Mayglöckchen
Ich sag's gleich vorneweg: Das wird ein Beitrag in dem ich mich mal auskotzen mag. Ich muss das einfach mal loswerden, weil ich niemanden hab, der das hören möchte oder verstehen kann. Ich bin einfach gerade am Ende meiner Kräfte. Meine kleine ist 5 Monate alt (meine erstes Kind). Mein Mann ist von früh bis spät auf Arbeit - ich kann quasi an einer Hand abzählen wie viele Windeln er in der Woche wechselt. Er verbringt am Tag so ca 20 Minuten mit der kleinen. Ich bin aber die Böse, wenn ich ihn bitte nicht auszugehen (ob Stadion, Konzerte oder mit den Jungs in die Kneipe). Dann liegt er den halben Samstag flach und ich bin wieder alleine für die kleine verantwortlich. Sonntags ist er mit ihr 20 Minuten spazieren und ich mach den Haushalt im Schweinsgalopp. Meine beste Freundin ist auch keine Hilfe, da sie mit ihrem eigenen Leben zur Zeit genug zu tun hat. Meine Mutter weiss sowieso immer alles besser und meine schwiegermutti leidet unter der Trennung von meinem Schwiegervater--da ist also auch keine Hilfe zu erwarten. Abends schläft die kleine leider ohne mich zur Zeit gar nicht. Das hat mit 2-3 Monaten viel besser geklappt. Jetzt will sie nur noch in meinem Arm schlafen. Und ist kaum zu beruhigen. Wenn sie mal etwas später als gewöhnlich ins Bett kommt. Dann hör ich nur von meinem Mann " mach dir doch nicht so einen Stress". Naja irgendwer sollte sich Stress machen um das Kind zu versorgen. Ich hatte nur gerne auch mal ein oder zwei Stündchen am Abend auch gerne mal für mich. Wo ich mal liegen. Essen, Trinken oder in Ruhe aufs Klo gehen kann. Stattdessen lieg ich ab 19 Uhr mit dem Kind im Bett. Ich versteh schon, dass ich bezugsoerson Nummer eins bin( ich Stille ja auch noch) . Ich liebe meine kleine abgöttisch. Aber ich kann einfach langsam nicht mehr. Sie schläft ja auch tagsüber nur auf mir. Mein Mann meint " da hast du doch pause" Nein hab ich verdammte Axt nicht. Ich weiß einfach nicht was ich falsch mache, dass die kleine nur auf mir schläft Sie beruhigt sich auch nur bei mir bzw lässt sich nur von mir überhaupt schlafen legen. Jetzt lieg ich hier im Bett und kann schon wieder nicht weg. Kann mich nicht mit meinem Mann mal unterhalten oder mal nen Film schauen oder sonst irgendwas und mir kommen die Tränen, weil ich so einsam bin und mich schuldig fühle deswegen.
Hast du das Kind schon mal abends deinem Mann gegeben? Damit es es zum Schlafen bringt - sei es auf ihm oder neben ihm oder sonst wie? (Das macht er ganz locker, dabei hat er ja Pause ;) )
Ja haben wir schon versucht. Aber a) schreit sich die kleine dann in Rage und b) bekomm ich dann vorgeworfen ich wäre zu ungeduldig und es bleibt ja alles an ihm hängen. (ich war ja dreist genug ihn zu bitten den Müll rauszubringen)
Was für ein Vollpfosten ist dein Typ doch!!!
Du machst gar nichts falsch! Im Gegenteil, du kümmerst dich rund um die Uhr um euer Baby. Es ist normal, dass Baby so viel Nähe brauchen und auf dem Arm schlafen wollen. Leider dein Partner was die Versorgung des Kindes angeht ein Totalausfall. Warum lässt du dir das gefallen? Es ist auch sein Kind. Er kann sich nach der Arbeit genau so kümmern. Genauso wie am Wochenende. Muss das Kind schon um 19 Uhr ins Bett? Meine Kinder gingen in dem Alter erst mit uns ins Bett. So hätte der Vater mehr Chancen eine Bindung zum Kind aufzubauen. LG
Die Maus ist um 19 Uhr tatsächlich einfach schön totmüde. Braucht aber dennoch ewig um einzuschlafen (ist aber bei allen Nickerchen und Zeiten so, und war auch schon immer so.). Ich glaube er versteht einfach nicht wie anstrengend das ist. Ich habe einmal erwähnt, dass ja die ganzen Kurse die ich besuche (bewegungskurse fürs Baby,"krabbelgruppe" Sport-Kurs für Muttis bei dem die Babys mitkönnen) uns gut beschäftigen, da uns sonst der putz auf dem Kopf fällt. Seitdem denkt er ich hätte Langeweile. Was einfach auch nicht der Fall ist. Ich versteh schon, dass auch er viel zu tun hat. Neben der Arbeit macht er noch ne Schulung und hat bis vor kurzem mehrere Monate an einem Projekt für einen Freund gearbeitet.
