Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Nächtliche Unruhe

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Nächtliche Unruhe

Silversteinfan

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Guten Tag Frau Hoehl, da meine Frage vom Montag leider nicht beantwortet wurde, versuche ich heute noch mal mein Glück: früher war es so, dass mein Sohn (wird nächste Woche 7 Monate alt) so 2-3 Mal in der Nacht aufgewacht ist. Ich habe ihn dann zum Stillen zu mir ins Bett genommen und ihn danach zurück in sein Beistellbett gelegt und alle haben weiter geschlafen. Seit einer Weile ist es nun aber so, dass er sehr unruhig nachts ist. Er schläft an der Brust ein, wird aber kurz nachdem ich ihn in sein Bettchen gelegt habe wieder wach. Ich wiege ihn dann im Arm, auf dem er auch schnell wieder einschläft aber lege ich ihn ab, wacht er wieder auf. Er wirft dann seinen Kopf von links nach rechts, strampelt mit den Beinen und klingt, als würde er sich gegen den Schlafen wehren oder als quäle ihn etwas. Manchmal wacht er auch schreiend auf. Schlaf ist momentan nur möglich, wenn ich ihn an der Brust einschlafen lasse und er neben mir im Bett bleibt, was mir eher Sorgen bereitet aufgrund der Empfehlungen für sicheren Babyschlaf oder wenn wir ihn in eine Federwiege legen, wo ja auch empfohlen wird, dass diese nicht als Bettersatz genutzt werden soll und ich mich auch frage, ob das sicher ist. tagsüber existiert dieses Problem nicht und mein Sohn schläft im MaxiCosi, Kinderwagen etc. problemlos ein. Er macht tagsüber eher ca. 3 kurze Schläfchen zwischen 20-60 Minuten, gelegentlich auch mal länger.  Ich halte nachts auch seine Hand und Wärme die Matratze mit einem Körnerkissen vor aber das scheint aktuell nicht mehr auszureichen. Was können wir tun, um unserem Sohn zu helfen und damit wir alle wieder mehr Schlaf bekommen? Woran kann dieses Verhalten liegen?    vielen Dank und freundliche Grüße! 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Lieber Silversteinfan, vermutlich hat ein großer Entwicklungsschub das Schlafverhalten Ihres Kindes durcheinander gebracht. Wenn beispielsweise die Kinder motorisch aktiv sind, dann sind sie wie verliebt in die neuen Fähigkeiten (manchmal auch unglücklich verliebt, wenn es noch nicht klappt). Wenn man frisch verliebt ist, schläft man ein mit diesem Gedanken, schläft unruhiger und wacht auf mit diesem Gedanken. Deswegen werden manche Kinder in diesem Alter unruhigere Schläfer. Damit das Schlafen dauerhaft wieder besser klappt, sollten Sie das Kind nach dem nährenden Stillen von der Brust nehmen und es einfach noch liebevoll am Körper halten und mit Ihrem Körperkontakt zum Schlaf bringen. - Wenn dann die Atmung ruhig und gleichmäßig geworden ist und die Muskulatur erschlafft, sollten Sie das Kind an bewusst seinem Schlafplatz ablegen, indem Sie das Baby über die Seite auf die Matratze rollen - Anschließend halten Sie die Hände mit einem sanften Druck auf den Kinderkörper, so dass er in seiner Motorik eingeschränkt wird und die Unterlage als sicheren Ort spürt. - Sie können sich bewusst mit einem sanften aber spürbaren Druck auf den kleinen Körper verabschieden, evtl. 2-3x hin und herwiegen auf der Unterlage, damit das Kind im Unterbewusstsein realisiert, dass es in seinem Bettchen liegt. - Diesen Druck wiederholen Sie, wenn der Schlafphasenwechsel eintritt, um das Kind in die nächste Schlafphase zu geleiten, ohne dass es hochgenommen werden muss. - Sie können ihm hierbei sanft zureden, dass es morgen weiter üben kann und jetzt schlafen kann. Sch-Geräusche, Körperkontakt zu den Schlafphasenwechseln geben dem Kind in der turbulenten Entwicklungszeit Sicherheit. Sie haben Recht, die Federwiege ist kein optimaler Schlafplatz für die Nacht und auch tagsüber eher eine Notlösung beispielsweise für Eltern von Mehrlingen. Sie schreiben, dass Ihr Kind tagsüber im Maxi-Cosi und Kinderwagen gut schläft. Schläft er tagsüber auch im Bett? Sonst sollten Sie das Ablegen ins Bett und den Schlafphasenwechsel am besten bei einer Schlafphase am Tage einüben. Sie schreiben, dass Ihr Kind auch schreiend aufwacht: Können Sie das Schreien einordnen: Klingt es eher genervt, dann ist das Kind selbst unglücklich darüber, dass es wieder erwacht und nicht weiß, wie es in den Schlaf zurückfindet. Ist das Schreien auffallend schrill, dann könnten auch Schmerzen dahinter stecken (Zähne, saures Aufstoßen,...). Das wäre dann von einer Fachkraft abzuklären. Ich hoffe, dass Ihnen die Erklärungen weiterhelfen und Sie einen Weg aus Ihren Schlafproblemen heraus finden. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl  


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