Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Sehr geehrte Frau Ubbens, ich bin Mutter eines 4 jähren Sohnes und einer Tochter von 2 Jahren. Mein Sohn ist sehr aufgeweckt und ruhelos. Ich habe das Gefühl, er braucht ständig körperlich anstrengende Aktivitäten, damit er etwas von der Unruhe in sich selbst abbauen kann. Mein Problem ist aber, dass er einfach nicht hört. Er springt auf unserer Couch rum als wäre diese ein Trampolin. Natürlich hat er sich dabei auch schon verletzt, aber leider lernt er daraus nicht. Das Hauptproblem ist einfach, dass ich reden und schimpfen kann, wie ich möchte, er lacht mich dann noch aus oder äfft mich nach. Ich mag auch im Kindergarten schon gar nicht mehr fragen, wie der Tag mit ihm war. Das macht mich oft sehr traurig und man fragt sich dann, was man eigentlich falsch gemacht hat. Was kann ich tun, um unserer Familienleben wieder ohne das tägliche Gemecker zu gestalten? Viele Grüße Nele

von Nele1978 am 07.02.2017, 14:22



Antwort auf: Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Liebe Nele, führen Sie liebevolle Konsequenzen ein. Hüpft Ihr Sohn auf dem Sofa, dann wird er freundlich darauf hingewiesen, dass er es nicht darf. Macht er weiter, dann darf er mit Ihnen das Wohnzimmer verlassen. Handeln Sie, statt nur zu reden. Ihr Sohn muss Ihre Handlungen erfahren. Wichtig bei allem ist, dass Sie nicht nur reden. Warnen Sie einmal und handeln dann. Sprechen Sie auch nur Konsequenzen aus, die Sie dann auch durchführen können. Sie wissen um den Bewegungsdrang Ihres Sohnes. Kommen Sie dem nach, auch im Winter. Kinder stört die Kälte selten und sie gehen gerne nach draußen, um zu toben, zu rennen, Laufrad zu fahren usw. Gehen Sie ins Schwimmbad, zum Eltern-Kind-Turnen oder bauen das Kinderzimmer in ein Tobeland (Matratze und Kissen auf dem Boden, eine Höhle unter einem Tisch usw.) um. Ihrem Sohn wird es gut tun und er wird viel ausgeglichener sein und Sie weniger Reibungspunkte haben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 08.02.2017



Antwort auf: Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Legt klare Regeln fest und setzt diese wenigen KONSEQUENT durch, sonst gibt ein Time Out/Stiller Stuhl, nach einmaliger Warnung. Auszeit ca 1 Minute pro Lebensjahr. Das ist am Anfang Kampf, aber das ist nur eine Phase, bis es sich eingespielt hat. Du bist der Chef, das muss er lernen. Hab keine Angst vor deinem Kind. Und gib ihm auch, was er braucht, so weit es möglich ist: Bewegung, Toben, etc. Im Winter natürlich schwieriger als im Sommer und mit kleinerem Kind auch nicht sooo einfach (schwimmen gehen etc.). Alles Gute!

von hopsefrosch am 07.02.2017, 20:17



Antwort auf: Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Ich bin kein anhänger von time-out. Ich würde dir zur logischen konsquenz raten. Erkläre ihm, dass er xy spielen darf. Auf der couch hüpfen darf er nicht. Wenn er sich nicht daran hält, erinnere ihn einmal an die regel und sage ihm, dass er sonst nicht im wohnzimmer spielen kann. Frage ihn, ob er es schafft sich daran zu halten, oder ob er in seinem zimmer spielen will. Hält er sich nicht daran, bringst du ihn aus dem wohnzimmer und sagst ihm, dass er so leider nicht im wohnzimmer spielen kann. Der unterschied ist, dass es keine bestrafung ist. Es ist einfach die konsequenz, wenn er die wohnzimmerregel nicht einhält, kann er es nicht nutzen. Er darf es aber jederzeit wieder versuchen. Seinem bewegungsbedürfnis musst du natürlich anderweitig nachkommen. Halte ihn auf trab, dann kommt er nicht auf dumme gedanken.

von Bine.30 am 08.02.2017, 20:12



Antwort auf: Was kann ich tun, dass mein Kind mich ernst nimmt?

Wir hatten GENAU dieselbe Situation. Ich kann natürlich das Gesagte nur unterschreiben und auch nochmals eindringlich den Vorschlag unterstützen und unbedingt ganz viel mit dem großen Kind rauszugehen. Kleines warm einpacken, inneren Schweinehund überwinden und raus, morgens und mittags AUSGIEBIG, und nur von Matsch, Regen oder eiskalter Atemluft abhalten lassen. Man wird mit einem glücklicheren, ausgeglicheneren und auch besser schlafenden Kind belohnt. Und was man oft vergisst: der Mama fehlt dieses Rausgehen selbst so sehr und nützt ihr genauso! Ich kam immer gut gelaunt wieder hinein und fühlte mich nicht mehr so im Hamsterrad, was es ja leider oft ist mit so kleinen Kindern und Haushalt. Klar hat man mehr Arbeit mit dem ganzen Rausgehen, aber unterm Strich ist es die beste Investition besser als jede Ablenkung durch Spielzeug oder gar Fernsehen, und selbst Bücher. Kinder brauchen Action draußen.

von MarinaFerrarra am 13.02.2017, 07:43



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