Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Kind wacht weinend auf

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Kind wacht weinend auf

xdesdemona

Hallo! Mein Kleiner (12 1/2M) ist seit ca. 4 Monaten schon ein schlechter Schläfer (vorher durchgeschlafen). Er wacht alle 1-2 Stunden auf und will an die Brust, wo er dann auch recht schnell wieder einschläft. Ich habe mich damit einigermaßen arrangiert, aber seit ca einer Woche wacht er nachts schreiend/weinend auf und ist größtenteils nicht mehr zu beruhigen, ist dann 2-3 Stunden wach. Anfangs hatte er Fieber, so dass ich es darauf geschoben habe, denn am 27.12. hat er die MMR Impfung bekommen. Mittlerweile fiebert er aber nicht mehr. Leider wacht er noch immer so auf. Er weint und weint und man merkt, dass er müde ist. Er hustet auch ein bisschen. Tagsüber jedoch nicht. Auch pupst er ab und an viel. Ich bin so ratlos, was ich kann und was die Ursache ist. Husten/Erkältung? Blähungen? Schmerzen durch Zähne oder Kopfschmerzen? Schlafen wir "falsch" (von 21-9 Uhr und mittags von 13-15 Uhr)? Sab Simplex scheint nicht zu helfen. Ich bin selbst kränklich und mittlerweile ziemlich am Ende. Mein Mann ist maximal genervt. Was kann ich tun? Was könnte es sein? Tagsüber ist er ausgeglichen und putzmunter, so dass ich nicht die Notwendigkeit für einen Arztbesuch sehe. Ist ein vielleicht Zäpfchen die richtige Wahl? Ablenkung durch Sternenlichtprojektor oder Bücher, Kuscheltiere etc. helfen größtenteils gar nicht. Er streckt sich immer wieder zu mir, schiebt mich aber gleichzeitig weg, so dass ich ihn nicht im Arm wiegen kann.   Vielleicht haben Sie ja Rat für mich.   Danke.  Ach ja, wir schlafen im Familienbett, falls das von Belang ist.  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Liebe Desmona, ich gehe davon aus, dass Ihr Kind kein medizinisches Problem hat und würde daher auch von dem Gebrauch von Zäpfchen o.ä. abraten. Wenn der Kleine sich beim Kuschelversuch wegschiebt hat das nichts mit Ablehnung zu tun, sondern ehr mit Orientierungslosigkeit und Überforderung. Der Kleine braucht in dieser Situation Orientierung und Halt. Wenn Sie selber gesundheitlich angeschlagen sind und Ihr Mann genervt ist, können Sie vermutlich nicht die Sicherheit ausstrahlen, die der Kleine in dieser Situation benötigt. Wichtig ist, dass Sie hier für sich Klarheit bekommen, damit Sie diese Klarheit auch an das Kind weiter geben können. Das wird noch oft im Elterndasein gefordert sein, z.B. im Straßenverkehr. Ablenkung funktioniert auf Dauer nicht und ist meines Erachtens auch kein zielführender Impuls. Der Kleine möchte in einer Situation, in der er sich nicht zurecht findet gehört und wahr genommen werden. Versuchen Sie, ihm den Raum zu geben, den er für seine Emotionen benötigt und begleiten Sie ihn in so einer Situation liebevoll. Es ist auch gut, am Tage mal die eine oder andere "Mini-Krise" zu zu lassen und den Kindern Zeit zu geben, in solchen Situationen eine Lösung zu finden. Insgesamt würde ich Ihnen dringend zu einer persönlichen Beratung raten, auch damit Sie als Paar wieder auf einen gemeinsamen Nenner kommen können. Der Grad zwischen persönlichem Engagement und unkontrollierten Handlungen aufgrund von Erschöpfung ist schmal und birgt ein gewisses Risiko in sich. HG, Margit Holtschlag


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