Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Einschlafen ohne Stillen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Einschlafen ohne Stillen

Mika82

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Guten Tag, Ich habe meine Tochter 23 Monate jetzt erfolgreich tagsüber abgestillt.  Da sie immer zum Einschlafen gestillt wurde, frage ich mich jetzt wie sie ohne Stillen einschlafen könnte. Sie will freiwillig gar nicht in ihrem Bett liegen bleiben. Auch wenn sie noch so müde ist, kann und will sie im Moment nur mit Stillen zur Ruhe kommen und einschlafen. Ich habe es einige Male probiert. Wir haben schon ein Ritual jeden Abend. Aber wenn sie nicht an die Brust darf, schreit sie bis zur völligen Erschöpfung. Ich darf sie dann nicht anfassen oder beruhigen oder singen oder sprechen sooo wütend und verzweifelt ist sie dann. Ich habe dann wieder gestillt. Außerdem wacht sie nachts immer noch sehr oft auf und findet nur schlecht ohne Stillen in den Schlaf.  Ich habe auch die Ratgeber die hier oft angeraten werden schlafen ohne schreien gelesen. Aber es funktioniert nicht so wirklich.   Ich wäre fü tipps sehr dankbar   Lg  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Guten Morgen, ich denke, sie haben Ihrer Tochter in den letzten 23 Monaten sehr viel gegeben haben. Nun ist es für die Kleine an der Zeit zu verstehen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben. Das ist eine wichtige Entwicklungsaufgabe, die jeder Mensch bewältigen sollte. Wenn die Kleine weint, ist das ihr gutes Recht. Sie weiss ja noch nicht, dass es auch andere Wege gibt, abends gut zur Ruhe zu kommen. Sie wissen es jedoch, denn sie sind klüger und weiser als ein 2-jähriges Kind. Ich würde als erstes gucken, wie die Kleine mit den Konflikten im Alltag klar kommt, oder ob Sie diese immer recht schnell abfangen. Wenn sie am Tag auch mal etwas Frustration bewältigen darf, wird es am Abend nicht mehr so geballt auftreten. Ausserdem würde ich ein neues Ritual beginnen, z.B. mit Massage. Wenn die Kleine abends weint, ist es gut, einfach da zu sein und diesen Sturm an sich vorüber ziehen zu lassen. Sie weiss nicht, dass sie auch anderes und vielleicht sogar schöner zu Ruhe kommen kann. Wenn es ganz schlimm wird, ist es gut, einen kleinen Überraschungseffekt ein zu bauen, z.B. einfach noch mal kurz mit ihr in die Küch zu gehen. Sie können sie auch von Papa oder Oma ins Bett bringen lassen. Wir können unsere Kinder leider nicht vor den Krisen des Lebens schützen, wir können sie nur darin begleiten zu lernen, wie man Krisen meistert und wie man anderen darin beisteht. Für eine weiterführende Beratung oder die Anleitung zur Massage stehe ich gerne zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag  


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