Jasmin5382
Hallo Frau Simon Unser Sohn ist 15 Monate alt und fordert mich gerade sehr. Ich weiß alles jammern bringt nichts aber ist gut fürs Gemüt. Also egal was wir machen er ist nur am schreien teilweise kreischen, hysterisch. Beim waschen am morgen gebrüll, Zähne putzen gebrüll und kaum möglich. Wobei ich das verstehen kann er bekommt gerade diverse Zähne. Beim essen geht's weiter. Er isst so gut wie nichts, spielt nur damit rum, wirft es auf den Boden. Er darf selber mit Besteck essen. Wir essen auch immer alle zusammen. Er bekommt was wir essen. Nur landet es überall nur nicht im Magen. Am Abend bettfertig machen nur mit gebrüll und gezeter. Egal was wir machen es Endet in geschrei und Zorn. Teilweise schlägt er sich mit den Händen gegen den Kopf. Ich bin einfach verzweifelt und ratlos. Das Wort Phase kann ich schon nicht mehr hören. :) Gibt es einen Rat damit umzugehen? Auch mit dem Essen?? Vielen lieben Dank für Ihre Mühe Liebe Grüße Jasmin
Liebe Jasmin Ihr Sohn ist mit "aller Wucht" in seiner Autonomieentwicklung angekommen-früh. Aber- es klingt ganz danach :). Ja, eine Ph... ;). Und ja, dieses Wort kann in der Tat eine echte Aggression auslösen, weil es wenig hilfreich für das Handeln in solchen Momenten, wie in denen, die Sie beschreiben, ist. Die Meilensteine der Entwicklung werden oft beschrieben, um verstehen zu können, was sich an neuem und wichtigen Kompetenzen entwickelt. Gerade die sog. Trotzphase ist eine, die oft sehr sehr viel Geduld von den Eltern fordert. Und ja, Kind und Eltern oft gleichermaßen überfordert. Vielleicht kennen Sie das Gefühl, dass Ihr Kind Sie so herausfordert und weint und schreit und Sie ihm gegenüber stehen und eigentlich das Bedürfnis haben, es gleichermaßen zu tun ... Das spiegelt die Hilflosigkeit auf beiden Seiten. An dieser Stelle kann aber eine Brücke gebaut werden. Wichtig ist, dass Sie als Eltern sich immer wieder sagen; dass das Verhalten Ihres Kindes NICHT gegen SIE gerichtet ist. Es ist eine normale ( zum Glück!) und regelrechte Situation. Ich vergleiche diese Autonomientwicklung gerne mit einer einer " Minipubertät". Denn- an diese kann man sich ggf. als Eltern noch ein wenig zurückerinnern und weiß vielleicht noch, was man sich dort gewünscht hat und was wichtig war. Und vor allem- welchen Zwecke die Pubertät im Nachgang erfüllt hat ;). Ihr Sohn sucht in den von Ihnen beschriebenen Situationen nach Grenzen. Er sucht SIE als Eltern- möchte wissen, wann das Limit erreicht ist, um für sich eine Orientierung zu finden- den "roten Faden" für sein Handeln. Daher ist es zunächst wirklich sehr gut, wenn ein Kind in der Autonomiephase eine kalkulierbare Rahmenstruktur erhält. Das heißt: geben Sie ihm Rhythmus und Rituale. Diese beiden Begriffe beinhalten bereits Orientierung und lassen den Raum kleiner werden für die Suche nach Grenzen. Schauen Sie einmal, wie eng dieser Rhythmus sein darf. Reichen feste Uhrzeiten für bestimmte Aktivitäten? Sollten bestimmte Aktiviäten immer gleich an festen Uhrzeiten an bestimmten Tagen in der Woche durchgeführt werden? Jetzt ist Spielplatzzeit, heute ist der Omatag, heute ist Badewannentag oder Pfannkuchentag oä. Mit diesen Begriffen, die ein Kind mit seinen Lebenswelt verbinden kann, findet es Anker... Das selbe gilt für Zeitbegriffe. Gleich, Moment, schnell, eben, nachher, in fünf Minuten usw. haben noch keine Bedeutsamkeit. Eher Aussagen wie: " Wenn ich die Spülmaschine ausgeräumt habe, komme ich zu dir o.