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Albträume

Albträume

Beppeline

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Seit Montag habe ich einen neuen Job. Es ist was völlig anderes, als was ich bisher gemacht habe. Zwar mache ich dafür schon seit über zwei Jahren eine nebenberufliche Ausbildung, nur habe ich die ganze Zeit immer noch in meinem alten Beruf, den ich 20 Jahre lang hatte, gearbeitet. Nun also etwas völlig Neues. Ich dachte immer, dass ich neue Dinge liebe. Aber jetzt merke ich: Ich habe unterbewusst totale Ängste. Erstens verdiene ich in meinem neuen Job viel weniger, zweitens habe ich dort wirklich wenig Erfahrung und fange wieder bei Null an. Das hatte ich total überschätzt. Vor etwa zwei Wochen fing es an, dass ich schlimme Albträume bekommen habe, mitten in der Nacht mit klopfendem Herzen aufwache, eine Nacht ist mir eine Ader im Auge geplatzt. Vielleicht war das etwas naiv, mit 46 Jahren noch mal was ganz Neues anzufangen. Ich fühle mich wie früher in der Schule, wenn ich was nicht konnte. Mir macht das, was ich jetzt mache, zwar wahnsinnig Spaß - aber auch große Angst, weil ich noch soooo viel lernen muss. Am liebsten würde ich meinen Kopf in den Sand oder unter eine Decke stecken und abtauchen. Jetzt kann ich aber nicht mehr zurück. Ich hoffe, das wird einfach beser mit der Zeit. Kennt Ihr so was?


Weiberhaushalt

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Hallo, Albträume in unruhigen Lebesphasen sind ein Stück weit normal. Was ist denn das aber für ein Beruf? Du hattest doch geschrieben, dass du jetzt Lehrerin wirst. Das geht doch eigentlich nicht nebenher in zwei Jahren. Hast du denn entsprechendes Fachwissen in deinen Fächern? Und musst "nur noch" das pädagogische Handwerkszeug lernen? Also quasi als Quereinsteiger? Aber wieso dann so wenig Geld? Ich denke, dass deine Ausbildung nicht ausreichend ist und dir daher Wissen und Fertigkeiten fehlen. Und das spürst du sicher, andere studieren 5 Jahre mit anschließendem Referendariat über 1,5 bis 2 Jahre. Vielleicht solltest du in deinen alten Beruf zurückkehren.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Weiberhaushalt

Waldorfschule - bis 8. KlaSe brauchen die nur das zweijährige Waldorf-Seminar. Keine anderweitigen Fachkenntnisse.


lima77

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Huhu! Ja, das kenne ich nur zu gut. Ich habe vor gut zwei Jahren eine neue Arbeit angefangen, nach fast 14 Jahren zuhause, da war ich 40. Ich fand es von Anfang an hochspannend (ist es immer noch), ich liebte es sofort (tue ich immer noch) und merkte gleich, dass ich ganz tolle Kollegen habe (sind sie immer noch) - aber erstmal war ich total überfordert. Soviel neues zu lernen, auch ganz spezifisches nur für diese Arbeit - ich habe mich oft gefragt, wie ich mir das nur antun konnte...... Das dauerte drei Monate, bis ich an Weihnachten meine ersten freien Tage hatte. Danach ging alles viel besser, und ich war mit einem Schlag quasi alle Zweifel los. Gib dir mehr Zeit! Du wirst sehen, das wird!!! Liebe Grüße


Streuselchen

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Hallo, irgendwie wundert mich das und ich verstehe es nicht ganz: Wie kann dir der neue Job riesigen Spaß machen und gleichzeitig solche Ängste auslösen? (Ehrlich, was ich mich frage: Lohnt sich das wirklich, wenn du jetzt weniger Geld verdienst? Das kann man sich doch eigentlich gar nicht erlauben.) Vielleicht solltest du dir darüber klar werden, WAS dir ganz konkret solche Ängste macht. Kannst du irgendwas tun, mehr lernen, Kollegen um "Nachhilfe" bitten, wenn dir konkrete Aufgaben Angst machen? - ich weiß ja nicht, welche Tätigkeit du konkret ausübst. Du hast anscheinend Jahre / Jahrzehnte (?) im gleichen Job gearbeitet. Da warst du ein alter Hase, jetzt fängst du eben bei Null an. Und du bist 46 - das werden sicher einige mir in den nächsten Antworten um die Ohren hauen wollen ;-) - aber da sieht man vieles anders als mt 20, ist mehr auf Sicherheit bedacht. Es ist schwer als gestandene Frau in deinem Alter wieder völlig neu anzufangen - aber sehr mutig von dir! Du traust dich was, was andere sich nicht trauen. An deiner Stelle würde ich mir mehr Zeit geben. Setz dir ein festes Zeitfenster, z. B. in 4 oder 6 Monaten mache ich nochmals Bestandsaufnahme, heißt wie geht es dir dann, wie bewältigst du deine Aufgaben und ist der Job dein Traumjob? Eventuell lohnen sich auch die Ausgaben für einen Job-Coach oder eine Supervision für dich, damit du dann klarer siehst. LG + alles Gute! Streuselchen


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Beppeline

Hallo, nur zur Beruhigung vorab: Die Träume zeigen ja nur, dass Du nachts viel zu verarbeiten hast. Alpträume sind aber nicht gefährlich, und geplatzte Äderchen auch nicht. Generell verstehe ich Dich aber total gut. Ich habe mit 52 einen neuen Job in einem völlig anderen Bereich angefangen, und ich habe Monate gebraucht, um dort innerlich anzukommen. Ein paar Tage reichen da nicht, ein paar Wochen auch nicht. Ich habe mich anfangs total fremd gefühlt, habe sozusagen neben mir gestanden und mich gefragt, was genau ich da eigentlich mache. Ich hatte nachts übrigens auch wilde Träume - wenn ich denn mal zum Schlafen kam. Die ersten Monate habe ich maximal vier bis fünf Stunden geschlafen. Erst nach mehreren Monaten kam Routine in die Sache, und dann hatte ich‘s irgendwann drauf. Du musst (leider) durch die sehr ungemütliche, aufregende, beunruhigende erste Zeit einfach hindurch, da hilft nix. Die hat mit Komfortzone rein gar nichts zu tun, ich weiß. Trotzdem: Die Routine kommt! LG


Beppeline

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Danke, danke, danke! Das hat mir gerade sehr gut getan!!!