Elternforum Rund um die Erziehung

Mein Kind (8) beschäftigt sich mit dem Tod

Rund um die Erziehung
Mein Kind (8) beschäftigt sich mit dem Tod

_teddy80_

Hallo, mein Sohn (8 Jahre) ist zur Zeit (seit ca. 2 Wochen, seit dem er alleine im Akkordeonlager war) ständig traurig und zieht sich immer mehr zurück. Ich habe schon versucht mehrmals mit ihm darüber zu sprechen und dass er mir alles erzählen kann. Da er mit mir im Moment wenig spricht, habe ich mit Ihm einen Sorgenfresser gebastelt, der alle Sorgen frisst. Nun habe ich darin gelesen, dass er Angst vor dem Sterben hat und nicht in ein Grab möchte. Wie soll ich damit umgehen?


Bonnie

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

Zwar ist es normal, dass sich Kinder im Grundschulalter mit dem Tod befassen. Dass Dein Sohn dabei aber traurig wirkt, Ängste hat und sich zurückzieht - das ist NICHT normal. Es klingt sehr danach, als könnte in der Akkordeonfreizeit etwas vorgefallen sein. Auch wenn Dein Sohn das nicht erzählen kann, oder es ihm gar nicht klar ist, dass dieser Satz/dieses Erlebnis für ihn beängstigend war. Ich würde evt. mal mit den Leitern telefonieren oder persönlich sprechen. Ich frage mich auch, wie vertrauenswürdig die Begleiter waren... Hast Du Kontakt zu anderen Eltern von Kindern, die mit waren? Sprich doch mal mit denen, ob ihnen irgendetwas aufgefallen ist oder ihr Kind etwas Ungewöhnliches erzählt hat. Wenn das Problem anhält und er weiterhin gedrückt wirkt, würde ich ehrlich gesagt mit einem Kinderpsychologen sprechen, zum Beispiel über die Möglichkeit eines Übergriffs, eines Missbrauchs oder etwas Beängstigendem, das vorgefallen sein könnte. Das muss nicht in der Akkordeonfreizeit gewesen sein, es kann auch sein, dass erst die Rückkehr das Problem für ihn wieder verschärft hat. Ein guter Kinderpsychologe weiß vielleicht, wie man so etwas (z. B. über Spieltherapie) herausfinden kann, auch wenn das Kind es nicht direkt erzählen will oder kann. Ganz ehrlich - für mich klingt das ganz und gar nicht harmlos! LG


Vanessa1704

Antwort auf Beitrag von Bonnie

Mich würde es auch wundern, daß dies nach dem Lager war.Weißt du, was sie dort gemacht haben und wie es ihm dort gefiel? Ich würde mit den Betreuern sprechen oder anderen Eltern.


Susanne.75

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

Ich denke, bei sensiblen Kindern würde es schon reichen, daß ein anderes Kind während der Freizeit sehr ausführlich und anschaulich Erlebnisse geschildert hat. Da braucht nur jemand im Umfeld eines anderen Kindes gestorben sein. Und wenn dieses Kind dann von der Beerdigung erzählt, alles noch ausschmückt, ... Oder dein Sohn sieht Parallelen zwischen sich und jemand Verstorbenem, von dem ihm dort erzählt wurde. Vielleicht war auch ein Kind dort noch mitten im Trauerprozess. Was hat dein Sohn denn erzählt, wie es ihm gefallen hat? Vielleicht waren da auch Kinder, die ihn aufs Korn genommen haben und ihm bewußt Angst gemacht haben. Es sind so viele Möglichkeiten. Du mußt deinen Sohn einfach behutsam irgendwie dazu bekommen, daß er sich dir gegenüber öffnet. Es muß deinem Sohn selbst gar nichts passiert sein. Gerade wenn er so konkret von Grab usw spricht, muß er das von irgendwoher ja haben.


wir6

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

meine Tochter hatte auch Angst vor dem Tod. Hintergrund war: als sie eingeschult wurde, hat sie einen Schulkameraden bekommen, dessen Mutter an Krebs gestorben ist. So, hat nur geholfen viel sehr viel darüber zu reden. Ehrlich sein ist da ganz wichtig und das Tabu "Tod" fallen lassen. Alles Gute für deinen Sohn


Birgit67

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

einfach immer wieder nachfragen - dass er alles erzählen kann. als mein Sohn plötzlich vor der Dunkelheit Angst hatte - was nie zuvor war habe ich auch lange nachgefragt- irgendwann rückte er raus dass er bei einem Freund (da war er 10) über den Rechner ES angeschaut haben und noch so einen Horrorfilm - das hat ihn enorm mitgenommen - und da er sowieso sehr empathisch ist hat er das auf vieles im Alltag mit übernommen. Übrigens - nachdem es raus war - er merkte dass es keinen Ärger gab (wo ich sowieso nicht weis wie er darauf gekommen ist dass es Ärger geben könnte - na ja es war ja eigentlich verboten) hat sich alles wieder normalisiert. Gruß Birgit


mf4

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

Ich denke an was anderes... Gruselgeschichten. Die erzählt man sich ja gern mal unter Kindern. Meine Tochter ist 11 und weinte deshalb schon bei einer Kinderübernachtungsparty und es machte ihr Angst. Danach schlief sie schlecht. Da es aber bei deinem Kind recht ausgeprägt ist kann auch etwas schwerwiegenderes dahinter stecken. Zu sagen man kann sich vertrauen ist toll und wichtig aber so sehr man es sich auch wünscht, Kinder tun das nicht immer.


_teddy80_

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

Vielen Dank für die Antworten. Mein Kind hat mir nun erzählt, wovor er Angst hat und ich habe ihm gesagt, dass er keine Angst vorm Sterben gaben muss. Er ist auch sehr sensibel und spricht schnell auf Geschichten anderer an. Jetzt wo wir drüber gesprochen haben, gehts ihm auch wieder besser. Und wenn er wieder Angst hat, kommt er schneller auf mich zu. Bin ziemlich erleichtert, dass er endlich gesprochen hat.


_teddy80_

Antwort auf Beitrag von _teddy80_

Vielen Dank für die Antworten. Mein Kind hat mir nun erzählt, wovor er Angst hat und ich habe ihm gesagt, dass er keine Angst vorm Sterben gaben muss. Er ist auch sehr sensibel und spricht schnell auf Geschichten anderer an. Jetzt wo wir drüber gesprochen haben, gehts ihm auch wieder besser. Und wenn er wieder Angst hat, kommt er schneller auf mich zu. Bin ziemlich erleichtert, dass er endlich gesprochen hat.