Natürlich versteht er das nicht. Ich wusste, bevor ich selbst Kinder hatte, auch nicht wie anstrengend es sein kann sich um ein Baby zu kümmern. Dazu kommt dann auch noch der eigene Schlafmangel. Daher ist es ganz wichtig, dass er sich öffter um sein Kind kümmert. Erst dann wird er verstehen was das heißt. Lass ihn daher am Wochenende ruhig mal allein mit dem Baby. LG
Huhu, genau. Wenn er am Freitag ausgehen muss und dann den Samstag "frei" hat, dann hast du halt den Samstag Abend/Sonntag frei.Oder jedes zweite Wochenende hat er, jedes zweite Wochenende hast Du frei. Bremst ihn vielleicht auch bei seinen Abenden - wenn er weiß, er muss auch einen Ausgleich dafür schaffen... Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Abends weggehen und dem Partner das Kind zum Einschlafen übergeben nicht einfach ist mit weinendem Kind. Zur Not nimmst du die gleiche Zeit eben tagsüber... Aber er kann ja auch 2x3 Stunden mit Kinderwagen durch den Park schieben, während Du Dich mal mit einer Freundin triffst oder Sport machst... Andererseits: es wird später nicht besser, helfen tut nur Gewohnheit, das ist auch beim ins Bett bringen so. Du musst ja nicht gleich bis zum frühen Morgen wegbleiben ;-). Ich empfehle ansonsten auch, das Kind möglichst später ins Bett zu bringen. Kannst Du es im Tragetuch o.ä. tragen? Dann kann es bei Dir schlafen und Du kannst noch (ggf. mit Partner) spazierengehen, ein bisschen aufräumen oder auch auf dem Sofa sitzen. Und dann ein paar stunden später richtig ins Bett? Viel Glück und alles Gute! P.S. eine Freundin hat Abends beim ins Bett bringen immer auf dem Kindle gelesen, während Ihre Kleine eingeschlafen ist. Das hat bei mir leider nicht geklappt, aber einen Versuch ist es vielleicht wert. Bei mir ging nur etwas Rückbildungsgymnastik ;-).
Alles Liebe und tolle Vorschläge. Ist aber leider schwierig mit dem stillen vereinbar. Abpumpen funktioniert leider nicht so gut bei mir.(ausserdem nimmt sie die Brust auch einfach zum nuckeln oder beruhigen)
Du stillst doch nicht rund um die Uhr. Wenn dein Baby satt ist, kann der Papa übernehmen. Natürlich erstmal nur kurz. Vielleicht ne Stunde und wenn das gut klappt, kann man die Zeiten verlängern. Dein Baby wird lernen sich auch ohne Brust zu beruhigen. Vielleicht mit Schnuller oder Finger/Daumen. Dein Baby ist ja schon 5 Monate. Vielleicht fangt ihr in ein paar Wochen schon mit Beikost an. Da kann der Papa gut am Wochenende das füttern übernehmen. Vielleicht übernimmt er abends auch das Baden, Schlafanzug anziehen. Alles Dinge bei denen nicht gestillt werden muss. LG
Dieser Gedanke mit dem Stillen - ich bin ehrlich, da bin ich mich auch dran gehangen. Nicht falsch verstehen: ich bin ein Befürworter, wenn es ums Stillen geht (und klappt). Aber manchmal muss man für das eigene Seelenheil auch pragmatisch sein. Es gibt fertige Premilch zu kaufen, da muss der Papa nur schütteln und einen Nuk-Sauger draufschrauben. Das bekommt er sicher hin ;) Wenn Mama nicht in der Nähe ist, funktionieren auf einmal andere Dinge als sonst. Keine Sorge! Und ja, dein Baby wird bei ihm sicher anfangs etwas mehr schreien. Einfach, weil er erst rausbekommen muss, was bei ihm funktioniert bzw. die beiden zusammenfinden müssen. Mutter sein, heißt leider auch loslassen. Ich war da anfangs gar nicht gut. V.a. nicht im Zuschauen/hören. Deswegen mein Tipp: macht feste Zeiten aus. Zu denen bist du dann außer Haus (Spaziergang, Freunde treffen, Rückbildung, Spa…) oder die beiden gehen raus. In letzterem Fall heißt es für dich: Füße hochlegen oder Schlaf nachholen! Haushalt kann auch der Papa mit Baby in der Trage machen. Mein Mann kam mit Tragetuch überhaupt nicht klar. Erst als wir eine Trage mit tausend Schnallen hatten, war tragen plötzlich toll ;) Haushalt findet bei uns zusammen am Freitag Nachmittag statt. Kind ist auf der Decke mit im Zimmer oder in der Trage dabei gewesen. Ich habe nie getragen, allein schon wegen Beckenboden. Männer haben einfach mehr Muskeln - gleichzeitig war es eine gute Bondingzeit für meine “Männer“.
