Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Baby (4 M.) schläft nachts nicht mal eine Stunde am Stück.Was mache ich falsch?

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Frage: Baby (4 M.) schläft nachts nicht mal eine Stunde am Stück.Was mache ich falsch?

BigFish

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Liebe Frau Simon, ich habe einen bezaubernden Sohn (16 Wochen alt), der leider eher ein "anspruchsvolles" Kind ist. Er schläft nie wenn man ihn ablegt (dann höchstens 5 Minuten), sondern nur im Tragetuch oder im Kinderwagen. Das schlaucht zwar tagsüber auch ein wenig, weil ich dann selbst keinen Schlaf kriege, ist aber machbar bisher. Ich stille voll und eine Zeitlang klappte es, dass ich ihn in den Schlaf stillte und er dann ca. 2 Stunden schlief, bevor er wieder "kam", um zu trinken. Wir schlafen im Familienbett. Doch seit zwei Wochen geht gar nichts mehr. Er schläft meist nur 30 - 45 Minuten am Stück nachdem er schon beim Einschlafen alle paar Minuten wieder unruhig wird, wenn ich mich abwende. Er wirft den Kopf hin und her. Leises Sprechen und Bauchkraulen beruhigen ihn nicht, bis er irgendwann laut wird und weint. Leider nimmt er keinen Schnuller :( Ich achte eigentlich schon darauf, dass ich die Brustwarze aus dem Mund ziehe bevor er richtig eingeschlafen ist, aber im Moment kann ich ihm nichts recht machen. Er leidet zudem unter Reflux und sein ständiges, nächtliches Verlangen nach Trinken macht den Zustand natürlich nicht besser. Wir schlafen schon gemeinsam auf einem Keilkissen. Ich frage mich, ob ich alles verkehrt mache und wie es weitergehen soll. Kann ich ihn daran gewöhnen tagsüber ohne schaukeln einzuschlafen? Was mache ich nachts falsch? Habe das Gefühl, dass er nur in absoluter Nähe zu mir schläft (ich also dicht neben ihm liege und mit dem Arm noch umarme, was natürlich auf Dauer höchst unbequem ist). Auch wenn er meine Stimme und die Stimme meines Mannes hört, kann er scheinbar entspannter schlafen. Ich wäre um zahlreiche Tipps dankbar. Liebe Grüße von einer übermüdeten Mama.


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe BigFish Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht Ihr Sohn die innige Nähe beim Schlafen bereits von Geburt an? Wenn Sie meine Beratungen verfolgt haben, dann frage ich oftmals nach dem Geburtserlebnis, als auch danach, ob Sie bereits Möglichkeiten der Hilfestellungen ausprobiert haben wie z.B Osteopathie... Die Frage nach dem Geburtserlebnis hat den Hintergrund, dass geschaut werden kann, warum ein Kind die innige Nähe/ die Grenzen durch Tragen und Schaukeln braucht und eine höherer Regulation mittels Saugen sucht, um sich entspannen zu können. Bitte verstehen Sie diese Verhaltensweisen nicht als falsch- sondern als Verständnisgrundlage aus der Perspektive des Babys, warum etwas so ist, wie es ist :). Die Art der Geburt z.B. unter Stress, Sorge, schlechtes Bonding usw. geben einen Hinweis darauf, dass ein Baby seine Geburt bewältigt. Rein physiologisch können Blockaden zu finden sein, die durch einen schnellen Geburtskanaldurchtritt oder eine lange intrauterine Lage im Geburtskanal entstehen können- und extrauterin zu Schmerzen/ Unruhe führen,die mittels Körperkontakt, Wiegen, Saugen usw. reguliert werden. Eine Kinesiologin kann z.B. Blockaden lösen, die emotionale Erlebnisse den Übergang in den Schlaf hemmen. Zudem ist der Reflux tatsächlich bereits Grund genug, dass es zu einem unangenehmen und sogar schmerzhaften Aufstoßen kommt, was ein Säugling mit Unruhe äussert. Das hochgelagerte Liegen ist sinnvoll- das können Sie Ihrem Baby auch separat anbieten. Hier kann zB. als Ausnahme eine Wippe zum Einsatz kommen, die man ins Bett stellt, damit die mind.30°Oberkörperhochlagerung gewährleistet wird. Unter den Po und seitlich der Flanken legt man gefaltete/ gerollte Handtücher, um das Wegrutschen zu verhindern. Evt. kann es sogar schon jetzt hilfreich sein, Breinahrung, als BEIkost anzubieten, die demnach verhindert, dass der Reflux unmittelbar ausgelöst wird. Oder Sie versuchen zur Nacht Milch abzupumpen und diese mit Johannisbrotkernmehl ( Apotheke) etwas anzudicken- die Nahrung wird sämiger und wird besser im Magen zu behalten. Desweiteren kann ich mir vorstellen, dass Ihr Baby in seinem eigenen Bettchen ( Laufgitter o.ä.) in Ihrer Gesellschaft z.B. im Wohnzimmer besser einschläft und zur Elternschlafenszeit in das Schlafzimmer mitgenommen wird; hier evt. noch eine Stillmahlzeit anbieten und die Hochlage in der Wippe o.ä. im Beistellbettchen ausprobieren. Sie haben nichts falsch gemacht! Sie lernen sich kennen und schauen nun, wie sich kindliche und elterliche Bedürfnisse zusammenbringen lassen :). Wie geht es Ihnen mit den Ideen? Liebe Grüße von Katrin


