Hallo Katrin,
kann man aufgrund des Verhaltens des Kleinkindes bei Impfungen oder ärztlichen Untersuchungen generell auf sein Urvertrauen und Sicherheitsgefühl schließen? Ich frage es deswegen, weil mein Kleiner bei Impfungen wirklich immer bitterlich weint und sich das nun auch auf das normale abhören oder in die Ohren schauen ausgeweitet hat (vor 2 1/2 Monaten war die letzte Impfung) und die letzte Untersuchung war vor ca. einem Monat. Da habe ich extra darum gebeten ihn da noch nicht zu impfen, dass er auch mal erfährt, dass ein Arztbesuch nicht immer wehtun muss. Ansonsten hat er eben auch schon durch Augenarztuntersuchungen (2 x Augentropfen verabreichen) unangenehme Erfahrungen machen müssen. Die nächste Impfung steht an... Einen Arztkoffer zum Spielen habe ich besorgt und er ist da durchaus interessiert. Ich mache mir eben Gedanken, weil eine Freundin von unserer Kinderärztin das Feedback bekam, ihre Kleine hätte ein großes Urvertrauen, da sie bei der Impfung eher interessiert zusah und sich kaum beklagte. Ich habe kein Problem damit, wenn er weint oder seinen Unmut bekundet (all das soll und darf er), aber wenn dies bedeutet, dass er mir nicht vertraut, dann würde ich schon arg an mir zweifeln.
Liebe Grüße
von
love-compassion
am 28.11.2017, 14:37
Antwort auf:
Weinen beim Arztbesuch - Vertrauen
Liebe love-compassion,
Ihr Sohn hat Urvertrauen zu Ihnen!!! Denn er lässt sich von Ihnen trösten, in Schutz nehmen, spürt Ihre Geborgenheit und geht immer wieder mit zum Kinderarzt!! Ein sehr großer Vertrauensbeweis. Zudem lässt Ihr Kind in Ihrem Beisein die Untersuchungen zu- weint, aber natürlich aus seinen negativen Erfahrungen heraus, aber sucht Sie als Mutter, um den Schutz zu finden. Ihr Kind weiß, es wird wieder alles "gut", wenn die Untersuchung vorbei ist.
Ihre Idee einen Kinderarztbesuch einmal " freundlich" zu gestalten OHNE eine Imfpung oä.ist eine gute Idee Vllt. haben Sie schon bald, im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen die Möglichkeit, dass es so werden kann.
Auch Ihre Handhabe einen Arztkoffer spielerisch in den Alltag einfließen zu lassen ist prima. Vllt. lassen Sie sich einmal "impfen"; ggf. können auch echte Materialien einbezogen werden ( Spritze, Mundschutz, Handschuhe, Kinderpflaster..., Sie zeigen eine schmerzhafte Reaktion, lassen sich trösten und strahlen, so dass Ihr Kind erfährt, dass Sie als Mutter quasi genauso fühlen, wie es selbst. Wichtig ist bei allen Untersuchungen jeglicher Art, dass Sie Ihrem Kind signalisieren, dass Sie als Mutter dies wichtig und notwendig finden. Ein Bedauern Ihres Kindes hilft nicht- dies irritiert. Denn dann würde Ihr Kind sich verunsichert fühlen, wenn Sie die schmerzhafte Situation nicht einstellen. Aufmunternde ehrliche Worte wie: " Es tut ein kleines bisschen weh, aber dann.... sind wir ganz schnell fertig. Was für ein Pflaster möchtest Du ? o.ä., um Ihr Kind ein wenig auf das Ziel vorzubereiten, dass die unangenehme Prozedur gleich beendet ist.
Aber ich denke, dass tun Sie bereits ;)). Auch Tröster wie Teddy usw. können ganz prima mit dabei sein und vllt. sogar auch geimpft werden oder in die Ohren geschaut... Dann fällt es den Kindern oft viel weniger schwer, sich überzeugen zu lassen.
Ihr Kind liebt und vertraut Ihnen von ganzem Herzen :)).
Es hat Recht skeptisch zu sein und seinen Unmut zu äussern- eine Kinderärztin weiß dieses i.d.R. auch.
Ich denke, dass die Anmerkung der Kinderärztin anders gemeint war.
Sie sind bei Ihrem Kind, ganz nah und sehr verständnisvoll!
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 01.12.2017