Frage: Baby findet nicht in Schlaf

Strawberry21

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Hallo, ich bin mittlerweile sehr verzweifelt. Mein Baby 16 Wochen alt findet seit 3 Wochen tagsüber nicht mehr in den Schlaf. Wir haben alles mögliche probiert: Federwiege, Raum abdunkeln, Babytrage.... In den Kinderwagen geht er nicht. Wenn er dann mal einschläft nach langem herumtragen (teilweise 1,5 Stunden) lässt er sich nicht ablegen. Wir achten immer frühzeitig auf die Müdigkeitsanzeichen aber alles was wir versuchen war bisher erfolglos. So langsam gehen uns die Kräfte aus.  Da er Stillabstände von zwei Stunden hat, schläft er oft gerade mal 15 Minuten und wird dann wieder wach zum trinken. Ist dieses Schlafverhalten bedenklich und gibt es eventuell noch irgendwelche anderen Möglichkeiten?  


M. Hoehl

M. Hoehl

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Liebe Strawberry, das Schlafverhalten Ihres Kindes ist wirklich ungewöhnlich und nicht nur für Sie anstrengend, sondern auch für Ihr Kind nicht gut, denn mit 15-Minuten-Happen Schlaf kommt Ihr Kind nie im Tiefschlaf an, so dass sich mittlerweile die Übermüdung bei Ihrem Kind deutlich kumuliert haben könnte, sofern er in der Nacht nicht schläft wie ein Stein und sein Schlafdefizit ausgleicht. Zunächst einmal sollten Sie sicher gehen, dass es keine gesundheitlichen Beschwerden sind, die Ihr Kind vom Schlafen abhalten, vielleicht lassen Sie Ihre Nachsorgehebamme, den Kinderarzt oder eine qualifizierte Schlafberaterin noch einmal auf das Kind schauen. Wenn Ihr Kind beispielsweise schrill schreiend erwacht, könnten auch Schmerzen die Ursachen für das Schlafproblem sein. Sind gesundheitliche Probleme ausgeschlossen, sollte man sich die Schlafrituale mal genauer ansehen. Sie schreiben, dass Sie schon vieles versucht haben. Das bedeutet aber, dass Sie Ihrem kleinen Kind schon mehrere Strategiewechsel zugemutet haben. Ein zielführendes Schlafritual für dieses Alter kann die sogenannten 5-S beinhalten: - Swaddeln (Führen Sie die Händchen des Kindes zusammen und halten Sie es sehr eng, dass es sich fühlt wie im Bauch) - Seitenlage (Halten Sie das Kind seitlich liegend vor Ihrem Bauch) - Schaukeln (wiegen Sie sich sehr langsam, nicht schuckeln!) - Sch-Laute, Singen oder Summen - Saugen Bieten Sie einen Schnuller oder etwas zu Trinken erst am Ende des Beruhigungsrituals an, denn vielleicht möchte Ihnen das Kind noch etwas sagen. Das sollten Sie nicht unterbinden. Geben Sie dem Kind Raum, seine Gefühle zu äußern und begleiten Sie ggf. auftretendes Weinen mit Liebe und Präsenz, so dass das Kind seine Gefühle bei Ihnen lassen kann  und seine Körperspannung reduziert. Liebevolle Streicheleinheiten oder Massagen können helfen, dass das Kind seine Körperspannung loslässt. Es kann im Alter Ihres Kindes auch mal 20 Minuten dauern, bis das Kind zur Ruhe kommt. Wenn die Atmung ruhig ist und die Muskulatur erschlafft, können Sie es über die Seite abrollend ins Bett ablegen. Eine feste Handtuchrolle rechts und links neben dem kleinen Kinderkörper bis zur Schulter, reduzieren die Moro-Reflexe mit denen das Kind häufig wach wird. Legen Sie Ihre Hände auf, bis das Kind auf der Unterlage wieder ruhig und gleichmäßig atmet. Wenn Ihr Kind nach 15-20 Minuten einen Schlafphasenwechsel, legen Sie wieder Ihre Hände auf, um das Kind in eine weitere Schlafphase gelangen zu lassen. Wenn Sich die Tagschlafphasen verlängern kann Ihr Kind dann auch konzentrierter Trinken, wird pro Mahlzeit  größere Mengen schaffen, weil es nicht so leicht ablenkbar ist und die Stillabstände werden sich ebenfalls verlängern. Eine schriftliche Antwort in diesem Forum kann in Ihrem Fall möglicherweise eine professionelle persönliche Beratung nicht ersetzen. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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