Lexy67
Hallo! Unser Sohn (nächste Woche 3 jahre) wehrt sich trotz schlafbedüfnis Wahnsinnig gegen das einschlafen. Wir haben ein soweit gut funktionierendes Abendritual mit zähneputzen, buchlesen etc. Aber sobald der punkt kommt an dem es heißt "jetzt machen wir das licht aus, es ist schlafenszeit. Wird er plötzlich wieder "munter" und tut alles um nicht schlafen zu müssen, solange bis er dann total übermüdet ist und alles in einen großen wutanfall gipfelt nach dem er dann erschöpft einschläft. Soweit ich das Beurteilen kann hat er Angst etwas zu verpassen und möchte dann noch dringend spielen. Ich würde ihm nun gerne mehr Führung geben und /oder ihn spielerisch zu "stillliegen/einschlafen" bringen (Sterne schauen und Sternschnuppen suchen an der Zimmer Decke hat z.b. ne zeitlang seht gut funktioniert)... haben Sie hier vielleicht einen Tipp für uns?
Guten Morgen, Ein Dreijähriger, welcher gezielt Schlafvermeidungsverhalten produziert, hat gelernt, dass dieses Verhalten sich "lohnt" selbst wenn es täglich im Wutanfall mündet und den einschlafbegleitenden Elternteil an die Grenzen bringt. Ich finde gut, dass Sie ihm mehr Führung geben wollen und ich habe dazu einige Vorschläge. Das mit dem Austricksen, (spielerisch einschlafen) gelingt in diesem Alter nicht und ist keine Option. Er soll ja lernen, dass Einschlafen nicht ein zufälliger Prozess mit elterlicher Interaktion ist, sondern ein angenehmer und wohltuender Vorgang, welchen er selbstständig meistern und steuern kann. Die Lösung beinhaltet mehrere Aspekte: günstig wäre ein "Schlaffreund" ein Kuscheltier mit Bedeutung und Wohlfühlfaktor ein magischer Begleiter für die Nacht wichtig ist ausreichend Schlafdruck => kein langer oder später Mittagsschlaf. Mittagsruhe ist in jedem Fall sinnvoll oder ein kürzeres Mittagsschläfchen von 12.00-13.00 Uhr und vorallem Schlafbereitschaft. Das schaffen Sie durch eine sinnvolle Abendroutine und vorallem durch die Herzenszeit: 1. Essenszeit: frühes Abendessen zB 18.30 Uhr 2. Spielzeit: 3. Badezimmerzeit 4. Bilderbuchzeit 5. Herzenszeit 6. Schlafenszeit zB 20.30 Uhr @5 Herzenszeit dauert 5-10 Minuten, findet im Dunklen statt und schaut folgendermaßen aus: Sie liegen gemeinsam im Bett/Sessel und gehen gemütlich nochmal den Tag durch, besprechen gemeinsam "was war das Schönste heute?" Bleiben in dem schönen Gefühl (über blöde Dinge reden wir morgen - niemals am Abend!) Es kann auch eine kleine Geschichte geben, da kommt immer ein gemeinsames Erlebnis, das Kind, der Schlaffreund und Mama/Papa vor oder für die Größeren wie es war als Mama/Papa klein waren... Es gibt das Lob des Tages: Sie finden etwas, was gut lief und was er gut gemacht hat. Sie sagen Ihm wie lieb sie ihn haben, dass ein schöner Tag war und morgen auch wieder ein schöner Tag ist. Es soll keine Erzählzeit / never ending story werden - insgesamt 5-10 Min. Es ist aus meiner Sicht die wichtigste Zeit des Tages, in der Sie sich mit Ihrem Kind emotional verbinden, und ein schönes Wohlgefühl heraufbeschwören und genießen. Es kann dazu auch noch eine entspannende Rückenmassage, Fußmassage etc. geben...Wichtig ist dann allerdings, dass Sie Ihren Sohn nicht in den Schlaf begleiten, sondern sich liebevoll, immer gleich verabschieden und je nachdem, sich wegdrehen oder vors Bett legen und sich wegdrehen und sich um Ihren eigenen "Fake-Schlaf" kümmern. Das wird Ihr Sohn nicht wollen aber das ist sehr wichtig, dass Sie sich aus dem falschen Schlafvermeidungsverhalten Ihres Sohnes rausnehmen. Später sollen Sie natürlich das Zimmer dann verlassen, aber in der Regel braucht es kleine Schritte und das sofortige Rausgehen bringt nur Geschrei und Protest mit sich und der Schlaf rückt in weite Ferne. Also "Wegschlafen" "Wegdrehen" "Wegrücken" "Weggehen" sind die einzelnen Schritte. Der springende Punkt ist, dass Sie Ihre gute Beziehung nutzen, es abends wunderschön gestalten, dann aber zur rechten Zeit (Kind muss wiklich müde sein) die Führung übernehmen und wegschlafen. Ein schlafender Elternteil steht nicht nehr zur Regulation zur Verfügung. So macht es auch keinen Sinn für Ihr Kind den Schlaf weiter zu vermeiden. Die Herzenszeit in Verbindung mit klaren Ansagen sind der game-changer! Ihr Kind wird sich nach einiger Zeit darauf freuen und nur deshalb gerne ins Bett gehen. Gute Entspannung und positive Gegenseitigkeit wünsche ich Ihnen in der Herzenszeit! Herzlichst Daniela Dotzauer
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