Biene86
Guten Abend, meine Tochter ist nun 17Monate. Seit der Geburt ist der Abend bei uns die schwierigste Zeit des Tages. Mittlerweile ist es aber so extrem geworden,dass ich nicht mehr weiter weiß und gerne einen Rat bekommen würde. Unser Tag ist lebhaft, aber nicht überfordernd. Wir haben eine gute Struktur, essen zu geregelten Zeiten und das ins Bett bringen erfolgt nach einem ritualisierten Ablauf. So gegen halb sieben ist meine Tochter müde (Ohren,Augen reiben, gähnen, Nuki,Puppe wird gekuschelt,...). Ich gehe dann mit ihr hoch, ziehe sie um, Zähneputzen,waschen etc.pp. Im Bett stille ich sie und dann legen wir uns zusammen hin und ich begleite sie in den Schlaf. Allerdings klappt das seit drei Monaten ungefähr nicht mehr,denn sie schläft einfach nicht ein. Ich liege meistens über 2 Std mit ihr im Bett und sie wehrt sich gegen das Einschlafen. Kurz bevor die Augen zufallen strampelt sie oder macht etwas anderes, sodass sie das Einschlafen verhindert hat. In der Trage ist es ähnlich. Mittags schläft sie dort friedlich ein. Oftmals nehme ich sie nach vergeblichen 1,5std wieder mit nach unten und probiere es später erneut. Manchmal brauchen wir 3 oder mehr Anläufe und das ganze zieht sich über 3 bis 4 Stunden. Das ist doch nicht normal!!!! Mein Mann macht in der Zeit die Küche und kümmert sich um unseren großen Sohn. Aber es ist sehr belastend für alle. Ich möchte abends auch mal wieder etwas Zeit für mich, meinen Sohn oder meinen Mann haben. Woran kann es liegen,dass meine Tochter trotz deutlicher Müdigkeit nicht in den Schlaf findet?? Wie kann ich ihr helfen oder was müssen wir ändern? Oder einfach aushalten, irgendwann wird es sich schon von alleine ändern? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort.
Hallo, so wie Sie die Situation beschreiben ist Ihr Kind am Abend bereits zu müde, um entspannt einschlafen zu können. Was können Sie tun? - Achten Sie darauf, dass der Mittagsschlaf den Tag wirklich mittig teilt und nicht etwa morgens nur 3 und nachmittags 6 Wachstunden zwischen den Schlafphasen liegen. - Achten Sie auf eine Vorschlafruhe, gestalten Sie den Tagesablauf ab 17°° Uhr zunehmend ruhig und langweilig, dass Ihr Kind nicht das Gefühl hat, etwas zu verpassen und der Schlafdruck größer wird. - Gestalten Sie ein ruhiges liebevolles Einschlafritual, am besten ein "Bettkantenritual", d.h. Sie liegen nach dem Stillen nicht neben dem Kind, sondern sitzen auf der Bettkante. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, die Intensität der Unterstützung besser selbst zu steuern. - Wenn das Kind noch herumwuselt, gehen Sie ein wenig aus dem Kontakt, legen es nach einer Minute wieder hin, um es zu streicheln und Körperkontakt zu geben. - Das wiederholen Sie so lange bis das Kind merkt, dass Sie nur dann gewillt sind, Körperkontakt zu geben, wenn es liegt (Sie wissen vom Tage, wie lang Ihr Kind in Situationen, in denen Sie Ihrem Kind am Tage neue Regeln beibringen austestet, ob diese verlässlich gelten, also am ersten Tage wird das eine Weile benötigen, bis Ihr Kind das nicht nur verstanden hat, sondern auch liegen bleibt) - Bleiben Sie verlässlich und reagieren Sie unaufgeregt immer gleich. Reden Sie dabei nur langsam, langweilig und ruhig - Machen Sie das dann die nächsten Tage immer gleich, bis das Kind wieder besser einschläft. Sollte Sie Aggressionen gegen das Kind in dieser Situation spüren, ist es besser kurz den Raum zu verlassen und ggf. auch mit Ihrem Mann zu tauschen. Wenn das Kind dann mit dem Bettkantenritual gut einschläft, können Sie sich dann auch weiter von dem Kind entfernen und für das Kind sichtbar langweilige Hausarbeit, wie Wäsche sortieren o.ä. verrichten, das ist ein nächster Schritt der dann beginnt, wenn der erste sich etabliert hat und sie auch das Bettkantenritual nicht mehr mögen. LG, Mechthild Hoehl
Biene86
Noch ein kleiner Nachtrag: nachts wacht sie noch alle 3 Std auf und benötigt sehr viel Nähe und Begleitung.