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Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer, unser Sohn wird bald 6 Monate und er schläft leider nicht alleine. Schläft er tagsüber beim Stillen ein und ich lege ihn ab, wird er sofort wach und schreit bitterlich. Lege ich ihn hingegen zB in Opas Arme, so schläft er meist weiter. Am Abend ist es leider auch nicht besser. Wir singen ihm jeden Abend dasselbe Lied vor. Liegt er im Bett und das Lied ist aus, schreit er sofort los. Wir haben versucht, uns neben ihn zu legen, doch auch dann schreit er herzzerreißend weiter. Wir haben natürlich auch versucht, ihn zu beruhigen, bspw durch Streicheln oder gut zureden, doch er schreit weiter. Wir nehmen ihn dann nach ein paar Minuten raus, damit sein Urvertrauen nicht erschüttert wird. Derzeit schläft er abends nur an der Brust ein und wir brauchen meist zwei Anläufe bis er dann schlafend in sein Bett gelegt werden kann. Nähe sollte er tagsüber ausreichend bekommen - wir tragen ihn viel im Park (hier schläft er gerne ein) spazieren. Für Tipps & Verbesserungsvorschläge wären wir Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen 0isi0
Guten Abend, Also ein 6 Monate alter Säugling muss ja nicht alleine schlafen, aber er sollte eine Ahnung vom Entspannen bekommen auch ohnen Saugen &Schlucken... Am besten mit einer Einschlafroutine, die positiv besetzt ist, immer gleich abläuft und Wiedererkennungswert hat. Ich würde das erst mal am ersten Tagschlaf üben, das Runterkuscheln. 1. Grundsätzlich brauchen Kinder eine Ahnung von Ruhigwerden, Entspannung und Einschlafen, jenseits von schlucken saugen. Daher ist es sinnvoll zu üben sein Baby zu erreichen mit einer entspannenden Beruhigungsbotschaft ohne Drama u d Schreien.Dies kann beim ersten Tagschlaf geübt werden, nach 2 Wachstunden mit sattem, müden und ruhigem Kind. Aber gelingt es nicht, gibt es eine Exitstrategie zB den Schlöaf in der Trage... Bei Hunger gibts Essen - bei Einschlafen gibts Entspannung... 2. Einschlafroutine etablieren ohne Stillen gerne mit "Runterkuscheln" Beruhighen im Dialog, ggfs ablenken... erst senkrecht, langsam-leise-langweilig, auf Zeichen der Entspannung warten und dann erst in die Waagerechte, dann ablegen erst schlafend gemeinsam dann immer wacher...Das kann dann auch abends geübt werden. und wenn dann das Kind eine Idee vom Einschlafen ohne Trinken hat, können Sie es auch nachts versuchen 3.Beim Zwischenerwachen (nach kurzer Schlafenszeit nach der lezten Mahlzeit zB 1-2 Std)) immer wieder gestuftes Beruhigen, auch mal den Lagewechsel versuchen ("bitte wenden") hin und her..., Stimme, Schnuller, Popo klopfen, schuckeln, ggfs, mal kurz Licht anmachen, um Kind zu wecken, um dann bessere Möglichkeit zu haben ihn zu erreichen. hochnehmen, schuckeln, notfalls halt doch stillen. Aber durch gestuftes Beruhigungsangebot lernt Kind andere Trostmöglichkeiten kennen. Darum gehts beim Weiterschlafen. 4. Bei Hunger wird natürlich gestillt und bei Zwischenerwachen wird das Weiterschlafen gelehrt. Beides auseinander zu halten ist nicht leicht. Aber der zeitliche Verlauf sagt es, nach 1-2 Std ist es nicht Hunger sondern Zwischenerwachen. 5. Manchmal ist es auch hilfreich nachts Bewegung zB im Stubenwagen/ Bett auf Rollen, anzubieten um das Weiterschlafen zu erleichtern. Good luck und Geduld denn das ist ein Prozess der dauert, vorallem je mehr die Erwartungen und Einschlafassoziationen gefestigt sind. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer