Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wie kann ich meinen Sohn nachts das Schlafen beibringen?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wie kann ich meinen Sohn nachts das Schlafen beibringen?

JulianeSL.

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Mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt und unser 2. Kind. Seit ungefähr 6 Monaten schläft er nachts sehr schlecht. Er wacht immer wieder auf und verlangt dann die Brust. Dabei werde die Abstände mittlerweile immer kürzer. Anfangs hat er sich ca. 5-6 Mal in der Nacht gemeldet und das erste Mal ca. 3 Stunden nach dem Schlafenlegen und dann im 2-Stunden-Rythmus. Mittlerweile sind wir bei einem stündlichen Rhythmus und das erste Mal nach nur 1,5 Stunden. Zusätzlich wacht er seit ein paar Tagen um 3 Uhr morgens auf und ist hellwach. Nach ca. einer Stunde schläft er dann wieder ein, ist dafür aber schon um 5:30 Uhr wieder wach und will nicht mehr weiter schlafen. Normalerweise haben wir immer bis um 7:00 Uhr geschlafen. Er geht um 19:45 Uhr ins Bett. Da stille ich ihn auch nochmal als Gute-Nacht-Trunk. Er isst komplett vom Tisch mit. Eigentlich dürfte er in der Nacht keinen Hunger mehr haben. Er trinkt auch nachts nicht viel, vielleicht maximal 10 Minuten an einer Brust. Da es schon so lange geht, haben wir natürlich schon mehrere Dinge ausprobiert: Homöopathische Mittel wie Coffea und Schüssler Salz Nr. 7 Wir haben ihn eine Zeit lang ausquartiert. Wir haben ihn auch unter unserem Beisein etwas weinen lassen. Wir haben ihn Wasser und Pulvermilch sowohl aus der Strohhalmflasche, die er tagsüber nimmt, als auch aus der Nuckelflasche. Beides verweigert er vehement. Eigentlich hat er nie einen Schnuller genommen. Letzte Woche habe ich nochmals einen Versuch gestartet und einen von Avent gekauft. Den nimmt er auch an. Nur lässt er sich nachts nicht durch ihn beruhigen. Ich habe sogar schon 2 Sitzungen beim Osteopathen hinter mir. Es hat nichts geholfen. Ich weiß jetzt auch nicht mehr weiter. Die Schlafenszeit verkürzt sich nachts immer mehr. Er schläft auch mittlerweile bei uns im Bett, weil es mir zu anstrengend ist, ihn jede Stunde aus seinem Bett raus zu hiefen und wieder rein zu legen. Außerdem besteht dann die Gefahr, dass er beim Reinlegen wieder wach werden könnte. Ich traue mich schon gar nicht mehr, ihn in unserem Bett zu drehen, wenn er mal wieder quer drin liegt, aus Angst, er könnte wach werden und ist dann 1 Stunde wach, wenn er bereits satt ist. Tagsüber schläft er morgens nochmal eine halbe Stunde bis ganze Stunde in der Trage und mittags 2 Stunden in seinem Bett. Wir haben keine Einschlafprobleme beim ersten Zu-Bett-Bringen. Mittags lege ich ihn ohne zusätzliches Stillen nach dem Mittagessen hin und er schläft sofort ein. Abends bekommt er gegen 18:30 Uhr Abendessen und gegen 19:45 Uhr stille ich ihn nochmal und legen ihn dann ins Bett. Meistens schläft er schon unterm Stillen ein. Ein zusätzliches Problem ist noch, dass ich eigentlich schon abstillen müsste. 2 Monate nach seiner Geburt hat man bei mir festgestellt, dass ich Rheuma habe. Ich habe mit der Basistherapie mit Sulfasalazin begonnen, welches ich ja trotz stillen nehmen kann. Allerdings ist das Medikament zu schwach. Das stärkere Medikament MTX kann ich aber nur nehmen, wenn ich abgestillt habe. Tagsüber braucht mein Sohn ja keine Milch mehr, weil er vom Tisch mitisst. Nur nachts verlangt er zur Beruhigung nur meine Brust. Eine Flasche wird nicht akzeptiert. Ich weiß nicht mehr weiter, was ich noch machen kann. Aussitzen kann ich es leider aufgrund meiner Krankheit nicht.


Katrin Simon

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Liebe Juliane, ich möchte zunächst ein paar Dinge rückfragen: - haben Sie Unterstützung durch Ihren Mann? - gibt es aktuell einen möglichen Entwicklungsschub bei dem kleinen, der sich noch stärker als sonst auf das Schlafverhalten auswirkt? - gäbe es die Möglichkeit, dass Sie sich einmal ausserhäusig nachts aufhalten, so dass Ihr Mann die gesamte Betreuung übernimmt?! - könnte das von Ihnen eingenommene Medikament u.U. eine Unruhe beim kleinen hervorrufen oder sich systemisch auswirken? Bitte den betreuenden Dr. nochmals fragen. Denn- Ihr Sohn hat die Fähigkeit des Alleinschlafens!!! Er kann dies- muss es aber lernen. Und ja, es wird nie ohne Protest einhergehen. Er wird weinen und zeigen, dass er diese Umstellung sicher nicht mag. Da Ihre Situation aber deutlich macht, dass es erforderlich ist eine Änderung herbeizuführen, wird der kleine Mann dies durchstehen müssen. Daher- eine Betreuung durch Ihren Mann gibt dem kleinen einen guten Rückhalt. Sie können sich ausserhäusig besser abgrenzen und kommen nicht in den Versuch zu intervenieren. Ergänzend könnte eine Vor-Ort- Schlafberatung evt. in einer persönlicher Beratung Hilfe leisten. Ein SPZ, das Jugendamt, der Kinderarzt, eine Hebamme.... könnten Ihnen eine sog. Schrei- und Schlafambulanz empfehlen. Bitte melden Sie sich noch einmal, damit wir weiterarbeiten können. Viele Grüße von Katrin


JulianeSL.

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Den Vorschlag habe ich meinem Mann auch schon gemacht. Er ist aber nicht wirklich davon überzeugt. Er wäre dann komplett alleine mit ihm, da wir keine Familie in der Nähe haben. Meinen Rheumatologen muss ich noch fragen. In einem Schub steckt er nicht. Sowas zieht sich ja nicht über Wochen


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