Managerin
Hallo Frau Holtschlag, Unser Sohn ist jetzt 19 Monate alt und wir wussten gerne ob sein Einschlagverhalten noch normal ist. 1. Seitdem er wegen Pseudokrupp mit mir im September in Krankenhaus war, muss der Papa ihn ins Bett bringen, wenn er da ist. Ist er nicht da, ist es für unseren Sohn okay wenn ich das mache ... Ist das noch normal? Normalerweise teilen wir alles auf - nach dem Mutterschutz haben wir beide 20h gearbeitet und uns im Wechsel um unseren Sohn gekümmert. Seit September geht er 9h in die Kita und findet das toll. 2. Außerdem schläft er noch nicht allein ein. Mein Mann - oder wenn er nicht da ist eben ich - ziehen ihn um, lesen ihm vor und legen ihn dann ins Bett. Er schläft mit Decke und ohne Gitter. Er schläft dann meist ein ohne das war was tun müssen, nur aus dem Raum dürfen wir nicht. Dann weint und schreit er und läuft im Zimmer rum und sucht uns. Ab wann sollten Kinder allein einschlafen können? Ist es noch normal dass er das noch nicht kann? Wie können wir es schaffen früher raus gehen zu können? 3. Ein bis zwei Mal pro Nacht wacht er auf und braucht uns ganz kurz (Schnuller suchen oder nur kurz sagen dass wir da sind reicht). Wir sind etwas verunsichert weil wir immer wieder hören, dass wir selbst als Kinder das alles allein gekonnt haben sollen... Und auch sonst hört man immer wieder von Kindern, die das angeblich alles ohne Eltern können... Vielen Dank für Ihre Antwort und für das Jeden des langen Textes. Grüße
Liebe Managerin, umso länger der Text in der Frage, umso kürzer die Antwort, denn die Schriftzeichen sind pro Frage begrenzt.... Insgesamt klingt das gut, was sie schreiben und wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Eltern, alles, was anstrengend und suboptimal war, vergessen, und das gilt auch für Großeltern. Ein so junges Kind braucht noch seine Eltern. Um die Aufmerksamkeit in der Nacht reduzieren zu können, sollte man gucken, ob man diese am Tage nicht an einem Punkt erhöhen kann. Ich würde das mit einer abendlichen Beinmassage machen oder mit einer gemeinsamen Schaukelübung von Mama und Papa. Vielleicht verlassen Sie das Zimmer zu früh, oder es gibt kein eindeutiges Signal. Vielleicht sagen Sie ihm noch mal, dass Sie gehen werden, wenn Sie z.B. das Lied zu Ende gesungen haben, aber dass sie im Nebenraum jederzeit erreichbar sind. Gehen sie langsam aus dem Raum und nehmen Sie die Gefühle des Kindes ernst. Also benennen Sie, dass ihm der Abschied schwer fällt und geben Sie ihm dann Zeit, das nach zu voll ziehen. Sie können auch warten, bis er eingeschlafen ist, dann sollten Sie aber noch mal ein Zeichen geben, so dass er ihren Weggang noch registrieren kann. Geben Sie dem Kleinen nicht zu viel Raum für eigene Entscheidungen, das überfordert ihn und wirkt sich auch auf das Schlafverhalten aus. Es ist normal, dass Kinder da mal einen Elternteil "bevorzugen", der andere engagierte Elternteil sollte aber immer klar stellen, dass er sein Kind auch mit Liebe und Respekt begeiten darf. Herzliche Grüße, Margit Holtschlag