Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Plötzlich schlechter Nachtschlaf 13 Monate

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Plötzlich schlechter Nachtschlaf 13 Monate

jh391981

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Liebe Frau Holtschlag, unsere Tochter ist 13 Monate alt. Seitdem sie 6 Monate ist, schläft sie nachts 9-11 Stunden toll durch. Sie schläft in ihrem eigenen Bett in unserem Zimmer neben mir. Ich lege sie abends nach unserem Programm immer in ihr Bett und bleibe noch ca 20-30 Min bis sie tief schläft. Tagsüber schläft sie 2 mal auf unserem Bett (ich lege mich mit hin und stehe auf, wenn sie schläft), im Kinderwagen beim spazieren oder in der Trage, wenn ich mit unserem Hund gehe, ohne Probleme ein. Das machen wir bestimmt auch schon seit 5 Monaten so. Nun wird sie nachts plötzlich öfter wach, schläft unruhig, weint und morgens steht sie neuerdings viel zu früh im Bett und möchte zu mir kuscheln. Früh nehme ich sie rüber und dann schläft sie nochmal weiter. Nachts mache ich das nicht, sondern lege sie wieder hin, streichle sie, rede nicht und mache kein Licht an. Sie bekommt gerade neue Zähne, hatte damit aber vorher auch keine Schlafprobleme. Sie ist jedoch im Moment sehr anhänglich und ich kann sie eigentlich nur beruhigen, wenn sie merkt, dass ich da bin bzw ich sie neben mich lege und wenn sie schläft wieder in ihr Bett lege. Haben Sie eine Idee was gerade los ist? Aktuell schläft sie nachts 10-11 Stunden, tagsüber 1-2 Stunden. Wir wollten sie nach Weihnachten „ausquartieren“ und in ihr eigenes Zimmer zum schlafen legen. Ihr Rat würde sehr helfen, dauerhaft soll sie in ihrem Zimmer und Bett schlafen. Ich dachte, wenn ich sie noch später in ihr Zimmer umsiedele, wird es vielleicht immer schwerer mit der Umstellung. Vielen Dank. 


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe JH, Sie haben der Kleinen schon eine wunderbare Struktur gegeben und ihr geholfen, nachts so erholsam zu schlafen. Ich denke, dass es nun Zeit wäre, nur noch einen Mittagschlaf zu machen, der gerne dann auch 1-2 Stunden. Bitte gucken Sie noch mal genau, wie Sie am Tage mit dem Beruhigen umgehen. Darf sie da mal meckern oder greifen Sie sehr schnell ein? Reagieren sollten Sie natürlich, mit Empathie, aber eben ohne die Lösung direkt parat zu haben.  Die Kleine macht gerade einige große Entwicklungsschritte, die Zähne haben da den geringsten Anteil. Wenn man sich so viel traut, muss sich auch wieder mehr rückversichern. Ich würde ihrer Anhänglichkeit am Tage mit etwas Massage und mehr Kuschelzeit begegnen und mich abends langsamer, aber dafür sehr klar, verabschieden. Am besten setzen Sie sich nur noch zu ihr. Beruhigen Sie sie auf dem Arm, wenn Sie weint, aber machen Sie auch deutlich, dass Sie sie danach wieder in ihr Bett legen. Dann noch etwas bleiben. Ein Kind benötigt mehrer Minuten, bis es versteht, was gerade passiert ist. Immer mehr Zeit geben, als man so gerade denkt... Ich wünsche Ihnen viele berührende Momente mit der Kleinen und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit      


jh391981

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Vielen Dank, liebe Frau Holtschlag. Tagsüber meckert sie eigentlich nicht, wenn ich sie schlafen lege, ich bleibe nur immer sehr hartnäckig; wenn sie nicht liegen bleiben möchte und lege sie immer wieder neben mich. Sie schläft meistens nach 15 Minuten ein. So schläft sie, wenn's gut läuft: 7/7.30 Uhr aufwachen, 10/10.30 Uhr erstes Nickerchen ca 40 Minuten, 14.30/15 Uhr Mittagsschlaf ca 45-60 Minuten, 20.30 Uhr eingeschlafen.  1. Würden Sie nur noch den späten Mittagsschlaf machen und sie dafür früher ins Bett legen?  2. Würden Sie sie nicht mit ins Bett nehmen und zurück legen, wenn sie nachts wach wird und weint? Was tun, wenn sie sich anders nicht beruhigen lässt? 3. Meinen Sie, dass wir sie dennoch schon in zwei Wochen ausquartieren können in ihr eigenes Zimmer? Ich würde anfangs mit im Zimmer schlafen.   Vielen lieben Dank nochmal! 


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe JH, ich würde versuchen, mit dem Mittagschlaf ehr in die Mitte des Tages zu kommen, z.B. 11.30-13.00  Uhr, dann Abends, ca. 17.00 Uhr noch eine halbe Stunde Ruhephase, z.B. auf dem Schoß kuscheln, ein Buch gucken, o.ä. Dann auf jeden Fall früher ins Bett. Die Kleine wird sich beruhigen lassen, nur vielleicht nicht so schnell, wie Sie das möchten. Zeigen Sie in so einer Situatiön Geduld, Empathie und eine gewisse Langweiligkeit. Wenn Sie sie auquartieren möchten, würde ich sie vielleicht nicht mehr mit ins Bett nehmen, aber auf jeden Fall hochnehmen und trösten. Wenn ihre Atmung wieder ganz ruhig ist, so zurücklegen, dass sie es mitbekommt und die Orientierung behält. Herzliche Grüße und einen entspannten Tag, Margit Holtschlag


jh391981

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Vielen lieben Dank. Noch eine zunächst letzte Frage dazu, um es verstehen zu können. Warum würden Sie aktuell auf einen Tagesschlaf umstellen? Hat das was vllt mit der Unruhe zu tun oder das sie plötzlich immer zu früh wach wird? Ich dachte, dass Kinder in dem Alter max 4-5 Stunden am Stück wach bleiben können, daher mache ich danach immer ein Schlafangebot. Danke und auch einen schönen Tag für Sie :-)


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Man muss da ein bischen aufs Kind gucken. Die miesten Kinder brauchen mit 1 Jahr nur noch einen längeren Mittagschlaf, trotzdem ist es gut, wenn sie nicht so lange am Stück wach sind. 4-5 Stunden sind da schon eine gute Orientierung. Ich gebe den Kindern mit nur einem Schläfchen am späten Nachmittag noch mal eine Ruhepause, in der sie aber nicht schlafen müssen. Herzliche Grüße und viel Erfolg, Margit Holtschlag


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