Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wie oft zur Toilette?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wie oft zur Toilette?

Katharina pms

Hallo,  meine Tochter ist 3 1/2 Jahre und seit ca. 3 Monaten haben wir eine Rückentwicklung was den Weg zur Toilette betrifft. Im Frühjahr/Sommer ist sie ohne Probleme mit Oma oder Papa auf die Toilette gegangen. Mittlerweile geht sie ausschließlich mit mir, was besonderes im Kindergarten zu Problemen führt. Am Tag des Laternenfestes war sie sehr aufgeregt und wir hatten auch Stress was dazu geführt hat, dass sie von 7:30 bis 19:00 nicht gebisselt hat!!! Aber auch an normalen Tagen geht sie nur mit mir im entspannten Zustand zur Toilette, was meistens 4 x pro Tag der Fall ist. nachts trägt sie meistens eine Windel, benötigt sie aber fast nie. Auch im Kindergarten ist erst einmal etwas in die Hose gegangen.    Das kann nicht gesund sein für so eine kleine Blase. Soll ich sie einfach weiterhin um 14 Uhr abholen und zuwarten bis sie es alleine ändert oder was soll ich tun? vielen Dank im Voraus und lg katharina


Katrin Simon

Katrin Simon

Hallo Katharina Das Blasenvolumen kann bei Kindern und Erwachsenen, bei einer trainierten Muskulatur, ein wirklich großes Volumen erfassen.  Grundsätzlich schadet es der Blase Ihrer kleinen Tochter erst einmal nicht, wenn sie solange anhält. Aber: - Ihre Tochter sollte durch die stark gefüllte Blase nicht daran gehindert werden, zu spielen und sich frei zu bewegen -  Ihre Tochter sollte trotzdem ausreichend trinken - keine Schmerzen haben; weder mit gefüllter Blase, noch beim Urinlassen. Es kann schlimmstenfalls bei langem und häufigen Anhalten des Urins zu einem sog. Harnverhalt kommen, der das reflektorische Entleeren der Blase so stark einschränkt, dass ein Spasmus der Blase entsteht und das Entleeren nur noch schmerzhaft und/oder einer Unterstützung geschehen kann.  Das frühere Abholen aus dem Kindergarten sehe ich nicht als eine weitere Option für den Umgang mit der Toilettensituation. Sie schreiben, dass Ihre Tochter einen Rückschritt gemacht hat. Gab es schon andere Zeiten im Bezug auf den Toilettengang? Und wenn ja, können Sie ableiten, woran die Veränderung liegen könnte? Ich denke, dass der Kindergarten bzw. die Erzieher:innen die Aufgabe hat, Ihrer Tochter ein bedürfnisorientiertes Angebot zu machen. Z.B. wäre es möglich, dass Ihre Tochter in einer ruhigen Atmosphäre zur Toilette gehen darf ( wenn die anderen Kinder bereits raus gehen oder draußen sind...). Oder gibt es evt. die Möglichkeit, dass Ihre Tochter eine andere, ruhigere Toilette nutzen darf, als die Gruppentoilette? Darf Ihre Tochter vielleicht immer mit am meisten Zeit ( als letzte) die Toilette nutzen...Gibt es u.U. ein Schamthema, was Ihre Tochter fühlt, aber nicht aussprechen kann? Oder kann man Ihrer Tochter für den Toilettengang als solches ein Angebot machen, was ihr hilft zu entspannen (Hocker, um die Füße aufzustellen und den Unterkörper zu entlasten, ein Buch auf der Toilette sitzend anschauen, ein warmes feuchtes Tuch/ Kirschkernkissen/ Bauchmassage o.a. als Vorbereitung usw.), ein Zeichen ausmachen, wann Ihre Tochter fertig ist und nicht vorher nachfragen, um Druck zu vermeiden usw.. Es gibt sicher einige Möglichkeiten die sich in den Gruppenalltag für Ihre Tochter einbinden lassen. Der Toilettengang ist ein Grundbedürfnis und muss den Raum im Kindergarten erhalten. Stehen Sie in gutem Kontakt mit den Erzieher:innen? Geben Sie bitte gerne eine Rückmeldung, wenn Sie weiteren Beratungsbedarf haben. Viele Grüße von Katrin    


Katharina pms

Hallo Katrin, vielen lieben Dank für die ausführliche Information!  Mit dem Rückschritt meinte ich, dass sie ja bereits ohne Probleme mit meinem Mann, meiner Mutter und Schwester zur Toilette ging und jetzt eben nur noch mit mir. Mir ist nicht aufgefallen, dass es ein prägsames Ereignis gab, was diese Veränderung ausgelöst haben könnte.  LG, Katharina 


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