BigFish

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Liebe Frau Simon, herzlichen Dank für Ihre umfangreiche Antwort. Ja, ich verfolge Ihre Beratungen und schätze Ihre Meinung daher sehr. Mein Sohn war ein Kaiserschnitt wegen Beckenendlage. Leider drehte er sich trotz verschiedenster Versuche vor der Geburt (Moxing etc.) nicht, man war aber einverstanden, die natürlichen Wehen abzuwarten. (eine Ursache für die fehlende Drehung wurde nicht gefunden soweit ich weiß.) Allerdings musste er für 48h unter Intensivbeobachtung da ich Medikamente nehme (alles war aber unauffällig) weshalb ich aber erst 24h später richtig zu ihm konnte (nur mein Mann war vorher bei ihm). Wir waren bereits dreimal bei der Osteopathin, die keine Blockaden gefunden hat und mit seiner Entwicklung insgesamt zufrieden ist, aber feststellte, dass er generell "unter Strom steht", was aber schon etwas besser geworden ist. Tatsächlich hatte ich schon überlegt, bald mit Beikost anzufangen. Darf ich dann auch relativ zügig den so gen. Abendbrei anbieten in der Hoffnung, dass die Nacht für den Kleinen leichter wird? Bisher gehe ich zusammen mit meinem Sohn gegen 21h ins Bett, weil er ja nicht anders schläft, was aber nicht so gut für das Privatleben ist, weil mein Mann erst gegen 20h nach Hause kommt. Würden Sie befürworten, dass er noch bei uns im Wohnzimmer schläft bis wir gegen 23h selbst ins Bett gehen oder zerstöre ich dann seinen Nachtrhythmus endgültig? Ein "im Schlafzimmer ablegen" und wieder zurück ins Wohnzimmer erwies sich leider immer als unmöglich. Spätestens 10 Minuten später ist er wach. Gerne höre ich nochmals Ihre Einschätzung. Danke und viele Grüße!


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Big Fish Vielen Dank für Ihren Nachtrag :). Bitte suchen Sie eine Kinesiologin auf, die Ihnen ganz sicher helfen kann :)). Die Drehung, die Intensivtherapie, sowie die schon geäusserte Beobachtung, dass Ihr Sohn unter Strom steht, zeigt, dass eine Spannung aufgebaut wurde und nun abgebaut werden darf. Ich bin sehr sicher, dass es rasch besser wird. Massieren Sie Ihren Sohn ausserdem mit Rosenöl... Und ja, Sie können ab dem vierten Monat mit Beikost beginnen und schauen, wie Ihr Sohn sich darauf einlässt. Bei guter Verträglichkeit, spricht kein Grund dagegen, dass der Abendbrei zügig angeboten wird. Wenn Ihr Sohn den Löffel ablehnt- seien Sie bitte nicht enttäuscht! Es ist dann einfach noch die Zeit dafür. Und ja, Sie können Ihr Baby bei sich haben im Wohnzimmer. Ich rate zu folgender Struktur: zunächst der Termin bei der Kinesiologin. Vielleicht ist dann bereits schon eine Besserung zu sehen. Wenn Nein- Wiederholung oder Sie entscheiden sich für den Familienabend mit dem Angebot des Abendbreis; nach Einführung der Beikost. Wenn Ihr Baby abends dabei ist, wäre es eine Idee, dass es nicht im Mittelpunkt steht- sondern etwas abseits schläft. Das Nähebedürfnis eines Babys kann durchaus schon durch "nur" die Anwesenheit der Eltern in einem Zimmer gestillt werden. Wenn Ihr Baby sich dann so entspannen und schlafen kann- wie schön! Ab 23.00 Uhr dann im gemeinsamen Schlafzimmer weiter. Viele Grüße von Katrin


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