Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Extremes Geschrei beim Waschen/Anziehen/Wickeln

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Extremes Geschrei beim Waschen/Anziehen/Wickeln

soliteer

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Liebe Frau Simon, ich hoffe Sie können mir evtl. ein paar Tipps geben. Mein Sohn (fast 9 Monate) hat extreme Probleme beim Waschen, Anziehen und teilweise auch beim Wickeln. Es fing ca. ab dem 6. Monat an (vorher gab es keine Probleme), das er zunächst beim Anziehen vermehrt weinte, vor allem beim Body über den Kopf oder Pullover ... erst weinte er nun ab und zu, bald jedes Mal. Ich versuche natürlich, so schnell und vorsichtig wie möglich zu machen, jedoch zappelt er manchmal wie wild, sodass sich der Body dann verhakt und es einen Moment dauert, bis der Kopf draußen ist - da ist das Geschrei dann erst Recht schlimm. Als Nächstes fing er an vermehrt das Waschen abzulehnen, erst war er nur ab und an etwas wütig bis trotzig, inzwischen ist jedes Waschen ein einziger Alptraum. Seit er krabbeln kann, versuchte er zunächst wegzukrabbeln, sobald er auf der Wickelunterlage lag. Habe ihn immer wieder umgedreht, auch mal energischer "nein" gesagt und ich teilweise auch festhalten müssen um überhaupt eine Windel anziehen zu können. Das hat er irgendwann begriffen, er dreht sich nur noch selten beim Waschen/Wickeln um, aber dafür weint bzw. schreit er nun furchtbar. Manchmal mit wutrotem Kopf und ohne Tränen, aber oft richtig jämmerlich mit vielen Tränen und wirklich von Anfang bis Ende. Es ist für mich sehr zermürbend und manchmal (vor allem nach dem jämmerlichen Weinen), muss auch ich dann heulen, sobald ich ihn ins Bett gebracht habe. Ich frage mich, ob ich etwas falsch mache, er vielleicht Schmerzen hat ... Allerdings - sobald er angezogen und fertig ist, und er auf meinem Schoss sitzt ist alles wieder gut. Alle versuche von Ablenken sind gescheitert bzw. klappt es dann 1-2x mit einem Spielzeug, dann ist wieder alles wie vorher. Auch habe ich versucht ihn morgens zu waschen, weil er vielleicht abends zu müde ist, aber auch da das gleiche. Bereits mit 6-8 Wochen habe ich angefangen das allabendliche Waschen als "Ritual" einzuführen, d.h. immer die selbe Uhrzeit, mit Schlafmusik, Wärmelampe, Wasser weder zu heiß noch zu kalt etc. Früher klappte es gut, auch gefiel ihm zunächst das Zähneputzen, was ich nun seit Wochen schon nichtmal mehr versuche. Ich lasse mich von seinem Geschrei auch nicht abbringen, also ich führe jedes Waschen/Anziehen zu Ende, damit er merkt, er kommt nicht damit durch ... dennoch, ich bin langsam am Ende und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Beim Baden gibt es keine Probleme, dabei kann ich ihn Waschen und alles - da geht das Gebrüll dann erst beim Anziehen los. Jedoch ist er extrem aktiv, so das das Baden auch ein Kraftakt ist und ich es meist nur mache, wenn ich dabei Hilfe habe. Haben Sie vielleicht Ideen? Sollte ich das Waschen evtl. auf ein Minumun beschränken und lieber häufiger kurz baden? Er weint übrigens schon, wenn ich ihm nach dem Essen Mund/Hände waschen muss... Habe auch versuch, das er selbst den Lappen führt etc. nichts ... Bald steht die Nächste U-Untersuchung an, werde das mit dem Kinderarzt auch mal besprechen, aber bin einfach ratlos im Moment. Viele Grüße, soliteer


Katrin Simon

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Liebe soliteer, könnte es sein, dass die Apathie gegen das Waschen und Anziehen nach einer Impfung begonnen hat? Ist Ihr Sohn nackt, also wenn es z.B. kühl um ihn herum wird, auch berührungsempfindlich, weinerlich seit neuestem? Sie haben sich als derzeitige Lösung die Antwort selbst gegeben :). Ja, machen Sie Katzenwäsche und duschen oder baden Sie den kleinen kurz. Das Zähneputzen allerdings sollten Sie wieder täglich einführen. Und- versuchen Sie so viel es geht auf dem Fußboden zu machen. Dann brauchen Sie nicht zu befürchten, dass der kleine vom Wickeltisch herunterfällt. Damit wird ein Spannungsmoment aus der Situation genommen. Das Anziehen auf dem Fußboden ist u.U. auch schon eine Erleichterung. Der Kopf immer nach vorne gerichtet( Nickhaltung) beugen. Viel über die Seite liegend anziehen und... wenn sich nichts verändert, dann einmal von einen Osteopathen anschauen lassen. Beachten Sie auch evt. Zahnungssituation; da es bei einem Zahndurchbruch auch zu Kopfweh kommen kann... Probieren Sie einmal aus :) Vielleicht lässt sich der kleine Mann ja überlisten. Ach ja... und... stellen Sie einen Spiegel auf den Wickeltisch/ an die Wand und legen den kleinen beim Waschen/ Anziehen bäuchlings davor. Mal schauen, ob Ihr Sohn sich so spannend findet, dass er ganz stille hält. Liebe Grüße von Katrin


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