Maria_Ka
Liebe Frau Dr.Dotzauer, mein Sohn (6,5 Monate alt) ist ein sehr ruhiges und entspanntes Baby, aber sein Schlafverhalten raubt mir alle Kraft. Zum einen schläft er nur durch das Stillen ein und schläft dann auch nur im Nuckeln weiter. Tagsüber schläft er so ganz schnell ein und zum Nachtschlaf hin dauert es meist 1,5 Stunden bis er richtig eingeschlafen ist, sodass ich aufstehen kann. Tagsüber kann ich überhaupt nicht aufstehen, ohne Nuckeln schläft er nicht weiter. Vor dem Nachtschlaf geht's bei uns leider meistens sehr laut zu , weil unsere 2,5 Jährige vor dem Schlafengehen sehr aktiv und laut ist. Wenn er nachts wach wird geht das Dauernuckeln weiter. Zum anderen wacht er seit einigen Wochen immer um ca.4 Uhr morgens auf und kann 1,5 Stunden nicht mehr schlafen, weint und kratzt sich auch und findet nicht in den Schlaf. Tagsüber schläft er insgesamt ungefähr 3 Stunden (ca.alle zwei Stunden ein Schlaf) und wir gehen dann am Abend um 19 Uhr ins Bett und er nuckelt dann ungefähr 1,5 Stunden bis er fest eingeschlafen ist. Morgens stehen wir um 7 Uhr auf, meistens ist er etwas eher wach. Er hat außerdem juckende Hautausschläge und Milchschorf, die ihn beim Schlafen stören. Ich weiß aber nicht, ob nicht etwas anderes ihn beim Schlafen stört. Wie kann ich meinem Sohn beibringen ohne das Stillen einzuschlafen bzw. vor allem ohne Nuckeln zu schlafen? Und könnte es sein, dass unsere Schlafenszeiten nicht passen, wenn er nachts wach wird? Vielen Dank und viele Grüße Maria
Guten Abend, in diesem Alter ist das nächtliche Erwachen im Schlafphasenwechsel ganz typisch. Das liegt nicht an den Schlafzeiten. 11 Nachtschlafstunden zB (19.00-6.00) und 2,5-3 Std Tagschlaf auf 3 Schläfchen über den Ta verteilt mit Wachzeiten: 2, 2,5, 3 Std. Das nächtliche Erwachen, passiert bei jedem Menschen, auch Sie wachen mehrfach in der Nacht auf, allerdings haben Sie das Weiterschlafen in der Regel gelernt. Hängt das Weiterschlafen, sowie das Einschlafen mit dem Zutun eines Elternteils zusammen (Brust, Tragen, Flasche) wird dieser geweckt und um Weiterschlafservice gebeten. Ihr Kind hat bis jetzt noch keine eigenregulativen Strategien erlernt und benötigt zum Einschlafen ihre Co-Regulation: in Ihrem Fall ist es das Stillen Die Lösung des Problems sind eigenregulative Fähigkeiten und das wird noch ein bisschen dauern. Ich beschreibe mal der Reihe nach was alles nötig ist: Erstmal am Tage üben! 1. Es braucht einen Methodenshift nicht trinken macht schlafbereit, sondern Ihr eigenes ruhiges Nervensystem, das Sie ihrem Kind ausleihen. Das Stillen vorverlegen ins Wohnzimmer und dann gepflegt gemeinsam ruhig werden. Grundsätzlich brauchen Kinder eine Ahnung von Ruhigwerden, Entspannung und Einschlafen, jenseits von schlucken saugen. Daher ist es sinnvoll, wenn auch die Väter ihre Babys erreichen, mit einer entspannenden Beruhigungsbotschaft. (Singen und Wiegen)Dies kann beim ersten Tagschlaf geübt werden, nach 2 Wachstunden mit sattem, müden und ruhigem Kind. Aber natürlich sollte auch das die Mama üben...und ihrem Kind zeigen: bei Hunger gibts Essen bei Einschlafen gibts Entspannung... 2. Einschlafroutine etablieren ohne Stillen gerne mit "Runterkuscheln" Beruhighen im Dialog, ggfs ablenken... erst senkrecht, langsam-leise-langweilig, auf Zeichen der Entspannung warten und dann erst in die Waagerechte, dann ablegen erst schlafend gemeinsam, dann immer wacher... 3.Beim Zwischenerwachen immer wieder gestuftes Beruhigen, "schschsch", auch "bitte wenden" (Kind von einer Seitenlage in die andere, hin und her..., Stimme, Schnuller, Popo klopfen, schuckeln, ggfs, mal kurz Licht anmachen, um Kind zu wecken, um dann bessere Möglichkeit zu haben ihn es zu erreichen. Hochnehmen, schuckeln, notfalls halt doch stillen. aber durch gestuftes Beruhigungsangebot lernt Kind andere Trostmöglichkeiten kennen. Darum gehts beim Weiterschlafen. 4. Bei Hunger wird natürlich gestillt und bei Zwischenerwachen wird das Weiterschlafen gelehrt. Beides auseinander zu halten ist nicht leicht. Aber der zeitliche Verlauf sagt Ihnen nach 1-2 Std ist es nicht Hunger sondern Zwischenerwachen. 5. Manchmal ist es auch hilfreich nachts Bewegung zB im Stubenwagen/ Bett auf Rollen, anzubieten um das Weiterschlafen zu erleichtern. Good luck und Geduld denn das ist ein Prozess der dauert, vorallem je mehr die Erwartungen und Einschlafassoziationen gefestigt sind. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
Die letzten 10 Beiträge
- Babyschlaf 9 Wochen altes Baby
- Babyschlaf
- Babyschlaf 4 Wochen
- Schlafprobleme 5Monate Baby
- Baby 5 Wochen schläft sehr wenig und sehr unruhig
- Kind bald drei Jahre schläft nicht durch steht sehr früh auf
- Kind schläft plötzlich sehr unruhig
- Nachtschlaf und Flasche
- Schlaf im Bett
- 7 Monate / unruhiger Schlaf