Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Babygymnastik

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Babygymnastik

Räuber

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Guten Tag Frau Simon, mein Baby ist jetzt 2,5 Monate alt und seit dem 2. Monat bewege und dehne ich auf der Krabbeldecke seine Beinchen, da ich im Internet gelesen habe Babygymnastik fördere die Verdauung und die Beweglichkeit. Dabei führe ich zuerst den linken Fuß zum Mund, dann den rechten Fuß und dann beide Füße. Dabei drücken die Oberschenkel auf den Bauch, sodass oft ein Pups entweicht.  Auch das dachte ich sei gut. (gegen Blähungen etc.) Als ich das vor Freunden gemacht habe meinten diese: oh je mach das nicht. Wenn das Baby das zu früh und nicht von alleine macht, geht vielleicht der Rücken oder die Hüfte kaputt. Falls ich zu fest dehne oder drücke... Woran könnte ich merken, dass ich dem Baby schon geschadet habe? Kann ein Kinderarzt feststellen, ob Rücken oder Hüfte vielleicht schon geschädigt wurden? Ich dachte ich würde dem Baby etwas Gutes tun. Jetzt bin ich voller Sorge. Die Gelenke und die Wirbelsäule sind ja doch sehr empfindlich in dem Alter.  Liebe Grüße 


Katrin Simon

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Liebe Räuber Die sanfte Unterstützung durch passive Bewegungen, um Luft aus Babys Bauch entweichen zu lassen, ist eine gute Entlastung. Die von Ihnen beschriebenen Übungen sind geeignet, um die Hilfestellung anzubieten. Wichtig ist tatsächlich, dass Sie sich absolut sicher sind, dass Ihr Baby keine Hüftdysplasie Vorbelastung hat. Wenn dem so wäre, sollten Sie unbedingt mit dem Kinderarzt oder einem Physiotherapeuten das Bewegungsangebot nochmals absprechen. Babys, die eine gesunde Hüfte haben, können die Babygymnastik durchführen. Sollten Sie bei Ihrem Baby einen Widerstand merken wie z.B. Gegenwehr, Weinen, Gesichtsmimik verändert sich; unterbrechen Sie die Übung bzw. führen Sie diese noch achtsamer aus. Die Hüfte und der Rücken werden dann belastet, wenn das gesamte Gewicht des Kindes aufliegt. Daher vermeiden Sie passives Hinsetzen oder gar Hinstellen; auch nicht mit Unterstützung. Die Hüft- und Rückenentwicklung wird bei jeder Vorsorge Untersuchung sehr akribisch angeschaut und Ihnen als Eltern unmittelbar mitgeteilt, wenn Auffälligkeiten zu sehen wären.  Also; führen Sie Gymnatik weiterhin ganz achtsam, im guten Kontakt mit Ihrem Kind aus und beobachten Sie immer genau die Zeichen Ihres Babys. Bei Widerstand unterbrechen Sie die Übungen.  Ein Muss ist Babygymnastik nicht. Jedes Kind bringt i.d.R. die Voraussetzungen für eine gesunde selbstständige Bewegungsentwicklung mit. Bis bald und weiterhin viel Spaß beim gemeinsamen Spielen und Turnen :). Liebe Grüße von Katrin       


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