Hallo Frau Simon,
Ich bin momentan am verzweifeln mit unserer Schlafsituation. Mein Sohn ist 8 Monate alt und bis vor ca. Zwei Wochen war das Schlafen kein Problem, ich habe ihn Tagsüber und auch abends müde in sein Bett gelegt (natürlich mit ausführlichem Ritual davor) und er schlief alleine ein. Er hat dann auch von ca 19:30 bis 7 Uhr durch geschlafen.
So jetzt zum aktuellen Problem, seid er sich hochziehen kann funktioniert das einschlafen überhaupt nicht mehr, sobald ich ihn in sein Bett lege (egal ob wach oder schon leicht eingeschlafen) zieht er sich hoch und läuft im Bett umher und ist dabei glücklich und zufrieden. Das macht er so lange bis er überhaupt keine Kraft mehr hat und schreit dann. Wenn ich ihn dann aber auf den Arm nehme möchte er das auch nicht und schreit fast noch mehr.
Er ist definitiv müde, schläft oft schon beim umziehen oder Buch vorlesen ein, aber sobald er im Bett ist ist er wieder fit.
Wie soll ich mit dieser Situation umgehen? Wie bringe ich ihn zum Schlafen?
Zusätzlich zum einschlafen haben wir seit der gleichen Zeit das Problem dass er um vier Uhr wach wird und ihn nichts dazu bewegen kann nochmals zu schlafen egal ob in seinem Bett oder bei uns er ist einfach wach und krabbelt im Bett rum.
Vielen vielen Dank
von
Martina_D
am 21.04.2020, 14:42
Antwort auf:
Einschlafen und länger schlafen
Liebe Martina
Oh je, da ist bei Ihnen abends ja wirklich immer etwas "los". Ich kann es mir lebhaft vorstellen :).
Was können Sie tun?
Ich vermute, das haben Sie bereits getan: stellen Sie das Bett unbedigt auf unterste Matratzentiefe- Bodentiefe, so dass Ihr Sohn nicht über das Gitter hinausfallen kann, wenn er daran entlangläuft. So haben Sie schon einmal die Ruhe, dass er sich nicht gefährdet.
Die Freude, die Ihr Sohn beim Bettspaziergang empfindet ist offensichtlich;). Und ja, lassen Sie ihn ruhig durchs Bett wandern. Und ja, bis er weint. Dies ist ein Zeichen der Erschöpfung und auch der Ruf nach Ihnen. Lassen Sie ihn versuchsweise an seinem Bettgitterchen stehen und nehmen ihn nicht hoch. Knien Sie sich z.B. davor und geben ihm die Sicherheit, dass er müde ist und sich hinlegen darf. Betten Sie vielleicht sein Kuscheltier und fordern ihn auf sich auch hinzulegen. Vllt. kann es Ihrem Sohn helfen, wenn Sie sich auf eine Matratze vor das Bett legen und somit die beginnende Nachtphase zu signalisieren. Vielleicht lässt er dies zu.
Oder bleiben Sie "einfach" da und geben Ihrem Sohn die Gewissheit, dass Sie da sind. Ein leichtes Summen oder monotones Klopfen z.B. auf den gepolsterten Windelpo ( z.B. im Atemrhythmus) kann Kindern eine Hilfe sein, um sich in die Ruhe zu begeben und sich von der inneren Annspannung zu lösen. Die Phase wird ggf. durch Weinen und Unmutäusserung begleitet- denn, eigentlich möchte Ihr Sohn weiter neugierig die Welt entdecken und keinesfalls schlafen. Er ist einfach zu interessiert und aufgeregt, was um ihn herum passiert :).
Alternativ:
- lesen Sie das Buch bereits im Bett vor. Evt. kann dies im Familienbett geschehen und Sie können Ihren Sohn dann schlafend in sein Bett hinübertragen.
Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann wählen Sie eine Zeit lang das Familienbett als Schlafort für Ihren Sohn. Gemeinsam ein Buch lesen, Ihr Sohn schläft ein, sie als Eltern kommen hinzu und verbringen als Familie die Nacht. Vllt. entfällt auch das frühe Aufwachen bzw. Ihr Sohn schafft es wieder einzuschlafen, wenn er nicht erst ganz wach werden muss, um sich auf sich bemerkbar zu machen....
Was denken Sie bei diesen Ideen?
Ich bin gerne für Sie da!
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 22.04.2020