Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Kleinkind 14 Monate schläft nur auf dem Arm ein

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Kleinkind 14 Monate schläft nur auf dem Arm ein

VBJD

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Liebes Team, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um meine Fragen zu beantworten. Es geht um Folgendes: Unser kleiner Sonnenschein ist nun 14 Monate alt. Sie ist ein sehr aufgewecktes, fröhliches und schlaues kleines Mädchen. Sie erzählt schon fleißig und zaubert uns jeden Tag aufs Neue ein Lächeln auf die Lippen.  Die kleine Maus ist bis zu ihrem 6 Lebensmonat immer abwechselnd auf dem Arm (tagsüber) und in ihrem Bettchen (abends) eingeschlafen. Lag sie beim Einschlafen abends in ihrem Bett, dann habe ich sie gestreichelt und ihr vorgesungen. Tagsüber auf dem Arm bin ich mit ihr durchs Schlafzimmer spaziert und habe sie sanft geschaukelt.  Diese Abwechslung hat super funktioniert… BIS die ersten Zähnchen kamen. Da habe ich vermeintlich den „Fehler“ gemacht und sie abends auch auf dem Arm einschlafen lassen, weil sie plötzlich in ihrem Bettchen geweint und nicht in den Schlaf gefunden hat. Ich hatte den Eindruck, dass ihr die Körperwärme sehr gut getan hat und sie dadurch leichter einschlafen konnte.  Zuvor hat die kleine Maus 4-6 Stunden am Stück durchgeschlafen (ich habe mir einen Wecker gestellt und gewartet, ob sie Trinken möchte. Ich habe bis zum 4. Monat abwechselnd gestillt und das Fläschchen gegeben.)  Als die ersten Zähnchen kamen ließ sie sich plötzlich kaum noch ablegen, sodass ich sie zunächst mit auf die Couch und dann mit in unser Elternbett genommen habe. Das hat wunderbar geklappt (ich selbst genieße die Wärme und Nähe auch sooooooo sehr).  Seit ein paar Wochen kann ich sie problemlos auch wieder in ihr Bettchen ablegen und dort schläft sie dann auch die gesamte Nacht (denn wir mussten mit Schrecken feststellen, dass sie im Elternbett immer näher an die Bettgitter gerutscht ist und sich davor hingesetzt hat - das war uns zu riskant).  Die kleine Maus schläft also nur auf meinem Arm ein (bei meinem Mann protestiert und weint sie, wenn es ums Schlafen geht) und auch nachts, wenn sie wach wird, dann „muss“ ich sie hochnehmen und umherlaufen, bis sie wieder eingeschlafen ist.  Mittlerweile ist sie natürlich ziemlich schwer und es wird für mich körperlich immer anstrengender. Manchmal ist sie nachts mehrfach und für 1-3 Stunden wach und findet selbst auf dem Arm nicht mehr so recht in den Schlaf. Es gibt aber auch Nächte, in denen sie nur 1x oder gar nicht wach wird.  Jetzt meine Frage:  Ist es in diesem Alter (14 Monate) noch möglich, die kleine Maus an das Einschlafen in ihrem eigenen Bett zu gewöhnen? Es geht mir nicht darum, dass ich sie ins Bettchen lege, rausgehe und sie alleine einschlafen muss. Ich würde natürlich bei ihr bleiben, ihr Händchen halten und unsere Lieder singen.  Wenn ja, wie gehe ich am besten vor?  Ich lese und höre immer wieder, ich solle sie in ihr Bett legen, rausgehen und nach 10 Minuten wiederkommen, sie aber nicht mehr auf den Arm nehmen, auch wenn sie schreit. DAS KANN UND WILL ICH KEINESFALLS.  Schlafen soll doch etwas Schönes für sie sein und nicht mit Angst und Weinen verbunden sein.  Aktuell mache ich es so: Nach unserer Abendroutine (Abendessen, Waschen, Umziehen, Zähneputzen, Kuscheln (Buch anschauen) lege ich sie in ihr Bettchen und sage, dass es jetzt Schlafenszeit ist. Ich mache ihre Spieluhr an und setze mich ans Bett. Doch dann steht sie sofort auf, läuft im Bett hin und her und wenn ich sie wieder hinlege, dann wiederholt es sich, bis sie irgendwann anfängt zu weinen. Dann nehme ich sie auf den Arm, singe und summe und versuche sie dann wieder abzulegen, was aber auch meistens nicht klappt. Also nehme ich sie wieder langsam hoch. Dann wiederhole ich es und versuche sie immer (kurz bevor sie richtig einschläft) abzulegen (manchmal auch auf unser Bett), damit sie zumindest ein bisschen das Gefühl dafür bekommt im Liegen (und eben nicht auf dem Arm) einzuschlafen. Das klappt mal mehr und mal weniger gut.  Ich höre und lese oft, dass ich in der Zukunft Probleme bekommen werde und dass sie so nicht lernen wird, „alleine in ihrem Bettchen“ einzuschlafen.  Ich habe bis jetzt immer darauf vertraut, dass es mit der Zeit funktionieren wird und dass wir Geduld haben müssen. Als sie sich eine Zeit lang nicht hat ablegen lassen und ich ihr die Nähe gegeben habe, hat es irgendwann ja auch wieder funktioniert. Trotzdem bin ich verunsichert und bin natürlich bereit auch etwas dafür zu verändern und mich nicht nur darauf zu verlassen, dass es sich irgendwann von selbst regelt. Daher bitte ich um Ihre Meinung. Was sagen Sie? Haben Sie Ratschläge?  Herzlichen Dank und liebe Grüße


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe VBJD, Ja, natürlich ist es möglich, die Kleine an ihr Bett zu gewöhnen und sie dort beim Einschlafen zu begleiten. Ich würde sie vor dem Schlafenlegen noch etwas massieren und sie dann etwas schaukeln. Dann würde ich sie wach im Bett ablegen und ein bischen singen. Am Tage kann man mit ihr schon msl den Satz "leg dich hin" üben und vielleicht auch spielen. Damit Sie weiss, was Sie meinen, wenn sie ihr das sagen. Wenn die Kleine im Bett weint, würde ich sie auch heraus nehmen und trösten. Das Ganze braucht Geduld und auch Klarheit.  Wenn es an einem Tag nicht klappt, dann klappt es eben am nächsten Tag. Das mit dem Herausgehen und Weinenlassen ist die Ferber-Methode und von der ist ehr ab zu raten. Den Raum verlassen sollte man nur dann, wenn man Agression gegen das Kind verspürt und man nicht mehr sicher ist, was man im nächsten Moment vielleicht tun könnte. Das sehe ich hier aber nicht gegeben. Kinder haben  kein Zeitgefühl und sie haben einfach auch mehr verdient haben, als dass wir versuchen sie zu konditionieren. Kinder werden vor allen Dingen durch Liebe, Klarheit in unseren Botschaften ihnen gegenüber und Vertrauen in die kindliche und die elterliche Kompetenz groß. Lassen Sie sich nicht von zu vielen Meinungen um Sie herum verunsichern, sondern genießen Sie diese innige Zeit so, wie Sie es im Moment fühlen. Wenn Sie es nicht mehr geniessen, sollten Sie etwas verändern und dann käme vielleicht auch eine fundierte Schlafberatung ins Spiel. Ich wünsche Ihnen noch viele lächelnde Momente mit der Kleinen, Margit Holtschlag    


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