ä." Für Kinder kann auch eine visuelle Zeitorientierung hilfreich sein. Sanduhren z.B. sind dahingehend sehr schön... Rituale sind genauso wichtig für die Orientierung. Manchmal reicht das Abweichen von einem Ritual und einem folgenden Protest schon dann, wenn das Kuscheltier z.B. unter statt auf dem Kissen liegt :). Diese kleinen winzigen Änderungen können bereits der Trigger für einen " Wutausbruch" sein. Dies nur als Erklärung, wenn es augenscheinlich kein zunächst keine Erklärung gibt. Desweiteren sind Ankündigunen einer neuen Situation sehr hilfreich für die Kinder, um den Übergang besser annehmen zu können. Nicht: jetzt ist Zahnputzzeit und es geht sofort los! Wenn du das Spiel zu Ende gespielt hast, geht es zum Zähneputzen o.ä. Wenn dann ein Protest kommt....halten sie ihn aus. Setzen Sie sich mit Ihrem Sohn hin. Verbalisieren Sie, dass Sie ihn verstehen können, weil die das Spiel so toll ist. Halten Sie den Wutausbruch an Ort und Stelle aus. Die Kinder sind nicht in der Lage Erklärungen zu verstehen und ändern auch ihr Verhalten nicht, wenn sie aus der Situation " rausgetragen" oder rausgenommen werden. Maßregeln ebenfalls nicht. Diese Contenance zu haben, ruhig zu bleiben bei einem Wutausbruch ist die Kunst. Wie kann man dies mit aushalten?! Versuchen Sie sich aus einer sog. Metaebene zu begeben. Schauen Sie quasi von "oben" auf ihr Kind und sich als Elternteil und beobachten. Sie werden sehen, dass sich etwas verändert. Oft kann parallel eine Selbstberuhigung gut sein; quasi wie ein Ventil, um seine Anspannung auch Luft zu machen z.B. ein Schsch, oder ein Summen, ein Lied, zählen Sie rückwärts. Essen: kann Ihr Sohn durch das Zahnen derzeit die Nahrung vom Familientisch essen? Oder wäre es ein Versuch eher breiige Kost anzubieten falls er Schmerzen hat? Manchmal überfordert ein Zuviel die Kinder. Versuchen Sie es in kleineren Schritten beim Essen. Geben Sie Ihrem Sohn immer nur ein Stück von etwas auf den Teller. Manchmal hilft es auch, dieses Stück vom eigenen Teller anzureichen, da es das selbe ist, wie von Mama oder Papa. Bieten Sie Ihrem Sohn keine Wahl an. Sondern die Gewissheit, wenn er das Essen nicht isst, so gibt es z.B. IMMER ein Brot mit Butter o.ä. als Alternative :). Des weiteren ist es spannend zu beobachten, wenn Sie Ihrem Sohn einfach mal "still" folgen und schauen, wie seine Vorstellungen von bestimmten Handlungen sind :). Vielleicht sitzt Ihr Sohn plötzlich auf einem großen Stuhl und findet es großartig und isst ohne Probleme. Vielleicht kann das Zähneputzen mit mehr Eigeninitiative eine Option sein und eine Beteiligung z.B. vor dem Spiegel... Diese Informationen habe ich nun für Sie zusammengefasst. Hoffentlich sind sie hilfreich :). Wir können gerne im Gespräch bleiben. Zwei wirklich schöne Literaturempfehlungen finden Sie unter dem Stichwort " Erziehen/ Gelassenheit" einmal von Juul und von Kudnick. Beide Bücher sind lesenwert! Bis bald und liebe Grüße von Katrin
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