Klappt "Baby-Mikado" nicht?
Ich und Freundinnen von mir haben immer gewartet, bis das Kind schlief und es dann ganz vorsichtig irgendwo abgelegt. Am besten klappt es, wenn es da warm ist, z.B. weil man da vorher gesessen oder gelegen hat.
Unsere Tochter war auch so eine Arm-Bewohnerin, die sich wach nicht ablegen ließ.
In dem Alter haben meine Kinder abends noch länger im Wohnzimmer auf der Couch, gesichert durch ein Stillkissen, geschlafen, während wir fern gesehen haben oder Besuch hatten.
Wenn die Kinder keine totale Ruhe gewöhnt sind, schlafen sie trotzdem. Unsere Tochter hat mal auf meinem Arm auf einer Veranstaltung mit einer Samba-Trommelband geschlafen.
Dein Kind erwartet vermutlich, dass Du alles machst, weil Papa nichts macht.
Das ist Gewohnheit. Wenn Papa sich nicht durch Gebrüll entmutigen lässt, sondern sich konsequent meinetwegen jeden zweiten Abend um das Baby kümmert, gewöhnt es sich daran.
Hilfe hatte ich übrigens auch keine.
Ich habe z.B. mit meiner Tochter, die, wie gesagt, ein Arm-Bewohner war, mit Baby-Trage gesaugt, Wäsche gemacht oder Blätter gefegt.
Der Hit war, als mein Vater tapeziert hat. Da blieb das Kind tatsächlich mal ruhig im Maxi Cosi sitzen und guckte zu, wie Opa die Leiter rauf und runter lief.
Aber mein Vater wohnte nicht um die Ecke und starb als unsere Tochter 7 Monate alt war. Die anderen Großeltern wohnten 3,5 Stunden entfernt.
Unser Sohn lag öfter auf einer Decke oder saß im Maxi Cosi und hat mir bei der Hausarbeit zugesehen.
Zusätzlich waren die Kinder von Anfang an 20 Stunden mit mir im Büro.
Man muss sich nicht so zum Sklaven des Babies machen, wie Du es gerade tust. Wenn das Dein zweites Kind wäre, wäre das z.B. so gar nicht möglich. Dann muss das Kind auch mal ein, zwei Minütchen aushalten, wenn das Geschwisterkind dran ist.
Das Problem ist nicht das Kind, sondern dein Mann! Du bist in erster Linie für dein Kind zuständig, das ist eben so, wegen dem Stillen, aber sicher nicht für den Haushalt. Wenn er Freitags weggehen will, lass ihn, aber er hat morgens auf der Matte zu stehen! Lass ihn einmal am Wochenende kochen und einkaufen. Er kann das Bad putzen, staubsaugen, die Wäsche zusammenlegen. Und er kann mit dem Kind länger als 20 Minuten rausgehen. Und warum macht ihr nicht einfach am Wochenende was zusammen? Einen schönen Spaziergang, danach ins Café, etc. Dann könnt ihr auch mal sprechen, das Kind stört doch nicht. Und abends musst du einfach noch etwas Geduld haben. Immer wieder versuchen, das Kind abzulegen, deinen Mann einbeziehen. Manchmal muss man auch ein bisschen Geschrei ertragen, aber es ist einfach nur eine Frage der Zeit.
