Elternforum Überlastung

Völlig entsetzt und enttäuscht

Völlig entsetzt und enttäuscht

MmeGims

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Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Anfang des Jahres haben wir neue Computer bekommen. Hab mir nichts dabei gedacht. Aber kurz darauf wurde mein Chef seltsam still. Ich muss sagen Es war ein total super Chef. Freundlich, einfühlsam, richtig "väterlich". Er hat Töchter in meinem Alter. Es gab nie Probleme wegen meiner Teilzeitarbeit oder so. Er war total beliebt, auch sehr gläubig, hat zumindest immer so getan. Hab ihn ein paar mal in der Stadtkirche getroffen. Ganz vorbildlich, fachlich auch richtig gut. Tja. Am Freitag hat sich mein Chef noch von mir ins Wochenende verabschiedet und war so ganz komisch. Voll traurig. Wollte aber nicht sagen, warum. Gestern war er dann nicht da. Ich hab' ihn gesucht und sein Büro war total leer. Noch nicht mal mehr ein Computer drin. Angeblich wusste keiner was. Dann kam heute die Nachricht von unserer obersten Leitung, dass er nicht mehr käme. Man habe sich mit sofortiger Wirkung von ihm getrennt, da er rechtskräftig verurteilt wäre. Dass das nicht so toll ist, okay. Aber gleich kündigen? Kaum war der erste Schock rum, kam der zweite: Durch Zufall hab ich erfahren, dass es um § 184b StGB geht, die Bilder waren wohl auf seinem alten Computer im Büro!!! Jetzt bin ich total fertig. Ich denke an all die Momente, wo ich ihm Bilder von meiner süßen Maus gezeigt habe (auch mal nackig), an die Weihnachtsfeier mit Anhang etc. Und mir ist nur noch schlecht. Wie kann man nur? Ich bin so enttäuscht, so angewidert. Und denke nur noch, wie ich mich bloß jahrelang so täuschen konnte...Mein Kopf fährt Karussell...irgendwie denkt man auch immer, dass sowas nur anderswo passiert (okay, Freiburg ist nicht so weit weg, trotzdem...). Wie krieg ich bloß den Kopf wieder frei?


stella_die_erste

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Antwort auf Beitrag von MmeGims

Lerne daraus, dass man fremden Menschen keine Nacktbilder der Maus zeigt. Ansonsten: was glaubst du, wieviele Pädophile draußen herumlaufen, die das auf der Stirn stehen haben?!


Jorinde17

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Du weißt vermutlich nur aus Gerüchten von den pornogr. Fotos, und dieses Gerücht muss ja nicht stimmen - vielleicht hat da nur jemand etwas vermutet. Trotzdem: Ich bin ein bisschen sprachlos, man zeigt doch anderen Leuten keine Nacktbilder von seinen Kindern! Das ist auch bei Kollegen, die nicht pädophil sind, total unüblich und zu privat. Ansonsten muss man sagen: Dass jemand in die Kirche rennt, heißt natürlich nicht, dass er nicht psychisch krank wäre. Es ist ein Vorurteil, dass Christen bessere Menschen wären, auch wenn man das immer automatisch unterstellt. Ich bin auch gläubig, aber ich denke, man braucht dafür kein Etikett wie "Kirche" oder "Gemeinde" oder "christlich" - denn wie ernst es einem ist, zeigt sich ausschließlich in der Lebensweise, nicht im Bekenntnis. LG


RR

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Hallo einfach daraus lernen, dass du anderen Menschen keine Nacktbilder zeigst - weder von Dir, noch von deinen Kindern. Mehr geht jetzt nicht, einfach für die Zukunft eine Lehre draus ziehen u. nach vorne schauen. viele Grüße


