kruemel85
Vor 6 Wochen kam unser kleiner Schatz zur Welt. Ich hatte vorher entschieden, dass ich in jedem Fall stillen möchte. Von einigen anderen Müttern wusste ich, dass diese bereits nach 2 Tagen im Krankenhaus gesagt haben, es funktioniert nicht und somit auf Pre Nahrung umgestellt haben. Ich wollte stillen und auch auf keinen Fall so schnell aufgeben, falls es zu Problemen kommen würde. So war zumindest die Theorie.
Im Nachhinein betrachtet fing im Krankenhaus wohl alles schon an. Am ersten Tag hat er fast 24h geschlafen. Man sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, er meldet sich schon. Als er endlich wach war, habe ich ihn angelegt. Mit dem saugen hat es nicht gleich so geklappt. Er war mit meiner Riesen Brust (80H), die natürlich auch nicht prall und wohlgeformt ist wie eine „Standard“ Größe, sichtlich überfordert. Man gab mir ein Stillhütchen und das saugen funktionierte ab dann problemlos. Bei jedem stillen legte ich ihn zweimal auf jeder Seite an. So saugte er immer knapp eine Stunde und schlief dann ein. Ich dachte ich hätte ein zufriedenes Kind. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht realisiert habe war, dass er zwar saugte, aber nicht wirklich schluckte. Es kam wohl damals schon keine, bzw kaum Milch. Nach zwei Tagen hatte er schon über 400g abgenommen. Er sah blass und schwach aus. Die Schwester im KH empfahl mir dann eine kleine Menge zuzufüttern. Es ging ihm damit sichtlich besser. Zugenommen hat er allerdings nicht. Als wir zuhause waren und die Hebamme kam, empfahl diese die Flasche komplett weg zu lassen bzw. auf keinen Fall mehr zu geben. Als wir merkten, dass er wieder abbaut, fütterten wir doch etwas mehr und so nahm er in der ersten Woche wenigstens 20g zu. Es war schon immer so, dass ihm die Menge aus der Brust nicht reichte. Vielleicht hätte ich rund um die Uhr Cluster Stillen machen müssen. Aber dafür fehlte mir die Kraft. Um die Milchmenge zu steigern entschied ich mich, eine Pumpe zu besorgen. Somit bestand mein Tag aus stillen, wickeln, zufüttern, pumpen und dann wieder von vorne. Ich war sehr erschöpft aber mein Kind war es mir wert. Beim pumpen erreichte ich etwa 5ml insgesamt wenn ich jede Brust gut 20 Minuten pumpte. Das ganze funktionierte, bis der kleine immer mehr Nahrung brauchte. Nach dem Stillen war er dann immer „aggressiv“ weil er nicht satt wurde und schrie wie am Spies. Das machte es für mich natürlich nicht leichter. Doch aufgeben war keine Option. Wir probierten alles mögliche. Bonding, Stilltee, Bockshornklee, Milchbildungsöl, aber es half alles nichts. Ich stillte ihn trotzdem weiter, fütterte aber dann immer noch fast die komplette Mahlzeit zu. Nun realisierte auch die Hebamme endlich, dass es wohl an der vorhandenen Milchmenge liegen musste. Auch sie war irgendwann ratlos. Ich war körperlich und seelisch sehr mitgenommen und teilweise schon am Ende meiner Kräfte. Und mit jeder neuen Mahlzeit fühlte ich mich mehr als Versagerin. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass er beim stillen mehr Luft saugt als Milch und anschließend nach der Flasche dann einen extremen Schluckauf hat. wenn wir ihm zwischendurch mal nur die Flasche gegeben haben, ohne vorher zu stillen, hatte er das nicht. Ich entschied mich also, lieber mehr und öfter zu pumpen. Meinem Kind tat das offensichtlich sehr gut, da ihn kein Schluckauf mehr quälte und mir auch, da ich endlich mal wieder etwas mehr Zeit hatte, die ich mit ihm genießen konnte. Die Milchmenge beim pumpen wurde auch etwas mehr, sodass ich mit 3-4 mal abpumpen immerhin eine Mahlzeit für ihn sammeln konnte. Seit ein paar Tagen hat die Milchmenge allerdings drastisch abgenommen und ich habe nun wieder nur noch etwa 5ml wie am Anfang. Im Fläschchen trinkt er mittlerweile knapp 100ml, da kann ich lange sammeln . Da mein Mann jetzt wieder arbeitet, kann ich dem kleinen halt auch nicht mehr einfach abgeben wenn ich mal pumpen will etc. Somit wird alles wieder schwerer. Ich weiß, dass jeder Tropfen Muttermilch wertvoll ist, aber wenn die Milchmenge tatsächlich so gering bleibt, weiß ich nicht wirklich, ob sich das alles lohnt.
