Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Mittagsschlaf ja oder nein

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

zur Vita

Frage: Mittagsschlaf ja oder nein

Jume

Beitrag melden

Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer, unsere 2,5 jährige Tochter hat schon immer einen späten Rhythmus. Geht spät ins Bett und steht spät auf. Momentan hat es sich so entwickelt, dass sie morgens bis 9 oder 10 schläft, zwischen 15 und 17uhr 1,5 bis 2 Stunden Mittagsschlaf macht und jetzt abends erst gegen Mitternacht einschläft. Das ist natürlich viel zu spät und wir haben versucht den Mittagsschlaf wegzulassen und früher ins Bett zu gehen. Dann sind sie Nächte allerdings unerträglich. Sie schläft sehr unruhig, ist immer wieder wach und hat auch immer 1-3 Wachstunden. Letztens ist sie um 20 Uhr eingeschlafen und war ab 2:20 Uhr final wach. Demnach braucht sie den Mittagsschlaf noch, aber immer so lange abends aufbleiben ist auch keine Lösung. Wir haben auch schon versucht sie morgens zu wecken und dadurch Mittags- und Nachtschlaf nach vorne zu ziehen. Es gibt aber immer wieder Nächte in denen Sie wacht liegt und dann morgens doch wieder bis 9 oder 10 schläft und dann sind wir wieder im alten Rhythmus. Wir wissen nun Grad nicht mehr, was wir noch ändern könnten. Haben Sie eine Idee? Vielen Dank!


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

Beitrag melden

Guten Abend,  Wenn Sie die innere Uhr ihrer Tochter ändern wollen, müssen Sie die Veränderungen auch mehrer Wochen so beibehalten, denn die innere Uhr zu verstellen dauert und geht auch nicht in so Riesenschritten. Also den Mittagschlaf von heute auf morgen ganz zu streichen ist keine gute Idee. Sondern den Mittagsschlaf kürzen und natürlich früher am tage nämlich mittags anbieten. Aber schrittweise nachvorne verlegen. Damit das gelingt müssen Sie sie nätürlich in der Früh wecken bzw. schrittweise früher. Und zwar insbesondere dann, wenn sie nachts Wachphasen hatte. Wenn Sie die nächtlichen Wachphasen morgens "nachschlafen" lassen, zementieren sie dieses Schlafverhalten.  Also schrittweise früher wecken, schrittweise früherer Mittagsschlaf (kürzen), schrittweise früher abends ins Bett. Ehrlicherweise ist das Zeitmanageproblem nicht das einzige Problem. Wahrscheinlich schläft Ihre Tochter noch sehr elterngesteuert ein und daher in der Nacht auch nicht selbstgeteuert weiter. Die nächtlichen Wachphasen zeugen von versehentlichem Zu-wach-werden und gleichzeitig nicht besonders gut wieder einschlafen können. Meist halten die Beruhigungsversuche und Weiterschlafbemühungen der Eltern, die Kinder versehentlich wach. Am besten Sie machen so wenig wie möglich, kurze soziale Rückversicherung und der Verweis auf das Kuscheltier (sollte emotionale Bedeutung haben) und gleichzeitig eigenes zügiges Fake-Wegschlafen am besten weggedreht, ermöglicht Ihrer Tochter eigenregulativ wieder einzuschlafen. Das sollte aber vorallen am Mittagsschlaf schon geübt werden, wenn das irgendwann in der Nacht gekonnt werden soll. Da ist viel zu tun und ich wünsche ihnen dabei alles Gute. Herliche Grüße Daniela Dotzauer  


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.