Erdbeere81

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Der Sohn meiner Arbeitskollegin, der gleich alt ist wie ich, wurde vor einigen Wochen auch verurteilt. Er hatte nicht nur Bilder, er hat die Kinder auch missbraucht, die bei ihm Nachhilfe genommen haben. Bin nicht ganz so nah dran wie du, dennoch kann ich dich verstehen, wie furchtbar es erschreckt. Meine Arbeitskollegin hat sich immer Sorgen gemacht, weil der Sohn so sehr ruhig ist, aber er hat nie Probleme gemacht wie der andere Sohn. Unauffällig in Schule und Beruf. Und doch gährte es in ihm drin. Oft sind es ja intelligente Menschen, die ja stetig üben andere zu täuschen. Es fängt ja irgendwo klein an. Dann lernen sie immer mehr, wie sie es vertuschen können und wie sie sich geben können. Mach dir nicht Vorwürfe, dass du hättest es erkennen müssen. Es ist ein riesiges Glück, dass es vielleicht frühzeitig entdeckt wurde und er nicht auch zum Täter geworden ist anstatt Zuschauer. (ich will es nicht verharmlosen, es ist wirklich schlimm, pervers, widerwärtig und verabscheuungswert) Als ich begann deinen Text zu lesen, dachte ich dass du von einem Menschen mit Suizid berichten würdest. Man kann nur hoffen, dass er Reue empfindet, eine Therapie macht und immer unter Beobachtung bleibt. Du selbst wirst jetzt sensibilisiert sein und schneller Misstrauen empfinden als vorher. Das hilft ja auch dein Kind zu schützen.


Muschelnudel

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Antwort auf Beitrag von Erdbeere81

Naja. Zum einen muss es nicht stimmen, was du da erfahren hast. Zum anderen kann es ja tatsächlich so sein, dass der Mensch ein sehr netter ist. . .! Es kann ja sein, dass er seine Neigung selbst hasst. Es kann ja sein, dass er sich dessen sehr bewusst ist. Pädophil zu sein heißt nicht, dass man seine Neigung auch in die (körperliche) Tat umsetzt ! Schlimm ist es, sich so etwas anzuschauen. Aber du weißt nicht, ob es ihn nicht auch quält. . .Ob er sich vielleicht deshalb Hilfe gesucht hat und in Therapie ist. . . Selbstverständlich kann er auch Gläubig sein. Gerade im Glauben findet man doch auch Halt und im christlichen Glauben ist Jesus ja auch jemand der jeden mit all seiner Schuld annimmt. Das Bild was du erlebt hast passt "scheinbar" nicht zusammen, deswegen geht es dir damit schlecht.


CarmenMS

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Antwort auf Beitrag von Erdbeere81

@ Muschelnudel: Wenn er deswegen verurteilt wurde, wird es schon stimmen. Natürlich hast du aber Recht, dass es vielleicht dennoch ein Gerücht sein kann. Wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Was ich aber nicht verstehen kann, ist dass du ihn auch verteidigst, selbst wenn es stimmt. Hast du Kinder? Allein bei dem Gedanken an so einen Menschen wird mir schlecht. Da ist nichts nettes. So jemand ist ein Monster in meinen Augen. Selbst wenn er sich dafür hasst. Was ändert das? Gar nichts. Die Fotos waren auf seinem PC. Fertig. Er hätte der Neigung nie nachgehen müssen und sich stattdessen einweisen lassen können. Jeder Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Manchmal ist da im christlichen Glauben das Problem. Wenn man mit allen Fehlern angenommen wird, wieso sollte ich dann mein Verhalten ändern? Dann bin ich halt ein widerliches Monster, gehe in die Kirche und schwupps, Problem erledigt. So kann man die Verantwortung für sein Handeln auch abgeben. Leider sind genau deswegen auch viele Gläubige einfach falsch. Dieses Verhalten ist einfach verlogen.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von CarmenMS

