Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Baby 15 Monate schreit panisch vor jedem Schlafen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
Weitere Kurs- und Beratungsangebote

zur Vita

Frage: Baby 15 Monate schreit panisch vor jedem Schlafen

Nino2805

Hallo liebe Frau Holtschlag, wir sind aktuell sehr verzweifelt. Unser 15 Monate alter Sohn schreit aktuell panisch vor dem Mittagsschlaf und auch abends beim Zubettgehen. Ich habe ihn vor 2 Monaten abgestillt und das war sehr anstrengend aber zwischendurch hat er immer mal wieder ohne zu weinen  In den Schlaf gefunden. Nun schreit er aber panisch und strampelt und will nur noch vom Bett runter( er schläft bei uns im Elternbett) er ist bis zu dem Zeitpunkt aber total vergnügt deshalb denke ich nicht dass er übermüdet ist. Es geht aktuell nur, dass ich ihn mittags in der trage schlafen lasse und abends dort einschlafen und lege ihn dann ab. Anders findet er nicht in den Schlaf. Ich habe einfach Angst irgendwie etwas zu übersehen. Haben Sie eine Idee was das sein könnte?!  Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Liebe Nino, ich weiss nicht, was vor dem Mittagschlaf war, ob der Kleine z.B. schon in einer Betreuung war. Generell ist es so, dass er einfach noch nicht versteht, was er in dieser Situation des Einschreiens benötigt. Signalisieren Sie ihm dann, dass Sie auch unsicher sind, kann sich die Situation rasch hochschaukeln. Ich würde erst einmal gucken, ob ich ihn früher hinlegen könnte oder ihm schon am Vormittag eine Pause, z.B. auf dem Schoß, angedeihen lassen könnte. Es kann auch sein dass Sie etwas zu intensiv mit ihm im Dialog sind, wenn er so "total vergnügt" ist. Hier wirklich langsamer interagieren. Der Kleine "will" nicht ernsthaft vom Bett runter, er kann sein Unwohlsein in dieser Situation nur einfach nicht anders kanalisieren. Bleiben Sie hier klar, deutlich und liebevoll. Wenn er sehr stark weint, trösten Sie ihn und "fangen" Sie ihn wieder ein, wenn das gelungen ist, geben Sie ihm wieder etwas Raum, sich vor dem Schlafen noch mal "Luft" zu machen. Versuchen Sie, das Geschrei etwas "auszupendeln". Wie ich das mache, zeige ich in meinen Beratungen und Kursen. Ich finde, dass er für die Trage langsam etwas alt und groß sein könnte. Ausserdem kann man gerade mittags wunderbar üben, wie man mit wenig Support gut einschlafen kann. Sollten Sie es weiterhin lieber in der Trage machen, geben Sie ihm ein Zeichen, wenn Sie ihn ablegen möchten. Kinder dürfen auch mal eine Krise haben. Was sie dann brauchen sind Menschen, die ihnen zeigen, wie man unvermeidbare Krisen meistert. Das gehört mit zu den Entwicklungsaufgaben, die jedes Kind bis zur Einschulung bearbeitet haben sollte. Wie ich das Weinen auspendel, habe ich auch auf meiner Website unter Schlafberatungen beschrieben. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem Kleinen und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag          


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.