Liebe Frau Ubbens, meine Tochter wird bald 2 Jahre alt. Vom Kindsvater habe ich mich kurz nach der Geburt getrennt. Wir leben gemeinsam mit meiner Mutter in einem Haus. Bezugspersonen für die Kleine waren seit jeder ich und meine Mutter, also ihr Oma. Bereits 2 Wochen nach der Geburt war ich gezwungen, wieder arbeiten gegangen, da ich selbstständig bin. So oft es ging, habe ich versucht, nur halbtags zu arbeiten und mich, sobald ich zu Hause war, um meine Tochter gekümmert. Das klappte und klappt auch sehr gut. Es kommt nur selten vor, dass ich tatsächlich mal von morgens bis abends im Büro bin und sie dann leider nur kurz abends noch sehe. Wenn ich arbeiten bin, kümmert sich meine Mutter sehr liebevoll um ihre Enkelkind. Meine Tochter hat zu ihr eine ausgesprochen gute Beziehung. Bislang war es überhaupt kein Problem, wenn ich mich morgens auf den Weg zur Arbeit gemacht habe. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter auch zeitweise morgens arbeiten geht. Es gestaltet sich dann so, dass ich warte, bis sie von der Arbeit kommt. Ich bleibe dann noch eine kurze Zeit, verabschiede mich aber dann von meiner Tochter, nehme Jacke und Tasche und fahre. Bislang hat ihr das nichts ausgemacht. Sie rief dann noch " Tschüss, Mama" und hat weiter gespielt. Seit 2 - 3 Wochen ist sie wie ausgewechselt. Sobald meine Mutter von der Arbeit zurückkehrt, fängt sie schon an zu quengeln. Sie hält sich an mir fest und drückt sich an mich. Wenn ich meine Jacke anziehe sagt sie "Mama, Jacke ausziehen, nicht Arbeit!" Ich sage ihr dann, dass ich arbeiten muss und bald wieder da bin. Sie weint dann bitterlich und steigert sich richtig rein, bis sie knallrot anläuft. Sie versucht, an meinen Beinen hoch zu krabbeln und lässt sich, solange ich noch da bin, überhaupt nicht mehr beruhigen. Meine Mutter sagt, dass sie sich aber schnell wieder beruhigt, wenn ich gefahren bin. Sie ist ansonsten ein sehr fröhliches Kind, das viel lacht. Sie redet wie ein Wasserfall und hat den Schalk im Nacken. "Trotzanfälle" kommen natürlich momentan täglich vor, die wir aber gemeinsam gut meistern und mit Gelassenheit und Ruhe regulieren können. Was meinen Sie, ist dieses Verhalten normal und wie kann ich ihr den Abschied erleichtern? Einen besonderen Vorfall gab es nicht. Vielen Dank!
von Olive80 am 03.03.2021, 14:35