Hej! Ich bin bei dem Beitrag, der Dir rät, daraus Lehren für DICH zu ziehen, mehr kannst Du nicht tun. Gläubigkeit hat (leider) nicht immer mit fehlerfreiem Lebenswandel zu tun. Andererseits finde ich Deine Argumentation, Carmen, auch sehr schlicht gestrickt, denn "Manchmal ist da im christlichen Glauben das Problem. Wenn man mit allen Fehlern angenommen wird, wieso sollte ich dann mein Verhalten ändern? Dann bin ich halt ein widerliches Monster, gehe in die Kirche und schwupps, Problem erledigt. So kann man die Verantwortung für sein Handeln auch abgeben." denn das trifft schon lange nicht mehr zu. Gott hat den Menschen frei in seinem Willen erschaffen, und wir Du richtig schreibst, kann jeder sich selbst enstcheiden. Daß der Mensch auch schwach ist ist und manchmal Versuchungen nachgibt, DAS ist im Glauben (und bei Gott) bekannt und wird deshalb weder gutgeheißen nocht per se verziehen. Man wird mit seinen Fehlern angenommen - ja. Du auch. Diese Fehler werden auch verziehen - aber wohl kaum einfach mal so. Jeder Mensch hat von Gott sehr viel Verantwortung mitbekommen, für das eigene Leben und seine Mitmenschen. Und kaum jemand wird dieser Verantwortung immer und überall gerecht. Auch Du nicht. Zur Verantwortung und zum Verzeihen gehören aber die Einsicht dazu, falsch gehandelt zu haben, die Reue, evtl .die Buße (die eine Verurteilung ja und Kündigung ja bereits mitbedeuten) etc. --- vieles mehr, was Du nicht einmal erwähnst, geschweige denn in Deine Überlegungen und Verurteilungen einbeziehst. Daß Gott größer ist im Verzeihen, davon geht ich aus, den uns Menschen haftet leider allen auch eine gewisse Kleinlichkeit an, der Drang, uns besser zu fühlen als die anderen, eine Liebe zur Rechthabereio und zum Besserwissen. Und all das ist etwas ganz anderes als das, was Du da so plakativ als Glauben und Kirche und Christentum bezeichnest. Denn gerade auch die Religion strebt immer danach daß wir uns ändenr, verbessern und Mühe geben, unser unchristliches (ich nenne es jetzt mal so) Verhalten zu ändern. Vielleicht gehen viele Menschen genau datrum in dieKirche: Um wieder daran erinnert zu werden, um Wege aufgezeigt zu bekommen, um die eigene unvollkommenheit zu spüren und den Willen gestärkt zu bekommen, nicht aufzugeben im Streben nach Verbesserung,selbst wenn wir wissen: Es gelingt usn leider nicht imemr und nicht imemr so ,wie wir uns das wünschen. Genauso schnell, wie Du den Mann aufgrund von Hörensagen verurteilst und sogar als "Monster" bezeichnest, genauso schnell urteilst Du hier Glauben ab - und das finde ich pharisäerhaft und verkehrt. So möchtest Du sicher auch selebrn icht behandelt werden! Ich verurteile solche Verbrechen ebenso wie die meisten wohl von uns. Aber Deiner schlichten Argumentation möchte ich nicht mehr folgen. Daß der Mensch komplexer ist als wir im Mittelalter angenommen, daß Gott anders ist als im Mittelalter angenommen, daß Kirche und Glauben anderes bedeuten als im Mittelalter, wo Hörensagen und (falsche) Anschudligungen für Hexenverbrennungen buchstäblich reichten, sollte bekannt sein und nicht dazu führen, daß heute im übetragenen Sinne "Hexenverbrennungen" stattfinden. Wie gesagt, als erstes finde ich, daß solche Gerüchteküchen sowieso schon mal sehr schlimm - und in vielerlei Hinsicht riskant - sind. Zum andern aber kann es aber der Tritt vor´s eigene Schienbein sein zu überdenken, wie man mit seinem Privatleben und dem anderer Menschen umgeht. Mehr kann die AP nicht tun. Gruß Ursel, DK


Jomol

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Antwort auf Beitrag von MmeGims

Ich wäre auch entsetzt, aber am Ende weißt Du nicht, was los war. Nacktbilder meiner Kinder zeige ich trotzdem nicht auf der Arbeit rum. strenggenommen habe ich praktisch keine. Gläubigkeit hindert an nichts. Das zu denken ist naiv. Guck Dir mal die Mißbrauchsgeschichten der Religionsgemeinschaften an- nicht nur aber auch der christlichen... Grüße, Jomol