Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Mittagsschlaf verweigert

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Mittagsschlaf verweigert

Igele

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Ich habe begonnen abzustillen, am Abend und früh bekommt meine Tochter (2 Jahre)noch die Brust. Seit 8 Tagen bekommt sie beim Mittagsschlaf keine Brust mehr. Seit 8 Tagen tobt sie bis zu 1,5 Std! Schlafen tut sie nicht obwohl sie müde ist, die Nachmittage sind die Hölle da sie so übermüdet ist. Bin mit meiner Kraft am Ende. Jeden Mittag mache ich ihr klar das sie keine Brust bekommt, daraufhin schmeißt sie mir die " Ersatz Milchflasche" um die Ohren, Tritt und schlägt nach mir, bleibt nicht liegen, krabbelt ständig über mich drüber, strampelt und steigert sich so sehr in ihren Zorn dass sie sogar speien musste. Ich habe versucht ihr vorzulesen, Spieluhr, Vorsingen, streicheln, tragen, nichts tun, ihr alles erklären - nur Milch von mir gibts nicht. Aber sie lässt nicht nach. Sie konnte bisher nur an der Brust einschlafen, alle Versuche, dass sie beim Papa einschläft sind gescheitert. Im Auto und im Kinderwagen schläft sie auch nicht. Flasche und Brust, Kuscheltier wird alles verweigert. Ihr großer Bruder hat Asperger und es wird aufgrund mehrer Anzeichen angenommen, dass es bei ihr auch in die Richtung geht. Was kann ich tun??


Dr. Dotzauer

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Hallo, Ich würde Sie komplett ablenken von der Milchthematik. Es ist sinnvoll darauf zu achten, dass sie wenigstens satt ist am Vormittag, gerne auch süßem Joghurt etc (Muttermilch ist auch süß) und dann eine entsprechende Ablenkung (Spatziergang, gemeinsam Bananenmilch machen, eine lieb gewonnene Spielinteraktion, Freunde einladen, gemeinsame Badewanne etc...) wählen und ihr gar keine Ersatzmilch anbieten. Ich würde auch anfangs das Schlafen gar nicht anstreben, sondern nur den Entspannungsaspekt im Kopf haben. Im Zweifel umhertragen, Entspannungsmusik hören... Notfalls machen Sie eine gemeinsame Aktion am Vormittag (z.B. Tierpark), sie ißt dort noch mittag und Sie fahren über Mittag dann mit dem Auto nach Hause.  Das sind alles Vorschläge, die natürlich nur funktionieren wenn sie sich noch nicht aufgeregt hat. Von dieser Aufregung gilt es abzulenken. Erst wenn das gelingt läßt sie sich auf schlafhinführende Maßnahmen (Buch lesen, kuscheln, tragen etc.) ein.  Solange Sie im Machtkampf gefangen sind, ist an Schlaf nicht zu denken. Es gibt keinen anderen Rat als die Ablenkung in Verbindung mit Geduld und Langmut. Sie kann und wird sich an alles gewöhnen, was Sie praktizieren, daher ist es gut Ruhe zu bewahren und möglichst gutgelaunt dran zu bleiben. Es ist nicht leicht in diesem Alter zu verstehen, dass sie morgens und abends an die Brust darf, aber mittags nicht. Ich würde sie möglichst schnell abstillen und mich um das Lehren des selbstständigen Einschlafen kümmern. Ein Kuscheltier muss her... HG DD


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