Anna198
Hallo Frau Dr. Dotzauer, wir hatten bereits ein paar sehr gute Nächte als unser Sohn 3 Monate alt war, da hat er nachts 8-10 Stunden am Stück geschlafen. Seitdem ist es leider von Woche zu Woche schlechter geworden, er wird nun alle 2-4 h wach (meist vor Hunger (Flasche), aber nicht immer). Wir bringen ihn abends auf dem Arm tragend und singend zum Schlafen und legen ihn dann schlafend in seinem Bettchen ab.Gleich im Bett zum Schlafen zu bringen hat erst einmal geklappt, wir probieren es immer wieder aber er schreit sich sofort in Rage und beruhigt sich nur durch Rausnehmen. Tagsüber ist es allerdings auch schon viele Male vorgekommen, dass er vollkommen selbständig und friedlich beim spielen und beobachten auf der Krabbeldecke eingeschlafen ist. Seit 3 Nächten wird er gegen 3.00 wach und will dann nicht trinken, sondern auf der Krabbeldecke liegen und die Drehung auf den Bauch üben. Bei einem älteren Kind würde ich dem nächtlichen Spielwunsch nicht nachkommen, aber er ist ja erst 4 Monate alt und beruhigt sich erst wenn ich ihn aus dem Schlafzimmer ins Helle rausnehme (und im Schlafzimmer schläft auch noch seine 20 Monate alte Schwester). Machen wir etwas falsch oder kann das am 19-Wochen-Sprung liegen? Unsere Tage sind ziemlich turbulent, da seine ältere Schwester sehr temperamentvoll ist. Ich versuche ihn tagsüber nach 2-3 h immer wieder zum Schlafen zu bringen, aber oft reißt ihn seine Schwester nach kurzer Zeit durch ihre Lautstärke wieder aus dem Schlaf.
Liebe Anna, Es ist hilfreich auf ein altersentsprechendes Schlafangebot zu achten. D.h. theoetisch (nur ein ungefähres altergemäßes Beispiel), es können auch mal nur 3 Schläfchen sein, wenn sie entsprechend länger sind. ALTERSGEMÄßES SCHLAFEN: Nachtschlaf: ca 11 Std zB von 20.00 Uhr bis 7.00 Uhr Tagschläfchen (TS): ca 4x je nach Länge zwischen 45-120 min, zb 1.TS: 8.30-9.15, 2.TS: 11.15-12.30, 3.TS:14.30-15.30, 4.TS: 17.30-18.00, 20.00 Uhr Einschlafen zur Nacht Wachstunden: morgens ca: 1,5- 13/4 Std. mittags 13/4 -2 Std, naxchmittags ca 2Std EINSCHLAFEN: Dann würde ich am ersten Tagschlaf/Abends eine Einschlafroutine (positiv besetzte Verhaltenskette) üben "runterkuscheln" Sie sind leise, lamgsam und langweilig, erst senkrecht halten, singen und wiegen, dann waagerecht in die Ellenbeuge schnuffeln lassen, Schnuller, abdunkeln etc. bei Verweigerung und protest: ablenken und für gute Stimmung sorgen (zB noch mal ins Helle gehen...), erneut versuchen. Geht es nicht, kommt er in die Trage. Damit lehren Sie ihn den Weg zur Entspannung. Die erste Woche darf er so einschlafen, aber dann legen Sie ihn immer einen Hauch wacher ab, sodass er lernt, es ist ganz normal ins Bett gelegt zu werden. Nicht nebenbei beim Spielen, sondern mit pos. Schlaferwartungshaltung, eben "runtergekuschelt". NACHTS: In diesem Alter wachen Kinder mehrfach in der Nacht auf. Sie sollten am besten erleben dass die Schlafstimmung aufrechterhalten wird. Also möglichst nurzu sinnvollen Zeiten (zB.4stdl.) füttern. Dazwischen einfach auf die andere Seite drehen ("bitte wenden"), Popo klopfen, schuckeln, Stimme... notfalls hochnehmen aber nicht rumtragen! Auf gar keinen Fall würde ich ihn mitten in der Nacht spielen lassen. Das was Eltern anbieten wird zur kindlichen Gewohnheit. Kinder wissen nicht dass 3.00 Uhr Schlafenszeit ist, das müssen sie von ihren Eltern lernen. Aufwachen ist kein Grund um immer zu essen oder ein Unterhaltungsprogramm zu erhalten. Es ist ein Grund um Weiterschlafen zu lernen und zu erfahren. Also im Dunkeln bleiben, erst im Bett versuchen zu beruhigen, dann Baby zu sich nehmen und trösten, beruhigen und möglichst wenig tragen und nicht spielen. Sonst kann sich die innere Uhr nicht stellen und er wacht regelmäßig um 3.00 Uhr auf. Alles Gute HG DD