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt einen Beitrag schreiben soll, da man sich beim lesen einiger Foren tatsächlich danach noch schlechter fühlt, als es sowieso schon ist, aber da fast überall nur berichtet wird, man müsste nur Ausdauer haben und dann klappt es schon, wollte ich doch meine Erfahrung teilen. Ich denke nicht, dass ich die einzige bin, der es so ergeht...
Hi,
das hört sich leider sehr anstrengend an. Meine Maus ist nun fast 5 Monate alt und ich stille sie voll.
Leider scheint bei dir im Krankenhaus wirklich bisschen viel schief gelaufen zu sein.
Mir wurde vorher von meiner Hebamme gesagt, dass ich anfangs spätestens nach 4 Stunden anlegen und stillen müsste. In den ersten Tagen habe ich sie daher auch regelmäßig geweckt und angelegt. Erst als der Milcheinschuss gefestigt war durfte ich damit aufhören. Leider gibt es trotzdem Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass zu wenig Milch da ist. Mir hilft täglich eine Flasche Malzbier (die ersten Male hatte ich nachts das Gefühl meine Brüste stehen kurz vorm platzen, wenn sie sich seltener gemeldet hat) und Fenchelgemüse.... Das koche ich inzwischen ganz häufig für mich. Mein Mann mag es leider so gar nicht
Wenn du dich selbst unter Druck setzt kommt definitiv weniger bis kaum Milch. Du musst entspannt an die Sache ran gehen. Ist wirklich leichter gesagt als getan, dass weiß ich. Habe mit meiner Maus ne Brust-Schrei-Phase durch und bin teilweise wirklich verzweifelt. Bis ich gemerkt habe, dass ich ihr und mir mit meiner Stimmung keinen Gefallen tue. Seit einiger Zeit läuft beim Stillen daher im Hintergrund Kindermusik und wenn es nicht so klappt wie wir beide das wollen singe ich mit. Wir beide werden dadurch lockerer. Ich rede beim Stillen sonst auch viel mit ihr.
Meine Hebamme hat mir gesagt, dass die Menge an Milch die man abpumpt nichts darüber aussagt wie viel das Kind beim saugen aus der Brust bekommt. Dafür fehlen mir aber die Erfahrungen. Habe bisher noch nicht an gepumpt.
Es tut mir leid, dass ich dir nicht den mega Tipp geben kann. Hast du Fenchel und Malzbier schon ausprobiert?
LG und bleib entspannt
P. S. Große Brüste sind für die Würmchen auch zusätzlich schwierig zum trinken. Hab selbst 85F.
Glaub an dich. Du schaffst das!
Beim ersten Kind war bei uns auch wochenlang alles schwierig. Beim zweiten ist es besser aber wir hatten auch start Schwierigkeiten. Du musst dich keinesfalls schlecht oder schuldig fühlen. Du hast dein Bestes gegeben und wenn du nicht mehr stillen möchtest, ist das auch ok. Beim abpumpen bekommt man weniger Milch raus als das Kind beim stillen. Die Menge täuscht also. Es hat bei mir auch lange gebraucht bis da gut was kam. Schluckt er denn viel an deiner Brust? Daran erkennt man ja ob er Milch bekommt. Wir füttern abends übrigens auch zu und das klappt gut. Vielleicht erstmal zweigleisig fahren. Mach das, was dir gut tut und höre auf dein Gefühl, denn es ist dein Körper und dein Kind.
Eigentlich hatte ich gestern schon geantwortet, wurde aber wohl nicht gespeichert. Also er schluckt an der Brust sehr wenig. Und wenn auch nur maximal in den ersten paar Minuten. Dann saugt er zwar weiter, aber es kommt nix mehr. Dass beim Pumpen weniger kommt weiß ich auch. Aber dass fast gar nichts kommt und er ja auch danach noch so viel nachtrinken muss, bestätigt mich ja in meiner Annahme.
Wow! Ich ziehe den Hut vor dir und deinem Durchhaltevermögen!! Ich will hier keinen Roman schreiben, aber schau doch einfach, was für dich und dein Baby passt und bei dem ihr euch beide wohlfühlt! Denn das ist für euch und eure Bindung am Ende noch viel wichtiger als Muttermilch! Wenn es zu kräftezehrend ist, dann finde ich, dass man das auch so sagen darf! Du musst dir sicher nicht vorwerfen lassen nicht gekämpft zu haben. Eine tolle Mami hat dein Baby da!
Hatte selbst zu kämpfen und weiß wie es dir geht (auch wenn die Ausgangssituation ganz anders war). Erstmal würde ich eine zertifizierte Stillberaterin zu Rate ziehen. Dass dein Baby nicht richtig trinkt, kann verschiedene Gründe haben. Lippenbändchen, Saugtechnik, Anlegetechnik, Stillmanagement (um nur einige zu nennen). Das muss noch gar nichts mit der Milchmenge zu tun haben. Sie kann schauen, wo die Ursachen liegen, und hat auch bei geringer Milchmenge Tipps. Aber: Allheilmittel ist auch das nicht. Die Milchmenge steigern kann möglich sein, muss aber nicht. Ist sehr davon abhängig, woran es überhaupt liegt. Lass dir nicht einreden, dass du versagt hättest, sollte es auch mit der Stillberatung nicht klappen. Man selbst ist sein heftigster Kritiker. Auch Flasche geben ist Liebe :) Mein Baby, 6 Monate, bekommt auch beides: Brust und Flasche (inzwischen auch Beikost, dadurch weniger Flasche;)), und ist sehr zufrieden. Alles Gute!
