Ängstlich und weinen in Kita

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Ängstlich und weinen in Kita

Sehr geehrte Frau Ubbens Mein grosser Sohn ist gerade 2 geworden. Er ist sehr sensibel, vieles macht ihm Angst, besonders andere Kinder. Bei Erwachsenen ist er fröhlich, frech und singt und lacht die ganze Zeit. Bei Kindern weint er haltlos und verzweifelt, wenn eines sein Spielzeug anfasst oder ihn aus Versehen anrempelt.Selbst wenn das Kind viel kleiner ist. Am liebsten geht er auf den Spielplatz, wenn sonst niemand da ist. Ausserdem ist er sehr clever, kann schon alle Buchstaben lesen und drängt nun, dass wir ihm die Zahlen beibringen. Seit er 6 Monate alt ist, geht er 2 Tage in die Kita. Anfangs wars sehr schwierig, doch es hatte sich deutlich gebessert, er näherte sich den andern Kindern an und ging sogar gerne hin.Hat auch einen Lieblingskollegen dort. Nun ist im Dezember unser Kleiner geboren und der Grosse will seit ein paar Wochen nicht mehr in die Kita, weint dort auch tagsüber viel und lässt sich nicht trösten. Auch daheim ist er oft weinerlich und sehr müde. Sein Brüderchen findet er aber okay. Meine Fragen: Was können wir bezügl Kita tun? Könnte es besser werden, wenn der Kleine im Juli dann auch hingeht? Oder soll ich den Grossen bis dahin rausnehmen? Ist eine solche Phase normal? Soll ich ihn früher abholen, da ich ja bis Juli nicht arbeiten muss? Momentan bringt und holt ihn der Papa. Was können/müssen wir wegen seiner Angst vor Kindern tun? Darf ich einschreiten, wenn sich bspw. Schnellere auf der Rutschbahn vordrängen und er sich dann nicht mehr traut? Aktuell ruf ich dann, sie sollen Rücksicht nehmen, dann rutscht er wieder und lacht. Wie kann ich ihn stärken? Uns Eltern Belastet seine Ängstlichkeit sehr. Wegen des Lesens etc. - sollen wir ihn bremsen, damit er nicht noch dadurch zum Aussenseiter wird? Herzlichen Dank!

von NinaBeck am 13.03.2018, 08:34



Antwort auf: Ängstlich und weinen in Kita

Liebe NinaBeck, Ihr Sohn ist vielleicht gesundheitlich ein wenig angeschlagen, auch wenn es nicht offensichtlich ist. Er ist, so schreiben Sie, auch zu Hause oft weinerlich und müde. Dies wird natürlich auch in der Kita so sein. Waren Sie schon beim Kinderarzt und haben wegen der Müdigkeit mal nachgefragt? Vielleicht liegt ein Eisenmangel o.ä. vor. Ihr Sohn könnte dadurch geschwächt sein, ihm fallen die Dinge schwerer und ist dadurch weinerlich und müde. Da Sie zu Hause sind, lassen Sie Ihren Sohn gerne in den nächsten Wochen auch zu Hause oder kürzen die Betreuungszeit. Wenn er zu Hause wieder gut drauf ist, wird er auch wieder fit genug für die Kita sein und sicherlich auch wieder gerne hingehen. Im Moment ist es für ihn vermutlich einfach nur zu anstrengend. Ihr Sohn kann abschätzen, wie Erwachsene reagieren. Bei Kindern ist er sich nicht sicher, da diese oft spontan handeln. Dies verunsichert ihn (noch). Hier hönnen und müssen Sie nichts tun. Mit zunehmendem Alter wird sich die Situation von ganz allein entspannen. Wird Ihrem Sohm Unrecht getan, wie, dass ein Kind auf dem Spielplatz vordrängelt, dann dürfen Sie gerne für ihn einstehen und das andere Kind darauf hinweisen, dass Ihr Sohn vor ihm stand und er sich bitte hinten anstellen soll. Wenn Ihr Sohn Sie darum bittet, dann "lernen" Sie gerne mit ihm. Fragt er nicht von sich aus nach, dann tun Sie bitte nichts in diese Richtung. Ihr Sohn sollte seinen Lerneifer äußern, denn dann macht es ihm Spaß und dies sollte nicht gehemmt werden. Sprechen Sie ihn als Eltern darauf an, könnte irgendwann ein Druck für ihn entstehen, den er sich nicht traut zu äußern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.03.2018



Antwort auf: Ängstlich und weinen in Kita

Wenn du kannst, gönne ihm doch eine Pause. Es ist schon schwer zu verstehen, warum der Bruder bei Mama bleiben darf und er nicht - besonders, wenn er die Kita eher akzeptiert/duldet als das er wirklich gerne hin geht. Du machst dein Kind sicher nicht zum Aussenseiter in dem du seine Interessen förderst! Vielleicht hat das sogar positive Auswirkungen auf sein Selbstbewusstsein. Auf dem Spielplatz würde ich nicht nur rufen - ich würde hingehen, und mit deinem Sohn zusammen sagen, das Vordrängeln blöd ist und er jetzt dran ist. So kann er sich von dir abschauen, was er selbst tun/sagen könnte.

von cube am 13.03.2018, 12:22



Antwort auf: Ängstlich und weinen in Kita

Hi! Ich han nur 1 Kind, aber was ich tun würde: 1. Das Kind aus der Krippe nehmen. 2. Mir eventuell mal überlegen, ob aich das 2. Kind mitten in der Loslösephase in die Krippe muss?! Ja, ich bin kein Freund davon, Kinder unter 3 in Fremdbetreuung zu geben, zumal du ja eh mit dem 2. Kind noch zu Hause bist. Vielleicht ist es deinem "Großen" ja schlichtweg doch zu viel und durch das auftauchen eines Geschwisterchens der Punkt erreicht, wo er nicht mehr alles irgendwie kompensieren kann? Und ICH würde ihm alles beibringen, was er wissen will. Die Lust aufs Lernen wird ihm eh nach der Einschulung recht schnell vergehen, wenn ich mir das Bildungssystem in diesem Land so angucke. ICH war als Kind lieber Außenseiter, weil ich was wusste, als "doof" zu sein und dazu zu gehören. Alles Gegenteilige würde deinem Kind doch nir vermittel,, dass du mit seiner Art nucht einverstanden bist. Es gibt KEINEN Grund, einem Menschen Bildung vorzuenthalten! Glaub mir: Kinder die dein Kind ärgern/mobben, die willst du für dein Kind doch garnicht als Freund!

von MeineGüte am 13.03.2018, 12:29



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