Hallo, dein Mann hat einen geregelten Job mit Feierabend, freiem Wochenende und Urlaub. Du hast einen 24-Stunden-Job ohne jemals Feierabend zu haben, ohne Wochenende, ohne durchgeschlafene Nächte und ohne Urlaub. UND ohne Bezahlung. So sieht‘s aus. Dein Göttergatte findet natürlich, dass du nicht arbeitest, sondern nur Heiteitei mit Baby hast und deinen Hobbys nachgehst (Stillen, Krabbelgruppe, Haushalt). Den Zahn musst du ihm ziehen. Denn nichts (!) ist anstrengender als die ersten zwei Jahre mit Baby und Kleinkind. Nichts. Kein Job der Welt. Deshalb gehen so viele junge Mütter am Stock. Mein Mann und ich brauchten beim ersten Kind etwa ein Jahr, bis wir ausgehandelt und teilweise auch ausgestritten hatten, wer wann für was zuständig ist. Ich habe langzeit-gestillt. Trotzdem hat mein Mann abwechselnd mit mir die Kinder gebadet, gewickelt, bespielt, umgezogen, ins Bett gebracht usw. Was das Nuckeln und auf deinem Bauch Liegen angeht: Das sind leider alles hausgemachte Dinge. Bei den ersten Malen findet man es so schön und innig, wenn man das Baby auf seinem Bauch liegen hat. Aber das ist dreimal schön, vielleicht auch schon zehnmal. Aber nicht dreihundert Mal. Das bedenkt man leider vorher nicht, denn sonst würde man dem Kind das natürlich gar nicht erst angewöhnen. Mir ist das beim ersten Kind so ähnlich auch passiert, ich habe meine Tochter in den Schlaf gestillt, und dadurch konnte sie nicht mehr ohne Brust einschlafen. Beim zweiten Kind war ich viel klüger. Ich habe meinen Sohn nach dem Stillen wach in seine Wiege (neben unser Ehebett) gelegt. Ich habe gesungen, ihn geschuckelt, und er ist mit dem Blick auf mich völlig selig eingeschlafen. Und ich habe von Anfang an einen Nucki gegeben. Beim ersten Kind dachte ich, so was brauchen wir nicht. Pustekuchen, Riesenfehler, denn dadurch war die Brust der „Nucki“. All diese Dinge wirst du beim zweiten Kind besser handhaben können. Was du aber jetzt schon darfst: viel pragmatischer sein. Man darf frech Lösungen finden, wie sie in keinem Elternbuch stehen. Zum Beispiel habe ich beim zweiten Kind den Teufel getan und mich stundenlang neben es ins Bett gelegt. Sondern mein Sohn wurde auf der Couch mit Kissen gesichert oder in die Wippe gelegt und schlief abends bei uns im Wohnzimmer ein, fertig. Wenn wir dann selbst ins Bett gegangen sind, haben wir ihn einfach in sein Bettchen getragen, er war dann schon so tief am Schlafen, dass er das kaum mitbekommen hat. Den Fernseher oder die Musik etc. haben wir so leise gestellt, dass wir selbst es gerade noch hören konnten. Und natürlich haben wir das Baby weggedreht vom Bildschirm. Ja, das klingt komisch, hat aber großartig funktioniert. Wir hatten beide ab 20 Uhr Feierabend, und gut war‘s. Und weil unser Sohn nicht allein war, ist er perfekt eingeschlafen. Fazit: Binde deinen Mann für feste Aufgaben ein. Sage nicht: „Du könntest dich auch mal mehr einbringen, du könntest auch mal weniger mit Kumpels weggehen.“ Das ist zu schwammig. Männer brauchen Klarheit, damit können sie umgehen. Ich habe gesagt: „Du musst bitte jeden Abend, wenn du heimkommst und dich etwas ausgeruht hast, für eine Stunde das Kind nehmen.“ In der Zeit habe ich gemacht, was ich wollte, gelesen, gechillt, telefoniert, mich ausgeruht. Und ich durfte nicht gestört werden. Auch die Wochenenden wurden angesprochen: „Am Wochenende bist du zwei halbe Tage fürs Kind zuständig. In der Zeit könnt ihr Papa-Kind-Aktionen machen: mit Baby einkaufen, Autowaschen, Spazierengehen, später auch mit Kindersitz Radfahren, in den Zoo gehen usw.“ Und er hat das alles nach etwas Protest usw. auch gemacht. Wie gesagt, wir mussten es ausführlich diskutieren. Aber ich habe nicht nachgegeben, bis es fest geregelt war. Sei hier freundlich (ganz wichtig), aber steinhart. Mach ihm keine Vorwürfe, sondern bleibe sachlich, fröhlich, freundlich, aber unnachgiebig. Man muss diese Dinge auch mal erkämpfen, von selbst kommen sie nicht. Wenn dein Kind ein bissel weint beim Papa, dann macht das nichts, weißt du. KEIN Kind nimmt seelischen Schaden, wenn sein Papa, der es liebt und den es gut kennt, sich um es kümmert. Wenn deine Maus weint, dann aus Protest, weil der Papa ungewohnt ist und Babys Gewohnheiten mögen. Aber er kann lernen, sie zu trösten. LG
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