Frage: Lange Einschlafzeit

Hallo Frau Dr. Dotzauer,   Unser Sohn (23 Monate) hat im Moment deutliche Schwierigkeiten beim Schlafen. Seit ca. einem Monat hat er den Mittagsschlaf in der Kita von 1,5h auf maximal 40min, teilweise nur 20min reduziert. Auch das abendliche Einschlafen stellt sich seitdem schwierig dar. Abendritual: Abendessen gegen 17/17:30, eigenständiges spielen, im Bad Bett fertig machen gegen 18/18:30 (Schlafanzug an, waschen, Zähne putzen), Sandmännchen schauen und ab ins Bett kuscheln und vom Tag erzählen. Bis zur Problematik war er so nach spätestens 30min, im Schnitt nach 20min eingeschlafen. Ich oder mein Mann liegen dabei daneben und halten meistens nur Händchen. Seine Schlafenszeit ist normalerweise um 19Uhr, seit der Problematik verschiebt sich das oft auf 20Uhr, und endet morgens um 6, zum Teil wird er noch früher wach, vor allem, wenn er später eingeschlafen ist. Ich habe bereits festgestellt, dass er mindestens 10h Nachtschlaf braucht sonst ist der ganze Tag für ihn sehr schwer, optimal ist es mit 11h. Zur Zeit dreht er aber jedes Mal auf, wenn wir ins Schlafzimmer gehen, obwohl er zuvor auf dem Sofa schon fast einschläft, er tobt und klettert oder schreit und schimpft, will noch was essen oder noch ein Buch lesen, könnte das an einer möglichen Übermüdung liegen? Haben Sie einen Tipp, was wir ggfs ändern können? Gibt es spezielle Tätigkeiten, die sein Nervensystem beruhigen könnten? Er spricht bereits sehr gut (5Wort-Sätze). Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

von Alex2412 am 17.04.2024, 15:09



Antwort auf: Lange Einschlafzeit

Guten Abend, Was Sie verändern sollten: 1. Kuscheltier tagsüber in Tröste- und Beruhigungssituationen mit Bedeutung aufladen 2. Handhalten unbedingt abgewöhnen. Sonst weiterhin SChlafvermeidung 3. Beim Einschlafprozess sich, nach guter Schlafhinführung, Verabschieden selber "Fake-Schlaf" zeigen und sich aus der Regulation raiusnehmen. 4. Bei der Abendroutine FÜHRUNG ÜBERNEHMEN 5 Frühes Abendessen lassen, aber danach interaktiv mit Kind spielen nicht sich selber überlassen. Sandmännchen streichen ( = auch Nervensystem beruhigend), nicht auf dem Sofa sorunterkommen lassen. Dafür Bilderbuch gemeinsam im Schlafzimmer anschauen (= Tätigkeit, die sein Nervensystem beruhigt)und gut performen also Kind giut unterhalten. Ist das Performing nicht gut, wird ihm langweilig, er seilt sich ab und räubert rum. 6. Nicht rumräubern lassen, sondern relevant sein und sich mit dem Kind verbinden (ist schwer aber notwendig) Herzenszeit = lieb reden vom Tag erzählen etc. 7. Kein Händchen halten, sondern anders zum Liegenbleiben gewinnen, am besten durch Müdigkeit. 8. möglichst: wegschauen, wegschlafen, wegdrehen, wegrücken, weggehen dauert allerdings mehrere Wochen! Das wichtigste ist: die Führung übernehmen Alles Gute dabei Herzliche Grüße Daniela Dotzauer

von Dr. Dotzauer am 17.04.2024