, wenn er bei Stresssituationen, z.B. in der Schule in die Bewegung übergeht, um sich zu regulieren. Schlaf in einer dauernden Bewegung ist auch selten sehr tief (das kennt man, falls man mal im Zug eingeschlafen ist, wird man trotzdem an den Haltestellen wach). Versuchen Sie daher, das Kind lieber im Arm wiegend (nicht schuckelnd) zur Ruhe zu bringen, Ihre Bewegungen immer ruhiger werden zu lassen und wenn das Kind eingeschlafen ist, die Atmung ruhig und die Muskulatur schlaff das Kind dann bewusst abzulegen, indem Sie es über seine Seite in seine Schlafposition bringen. Eine seitliche Begrenzung mit fest eingerollten Baumwollhandtüchern kann dem Kind manchmal helfen, sich nicht selbst wieder wach zu zappeln. Lassen Sie Ihre Hebamme noch einmal auf das Stillen oder Flaschenfüttern schauen und herausfinden, warum Ihr Kind beim Trinken so viel Luft schluckt, dass es nach dem Trinken Probleme hat. ...und nutzen Sie die Federwiege nur noch, um Ihren Alltag zu schaffen, wenn Sie mal zwei Hände frei benötigen. Ihr Kind ist noch recht jung. Es ist noch völlig normal, dass Ihr Kind erst einmal im Leben ankommen muss und Sie ebenfalls noch lernen müssen, die Signale zu lesen, die Schlafphasen rechtzeitig und nicht erst bei Übermüdung anzugehen. Wenn es Ihnen dauerhaft schwer fällt, diese Signale zu lesen, können Sie auch einen öffentlichen Schlaf-Vortrag von mir besuchen oder eine zoom-Einzelberatung buchen. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl
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