Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Probleme beim Wickeln

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Frage: Probleme beim Wickeln

Himbeerjoghurt

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Hallo, heute Vormittag hatte ich das schlimmste Wickeln hinter mir. Mein Sohn ist 12 Monate alt. Zurzeit lässt er sich sowieso nur ungern wickeln. Er hatte ein stinkendes Etwas in der Windel. Also ließ es sich nicht vermeiden. Dazu noch müde, weil er wenig geschlafen hat letzte Nacht. Ich hab mehrfach versucht ihn hinzulegen. Ablenkung durch alle möglichen Sachen hat nicht funktioniert. Er hat nur geschrien, auch auf dem Boden. Dann habe ich ihn etwas gestillt. Meistens hilft das. Dabei wäre er fast eingeschlafen. Dann wollte ich ihn im Stehen wickeln. Hab das dann durchgezogen. Aber er ist richtig ausgerastet. Er hat richtig doll geweint. So weint er sonst nie. Dann ist er an der Brust eingeschlafen, aber schniefte immer noch lange vor sich hin. Aber ich konnte ihn ja auch nicht in der Windel lassen. Was kann ich besser machen? Kann das dazu Zwingen auf Dauer unsere Beziehung zueinander schädigen? Zurzeit befindet er sich sowieso in der Loslösung von mir und hängt stark an seinem Papa. Liebe Grüße


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Himbeerjoghurt Irgendwann kommt bei den meisten Kindern die Phase, dass sie sich nicht mehr im Liegen wickeln lassen möchten. Die Willensbildung beginnt zu reifen :). Diese Situationen zeigen nun auch auf, dass neben dem Stillen von essentiellen Bedürfnissen nun auch das Verlangen der Kinder nach Grenzen entsteht. Diese Grenzen geben den den Kindern den Rahmen, um die eigene Lebenswelt in eine Struktur zu bringen und bei sich zu spüren, wo der eigene Platz ist. Es ist spannend für die Kinder zu erleben, wie Eltern reagieren, wenn etwas getan wird, was über den Grenzbereich hinausgeht;)... Die Situation, die Sie gemeinsam beim Wickeln erlebt haben, ist eine normale, zwar sehr anstrengende, aber dennoch eine nicht unumgängliche Situation, die Sie nach meinem Ermessen, sehr sehr gut begleitet haben! Ihr Kind befindet sich in dem Lernprozess etwas mitmachen zu müssen, ohne, dass es dieses WILL. Es lernt quasi eine Form von Willensbruch. Dieser ist aber wichtig, damit Ihr Kind die Form der "Anpassung" lernt, um im weitesten Sinne überlebensfähig zu werden. Transferiert man diese Situation auf andere Momente im Leben, dann beschützt man das Kind vor einer Gefahr und zeigt dem Kind ganz klar, dass es nur so gehen kann, damit es keinen größeren Schaden nimmt. Dies soll keine absolute Autorität unterstützen, sondern den normalen Prozess dessen, dass Anpassung gelernt werden muss- ohne die es im Leben nicht gehen wird. Diese Anpassung ist nicht immer durch das Kind zu begrüßen, aber unumgänglich. Ihr Kind hat Sie als Mutter zudem deutlicher erlebt, als sonst und es nimmt Sie vllt. anders wahr als vorher. Dennoch gehört dieser Teil Ihrer Persönlichkeit zu Ihnen und ist wichtig- und NEIN, Ihre Bindung wird nicht strapaziert dadurch. Denn- Sie haben Ihr Kind sehr gut, wie gesagt, begleitet und zeigen Verständnis und Einfühlungsvermögen. So wie Ihr Kind Sie jetzt anteilig anders kennengelernt hat, so werden Sie Ihr Kind auch immer mal wieder anders wahrnehmen- eine Persönlichkeit, die sich gestaltet und formt. Wichtig ist, noch als Ergänzung, dass Sie im Miteinander in der Familie, mit Ihrem Mann, konform gehen. D.h., wenn zB. diese Wickelsituation im Beisein Ihres Mannes auftritt, dass Sie nicht von Ihrem Mann in Ihrem Handeln vor Ihrem Kind kritisiert werden und umgekehrt. Wenn es Klärungs- Änderungsbedarf im Handling in dieser Situation gibt, dann suchen Sie nach Lösungen- aber nicht vor Ihrem Kind :). Bis bald und weiterhin so viel gute Geduld wünscht Ihnen Katrin


Himbeerjoghurt

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Ich habe seitdem auch das Gefühl, dass er etwas “zurückhaltender“ mir gegenüber ist.


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