Mutter trägt Mädchen auf dem Rücken

© Adobe Stock, Alena Ozerova


Babys Entwicklung
im 2. Lebensjahr
mit 13 bis 24 Monaten


So bleibe ich gesund - 19. Monat

Zu groß, zu klein, zu schwer, zu leicht?

Eigentlich wissen wir ja, dass wir unsere Kinder nicht ständig mit anderen vergleichen sollten. Aber hin und wieder tun die meisten Eltern genau das eben doch. Dann tauchen die typischen Fragen auf: Ist der gleichaltrige Sohn der Nachbarn eine Riese oder ist unser Kind zu klein? Gegen das schlanke Wesen aus der Spielgruppe sieht unser Kleines aus wie ein Sumo-Ringer - zu viel auf den Rippen? Ganz ehrlich, solche Vergleiche verraten nur wenig darüber, ob Größe und Gewicht eines Kindes altersgemäß sind.

  • Das finden Sie nur mit den so genannten Perzentilkurven heraus: Sie geben für jedes Alter an, wie groß und wie schwer Mädchen und Jungen im Durchschnitt sind. Gleichzeitig wird gezeigt, welche Abweichungen nach oben oder unten noch in Ordnung sind. Sie werden sehen, der Spielraum ist erstaunlich groß. Perzentilkurven finden Sie hinten im gelben Vorsorgeheft ihres Kindes oder auf der Seite Percentilkurven bei Rund-ums-Baby.
  • Denken Sie daran, dass das Wachstum eines Kindes individuell ist und typischerweise in Schüben verläuft. Dass die gleichaltrige Freundin aus dem Sandkasten schon zwei Zentimeter größer ist heißt gar nichts. Ein paar Wochen später kann Ihr Kleines da locker nachgezogen haben. Außerdem spielen natürlich die Gene eine Rolle: Wenn Sie eher klein und zierlich sind, wird vielleicht auch Ihr Kind nicht besonders groß werden. Ärzte achten daher vor allem darauf, ob die Längenwachstum und Gewichtsentwicklung eines Kindes halbwegs gleichmäßig verlaufen. Auffallende Knicke nach unten oder ein zu steiler Anstieg können Zeichen dafür sein, dass Ärztin oder Arzt das Kind einmal genauer anschauen müssen.
  • Sie haben in den Perzentilkurven genau nachgesehen und fürchten jetzt erst recht, dass etwas nicht stimmt? Dann sollten Sie einen Termin bei Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt abmachen. Wenn alles in Ordnung ist, wird sie das beruhigen. Sollte aber doch ein Problem vorliegen, bekommt Ihr Kind die Hilfe, die es braucht.

Kopf gestoßen, was jetzt?

Rums - der Teddy lag im Weg, Ihr Kleines ist gestolpert und Kopf voran gegen die Wand gebumst. Schlimm? Auf alle Fälle wird es Tränen geben. Ob ein Sturz oder ein Schlag gegen den Kopf darüber hinaus Schaden angerichtet hat, lässt sich nicht immer sofort sagen. In den meisten Fällen passiert den purzelnden Zwergen zum Glück nichts Ernstes. Liebevoller Trost lässt den Schmerz schneller vergehen. Ein nass-kalter Waschlappen oder ein gelgefüllter, gekühlter Coldpack, der auf die gestoßene Stelle gedrückt wird, beugt Beulen vor.

Tipp: Am besten haben Sie immer einen Coldpack im Kühlschrank liegen. Dann sind Sie für kleine Alltagsblessuren gerüstet. Denn je entdeckungsfreudiger Ihr Kind wird, desto häufiger gibt es meist auch Beulen und blaue Flecke.

Ärztliche Hilfe ist jedoch dringend, wenn Ihr Kleines nach dem Unglück irgendwelche Auffälligkeiten zeigt. Etwa kurz bewusstlos war, anhaltend benommen und teilnahmslos wirkt oder vor sich hin jammert. Ein typisches Alarmsignal ist auch Erbrechen. In diesen Fällen rufen Sie am besten sofort Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt an und klären, was Sie tun sollen. Regeln zur ersten Hilfe bei Verletzungen am Kopf finden Sie hier.

Tipp: Manche Rettungsdienste, eventuell auch die Volkshochschule oder Familienbildungsstätten bieten spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Eltern kleiner Kinder an. So ein Kurs gibt Ihnen nicht nur für Notfälle sondern auch im Alltag mehr Sicherheit. Horchen Sie mal rum, ob es in Ihrer Nähe entsprechende Angebote gibt.

Aua, mein Ellbogen!

Juhu, Papa, bitte noch schneller und höher herumwirbeln! Kinder lieben es, wenn sie durch die Luft sausen. "Flieger" oder "Engelchen flieg" gehören daher bei den meisten Familien zu den beliebten Spielen der Kleinkinderzeit. Aber Vorsicht:

  • Fassen Sie Ihr Kind zum Herumwirbeln besser nicht an den Händen. Dabei kann es durch den großen, ruckartigen Zug zu einer typischen und sehr schmerzhaften Verrenkung des Ellbogens kommen. Sie wird manchmal auch "Papa-Ellbogen" genannt, weil die Väter halt meist die wilderen und mehr Kraft verlangenden Spiele übernehmen. Der korrekte medizinische Name ist "Radiusköpfchen-Subluxation". Denn die Verrenkung passiert, wenn das Radius- oder Speichenköpfchen teilweise aus dem Ellbogengelenk rutscht. Das tut sehr weh. Ihr Kleines wird sofort heftig klagen und jammern, vielleicht seinen Arm halten. Jetzt bleibt nur, mit ihm zur Ärztin/zum Arzt zu fahren, damit das Gelenk wieder eingerenkt und vorübergehend ruhig gestellt wird.
  • Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie Ihr Kleines zum Herumwirbeln unter den Achseln greifen. Oder an einem Hand- und einem Fußgelenk. Beim "Engelchen flieg"-Spiel sollten Sie das Kind mit einer Hand an der Hand, mit der anderen unter der Achsel fassen. Zerren Sie Ihr Kind nicht plötzlich hoch, sondern lassen Sie es behutsam "abfliegen" und landen. Falls es das schon kann, sollte es den Start mit einem Hüpfer unterstützen. Generell ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind nicht am Arm ruckartig hoch- oder nachziehen.


Bei allgemeinen Fragen zur Gesundheit Ihres Kindes können Sie sich an das Forum von Kinderarzt Dr. Busse wenden.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2017

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