Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

An-/Ausziehen und Halspflege

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: An-/Ausziehen und Halspflege

Mitglied inaktiv

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Hallo Katrin ! Ich muss meine Tochter Mia (3 Monate) leider einreihen in die hier schon so oft beschriebenen Wickel-Hasserinnen... :) Nach Austesten aller Möglichkeiten (mit Massage oder ohne, mit Heizstrahler oder ohne, schnell oder langsam, undundund) muss ich wohl leider akzeptieren, dass das Waschen und Anziehen für Mia eher lästig ist und bleibt... Dass Mia sich IM Pullover/Body etc. festkrallt, macht das Ganze nicht leichter... ;) Aber ich möchte halt doch noch einen Weg finden, dass es ihr besser geht dabei bzw. wenigstens die URSACHE kennen! Frage 1: Mia ist sehr sehr schnell geboren worden (frühen Nachmittag erste leichte Wehen und um 18Uhr war sie nach sehr kurzer Pressphase auf der Welt), kann DARIN der Grund liegen, warum sie dieses Überstülpen, dunkel um sie herum werden etc. so hasst ???? Frage 2: Das Waschen des HALSES ist natürlich ein ähnliches Problem. Würde ich sie jeden Morgen ausgiebig mit Wasser und Waschlappen waschen, würde das ganze Haus zusammengeschrien. Und ich mag einfach nicht sehen wenn sie so leidet. :( Also läuft es meistens darauf hinaus, dass ich in einem günstigen Moment während des Stillens mit einem Feuchttuch schnell durch ihre Halsfalten wische, aber das ist wohl auch nicht das Optimale, oder ??? Gibt es IRGENDEINEN Tipp ???? Frage 3: Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, WANN sich das legen könnte??? Vielen Dank für eine Antwort! Lieben Gruss, TanjaundMiniMia PS: EIN Gutes hat das Ganze: So anstrengend wie das Umziehen meiner Süssen ist, kann ich mir weiteren `Sport` sparen ! :) *schwitz*


Katrin Simon

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Liebe Tanja, ich glaube an die Theorie, dass der Geburtsproezß für nachfolgendes Verhalten jeglicher Art bei den Kindern mitverantwortlich ist. Ob diese Theorie jemals bewiesen ist oder sein wird, ich weiß es nicht. Traumatische Manipulationen im Neugeborenen- oder Säuglingsalter können eine Verhaltensstörung nach sich ziehen. Darüber ist man sich einig z.B. das zu frühe Sauberkeitstraining, schmerzhafte Erfahrungen z.B. bei der Nahrungsaufnahme etc.... Der Verlust der warmen, dunklen und schützenden Hülle Mutterleib des neugeborenen Kindes gibt schon Anlaß genug, um sehr vorsichtig und sanft ein Baby auf der Welt zu begrüßen. Kinder, die sehr schnell oder durch mechanische Hilfe geboren werden, leiden mehr! Das sind die Kinder, die oftmals noch ganz eng eingepuckt werden müssen. Die Kleinen neigen zu Schreiphasen und suchen ganz bewußt den mütterlichen/ väterlichen Kontakt; besonders im Schlaf. Die Erklärung liegt also nahe, dass Ihr Baby immer wieder das An- und Ausziehen als wirklich dramatisch erlebt. Ich muß die Aussage aber trotzdem noch relativieren, weil viele Kinder das Umziehen sehr sehr unschön finden und massiv schreien. Dennoch könnte ich mir die Situation bei Ihnen so erklären. Was tun? Ich denke, dass Sie schon im Forum gestöbert haben und über das runde, flächige Handling gelesen haben. Das ist das A und O bei den Kindern. Sie müssen immer die Gewißheit haben, dass sie sich sicher fühlen und eine Begrenzung haben. Zudem ist es hilfreich beim An-und ausziehen die Kleidung über die Arme und Beine zu streichen, als zu ziehen. Schlecht: die Socken z.B. einfach abziehen. Besser: das Füßchen festhalten und langsam die Socke über den Fuß abrollen. Genauso mit den Ärmeln des Pullis. Krempeln Sie die Ärmel hoch und führen Sie den Arm Ihrer Tochter mit Ihrer Hand durch den Ärmel bis zum Ende. Ein "Stopfen" des Armes in den Ärmel ist schlecht, weil Ihre Tochter den Ablauf des Anziehens nicht nachspüren kann. Warten Sie nach Möglichkeit nach jedem Anziehschritt ein Weilchen und beginnen erneut. Führen Sie dies konsequent durch; dann können Sie auf Erfolg hoffen. Angewärmte Kleidung könnte auch sehr hilfreich sein. Wählen Sie Kleidungsstücke, die wenig Knöpfe etc. haben und weit genug sind in den Ärmel und im Halsausschnitt. Verschlüsse müssen nicht zwangsläufig auf dem Wickeltisch zugemacht werden, sondern können genausgut auch zwischendurch verschlossen werden. Damit verkürzt man die Prozedur auf dem Wickeltisch. Wann sich diese unschöne Situation legt ist leider sehr unterschiedlich. Mein eigener Sohn entwickelt erst jetzt mit 9 Monaten eine hochinteressante Abwehrtechnik gegen das Anziehen. Ich denke, dass sich irgendwann ein Gewöhnungsprozeß einschleicht und Ihre Tochter aufhört so zu weinen. Meistens auch dann, wenn die Umwelt zunehmend interessanter wird und sie durch ein Mobile oder der Cremetube in der Hand abgelenkt wird vom eigentlichen Tun. Die Halsfalte können Sie weiterhin so säubern; für zwischendurch ist die Technik o.k. Möchten Sie es ganz gründlich machen, dann hilft nur eins. Wickeln Sie Ihre Tochter in ein Handtuch ein, so dass die Händchen durch das Tuch mitfixiert sind. Legen Sie eine Handtuchrolle unter die Schultern und überstrecken Sie den Hals. Jetzt können Sie mit dem einen Arm den Körper leicht fixieren und mit den Händen die Halsfalte reinigen. Alternativ sollten Sie es einfach zu zweit mit der Handtuchrolle versuchen. Alles Gute wünscht Katrin


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o.T.


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