Juleika
Ich hatte hier ja um Rat gefragt und einige gute Denkanstösse bekommen. Wir hatten die Tagesbetreuung ausprobiert und es hatte unserer Oma tatsächlich sehr gut gefallen. Leider ist sie schon 2 Tage später mit akutem Nierenversagen,sehr hohen Infektionswerten und einem sehr schlechten Allgemeinzustand ins Krankenhaus gekommen,wo sie dann letzten Samstag verstorben ist.. Es war eine sehr aufreibende Woche mit vielen emotionalen Auf und Abs , zumal die Ärzte und auch die Pflegekräfte unterschiedlicher Meinung waren und uns zum Teil auch wieder Hoffnung machten,die am nächsten Tag bei den Oberärzten aber wieder anders aussahen. Unser erstes Enkelkind ist vor 14 Tagen geboren und hier haben wir wirklich das Gefühl, dass unsere Oma das noch erleben wollte und dann einfach keine Kraft mehr hatte.Mit 93 Jahren ist sie dann friedlich eingeschlafen. Ich sage mir immer: alles gut . Sie hat ein schönes Leben gehabt und ein stolzes Alter erreicht.Bis zum SChluß auch geistig noch recht fit. Aber diese Art der Entlastung war nicht das,was ich mir vorgestellt hatte. Unser Nachzügler hat vor ein paar Wochen das Nest verlassen und jetzt hätte ich ja dann eigentlich viel Zeit auch für mich.Im Moment sind wir mit der Organisation der Beerdigung noch sehr beschäftigt und mein Plan ist , nach unserem Urlaub im Oktober (so er denn stattfindet,- wir hatten ihn letztes Jahr schon gebucht) eine geringfügige Beschäftigung zu suchen... Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. LG
Es tut mir Leid, dass Eure Oma gestorben ist!
Ich denke, das ist für sie sicher das Beste. Es ist nämlich nicht schön, wenn die alten Leutchen jahrelang schwerkrank sind und das Haus gar nicht mehr verlassen können oder fast nur noch im Krankenhaus wohnen. Von daher wurde ihr da sicher einiges erspart.
Meine eigene Schwiegermutter ist auch vor vier Wochen gestorben (82). Sie war geschlagene anderthalb Jahre fast ununterbrochen im Krankenhaus (chronisches Nierenversagen, extreme Wassereinlagerungen, Herzschwäche, drei Herz-OPs ...). Sie wollte nicht mehr, aber weil sie so zäh ist, hat sie es immer wieder geschafft. Sie hat sogar eine Sepsis (Bakterien im Blut, für alte Leute lebensgefährlich) überlebt.
Zwischendurch war sie dann immer wieder für wenige Wochen zu Hause, und schon musste sie wieder ins Krankenhaus, regelmäßig auch auf die Intensivstation. Zu Hause kam der Pflegedienst, auch da ging es ihr nicht wirklich gut, sie konnte kaum noch laufen. Ich habe mich viel um sie gekümmert (Arztbesuche, Erledigungen, Fahrten usw.) und bin ihr in diesen letzten anderthalb Jahren emotional nochmal sehr nahe gekommen.
Trotzdem war es schlimm, dass sie so leiden musste. Am Schluss hatte sie 20 Liter Wasser eingelagert und musste an die Dialyse, sie lag nur noch, konnte gar nicht mehr aufstehen. Ich glaube, für sie wäre es viel besser gewesen, es wäre so schnell gegangen wie bei Eurer Oma. Deiner Schwiegermutter ist hier sicher sehr viel erspart geblieben. Von daher kannst Du sie jetzt auch guten Gewissens loslassen, Du hast viel für sie getan und auch alles gut und richtig gemacht!
LG
Mein Beileid, aber mach dir da jetzt bloß keine Vorwürfe. Für die Angehörigen ist es immer heftig, wenn jemand so plötzlich stirbt. Für die Person selbst ist es besser. Ich habe vor ein paar Jahren Essen ausgeliefert. Die Kunden waren hauptsächlich ältere Personen, die nicht mehr kochen konnten oder sollten. Ein Mann saß im Rollstuhl, war ansonsten aber auch noch sehr fit. Ein ambulanter Pflegedienst kam halt jeden Tag, um ihm zu helfen, aber an sich lebte er noch eigenständig allein. An einem Samstag standen Notarzt, Krankenwagen und Polizei vor der Tür, als ich gerade kam. Die Pflegerin hat mir erzählt, dass der Mann wohl in der Nacht im Schlaf gestorben ist. Ohne Vorzeichen, einfach nicht mehr aufgewacht. Am Freitag war noch alles super. Keine 24 Stunden später war er tot. Für die Angehörigen ein Schock, für ihn selbst "super". Kein ewiges Leiden, immer weiter Abbauen, Windeln tragen usw. Natürlich traurig, dass er gestorben ist, aber er war auch alt. Wie deine Schwiegermutter. Mit 93 darf man gehen. Verdaut jetzt erstmal alles in Ruhe, macht euren Urlaub und schau du vor allem, dass du erstmal Zeit für dich hast :)
Es tut mir leid! Such dir bald eine Beschäftigung, sonst kann da rasch ein großes Loch kommen!
Hallo, mein herzliches Beileid! Wie meine Vorschreiberinnen schon schrieben, besser schnell und plötzlich als jahrelanges Siechtum. Das hätte eure Oma doch auch nicht gewollt, oder? Und du hast alles getan, um ihr ein schönes Leben zu bereiten. 93 ist ein schönes Alter, lass los. Ich finde es gut, dass ihr in Urlaub fahren wollt. Ein Tapetenwechsel wird dir guttun. Pass auf, dass du jetzt nicht in ein Loch fällst. Durch jahrelange Pflege usw. hattest du überhaupt keine überflüssige Zeit. Du hast immer bis zum Anschlag gearbeitet und bist jetzt plötzlich ausgebremst von 100 auf 0. Es kann sein, dass jetzt durch die Zwangsruhe deine jahrelange Erschöpfung (?), Anspannung und Überarbeitung durchbrechen und du total in den Seilen hängst. Gönn dir mal Zeit für dich und mach was Schönes nur für dich! Meine Hochachtung hast du. Ich weiß nicht, ob ich Mutter / Schwiegermutter jahrelang pflegen könnte (schwierige Charaktere). Alles Liebe Streuselchen
Im Moment sind wir ja noch gut beschäftigt und ich weiß, dass da eine Lücke gefüllt werden muss,damit ich noch weiter gefordert bleibe und nicht so in den Tag dümpele. Ich freue mich jetzt auch erstmal auf den Urlaub.Wir haben entschieden,dass wir dann halt eine Alternative suchen,falls die Donau-Kreuzfahrt nicht stattfindet. Danach suche ich dann was mit geringer Beschäftigung,habe da auch schon was im Blick. Unsere gerade geborene Enkeline gibt mir auch wieder ein Lächeln ,da hat unsere Schwiegertochter großes Verständnis und ist da auch insgesamt sehr entspannt, was den Kontakt angeht.... Es kommt jetzt nochmal eine schwierige Zeit für uns alle hier, aber das schaffen wir auch noch. Euch danke ich herzlich für euren Zuspruch! Lieben Gruß