Hallo,
mein kleiner ist knapp 3 Monate und bei mir kam und kommt auch zu wenig Milch, von daher kenne ich den Aufwand mit Stillen, füttern, abpumpen vaporisieren etc.. und ja ich finde es auch echt anstrengend. Wenn die Brust leer war ist mein Kleiner auch direkt eskaliert. Insgesamt habe ich ca 50% zugefüttert. Ich habe auch alles versucht, Malzbier, Stilltee, Bockshornkleekapseln, Piulatta usw es hat irgendwie nichts geholfen und ich war manchmal auch echt traurig darüber. Der Kinderarzt sagte, dass 50% durchaus eine relevante Menge sei und ich, sofern es mich nicht zu sehr stresst, weiter machen soll. Wenn es aber nur zum Bsp 5% sei, wäre es den ganzen Stress und Aufwand nicht wert. Denn das Wichtigste für das Baby sei eine entspannte und glückliche Mutter, die noch genug Energie für ihr Baby aufbringen kann. Und ich mir daher überlegen solle, ob ich weiter machen wolle. Da es mein Baby aber auch immer sehr beruhigt an der Brust zu sein, habe ich weiter gemacht, trotz anschliessendender beidseitiger (und äußerst schmerzhafter) Soorinfektion (deren Folgen mich 4 Wochen später immer sehr belasten).
Jedenfalls nach dem 2. Monat ist unser Baby wacher und aufmerksamer geworden und ich konnte ihn immer ein bisschen ablenken, nachdem er die Brust leer gesaugt hat. Das hat mir eine halbe Stunde oder so verschafft und ich habe ihn wieder angelegt. Seit einer Woche füttere ich nur noch ca 10% zu und ich bin schwer motiviert es jetzt ganz zu schaffen Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sich das so spät noch verbessert (und das obwohl ich keine der oben genannten Sachen mehr zu mir genommen habe). Ich weiß sonst auch nicht was ich anders gemacht hätte. Um Neujahr herum habe ich mehrfach alkoholfreien Sekt getrunken, dem sagt man ja auch kleine Wunder zu, vielleicht lag es daran. Eine Stillberaterin sagte, dass nur 5% der Frauen tatsächlich körperlich bedingt zu wenig Milch produzieren aber über 60% wegen zu wenig Milch aufhören zu stillen. Bei denen hätte es dann andere Gründe. Sprich doch mal mit einer Stillberaterin. Viel Erfolg weiterhin für welchen Weg du dich auch immer entscheidest!
Hallo, ich versteh dich soo gut. Bei mir war es ähnlich. Im KH hab ich mich immer gefragt, ob er genug bzw. überhaupt Milch kriegt. Hilfe vom Personal hab ich diesbzgl leider kaum bekommen, konnte mich nach sekundärer sectio die ersten ca 16-20 std. nicht ausreichend bewegen, um mein Baby anzulegen z.B. Eine Schwester hat mir Vorwürfe gemacht, weil mein Katheter schon voll ist, die andere weil er nicht gewickelt war...wie soll ich denn wickeln, wenn ich nicht aufstehen kann/darf? Ich bin leider davon ausgegangen, im KH gut betreut zu werden. Beim Stillen wie gesagt keine Hilfe. Bei der U2 meinte die Ärztin mein Sohn wirke „schon sehr hungrig“ (ich weine heute noch manchmal wenn ich dran denk...auch hier Schuldgefühle, weil das Kind nicht satt wird), also hab ich angefangen zuzufüttern. Brustwarze war sehr wund, habe trotzdem angelegt. Mit der Hebamme zu Hause dann besprochen, dass ich erstmal abpumpe. Also wie du alle paar Stunden abpumpen, Zeug reinigen, wieder von vorne...abpumpen ist nicht leicht wenn der Mann nicht da ist um das Baby zu nehmen! Die Hebamme vermutete nach ein paar Wochen beobachten dass ich zu wenig Milchdrüsen habe...einerseits fast erlösend, andererseits so frustrierend, weil man ÜBERALL liest dass stillen das beste ist. Jetzt hatte ich lange nicht mehr abgepumpt, weil stillen mit zufüttern geklappt hat. Heute wollte er nicht gestillt werden. Vielleicht weil ich meine Periode hatte? Ja das ist frustrierend...und ich überleg ob ich wirklich genug getan habe mit Bockshornklee, Clusterpumpen, Stilltee....
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