Käfer2012
Hallo, ich möchte gerne wissen, ob es noch weitere Frauen gibt, die derartige Krankenhauskeime in ihrer Brust hatten oder haben und wie sie damit umgegangen sind. Ich habe im Oktober 2012 in der Uniklinik Frankfurt entbunden. Zunächst lief alles ziemlich normal ab. Ich habe mein Baby direkt nach der Geburt angelegt und nach 3 Tagen kam der Milcheinschuss. Wie ziemlich alle Frauen hatte ich wunde Brustwarzen, die ich dann zunächst mit Lanolin behandelt habe. Das hat mir anfangs noch geholfen. Nach ungefähr einer Woche hatte ich meinen ersten Milchstau, dann den nächsten und so weiter, irgendwie war ich ziemlich anfällig, habe aber immer gut behandelt, so dass auch immer alles mehr oder weniger schnell abgeheilt ist. Auch nach einer Woche, wurde meine Brustwarzen immer blutiger. Ich fing an Hydrogelpads für eine feuchte Wundheilung zu benutzen, was zunächst auch vor allem rechts sehr gut war. Besonders an der linken Seite wurde es immer schmerzhafter. Zum ersten Mal bemerkte ich in diesen Tagen auch ein Brennen links neben der Brustwarze, welches hoch bis unter die Achsel zog. Das relativ entspannte Stillen der ersten Tage war dahin. Zwei Wochen war es die Brustwarze links so schlimm, dass ich es nicht mehr geschafft habe mein Baby anzulegen, es war einfach zu schmerzhaft. Meine Hebamme empfahl mir entweder die Brustwarzen lasern zu lassen oder links abzupumpen und gegen das Brennen (oder ich finde es fühlt sich auch wie eine schmerzhafte Vibration bei jedem Zug an der Brustwarze an) sollte ich Magnesium nehmen. Ich besorgte mir also Magnesium und fing an abzupumpen, obwohl dies genauso schmerzhaft war. Zumindest heilte die riesige Wunde (rd. 3/4 der Brustwarzen waren verkrustet) dann innerhalb einer Woche ab. Mein Baby bekam also nun die Muttermilch in der Flasche. Als ich allerdings dann wieder anlegte riss es sofort auf. Alles fing wieder von vorne an. Also abpumpen und abwarten. Ich war irgendwann so fertig mit den Nerven, dass ich eine Stillberaterin hinzuzog. Sie überredete mich dann doch zum Lasern, was 4 Wochen nach der Geburt auch einfacher zu meistern war als nach 2 Wochen. Von diesem Zeitpunkt an wurden meine Brustwarzen 3 mal in der Woche von einer weiteren Hebamme gelasert. Dies half super. Nach einer Woche war die Wunde nicht nur von oben, sondern auch in der Tief so abgeheilt, dass ich anlegen konnte. Zunächst nur kurz und dann innerhalb weniger tage voll, so dass ich das nervige, zeitaufwendige Abpumpen aufgeben konnte. Von dem Zeitpunkt an, merkte ich immer deutlicher, dass das Ziehen oder Brennen wie ich es spürte nicht von der wunden Brustwarze ausging (Die Brustwarze war jedoch unglaublich sensibel und empfindlich.) sondern viel mehr eher links daneben bis unter die Achsel und in den Rücken zog. Das ging so weit, dass ich den linken Arm in eine Schonhaltung brachte, weil die Bewegungen so schmerzhaft waren. Ich betonte diesen Schmerz 3 mal in der Woche bei der Hebamme, die mir weiterhin die Brustwarze laserte. Ich sollte auch noch Kalzium einnehmen. Meine Hebamme daheim schickte mich schließlich zu meiner Frauenärtzin, eine sehr gute Ärztin, die mir allerdings nach einem Ultraschall an der Brust nur empfahl abzuwarten, da ja nichts gerötet war. Den Bereich sollte ich fleisig massieren und das Kind links in der Baseball-Haltung stillen. Das war etwa in der 6. Woche. Eine Woche später wurde es so schlimm, dass ich anfing mehr Ibuprofen zu nehmen, um weiterhin links stillen zu können. Ich beklagte mich weiterhin bei der Hebamme, die das Lasern durchführte. Sie schickte mich schließlich in den Kreissaal des Heilig Geist Krankenhauses, wo ich sofort nochmals per Ultraschall untersucht wurde. Result der Ärzte war, dass es wohl ein Stau auf der linken Seite unter der Achsel sein müsse, dies sah man auch auf den Bildern (Wohl Zufall im Nachhinein, da ich das Kind vorher nur ganz kurz links gestillt hatte). Bakterien schlossen sie aus, da die Brust nicht gerötet war, sondern rein äußerlich nichts Auffälliges erkennen lies. Einen Abstrich von der Muttermilch meinten sie, bräuchte man nicht machen. Nur auf mein Drängen hin, wurde dies durchgeführt. Wieder eine Woche später erhielt ich das Resultat mit "serratia marcescens", also Bakterien in der Brust. Die Ärzte hatten das noch nicht gesehen, auch meine Frauenärztin war ungläubig, dass dieser Krankenhauskeim die Ursache meiner Schmerzen sein sollte. Ich bekam 10 Tage Antibiotika (Cotrimoxazol). Nach 3 Tagen leichter Besserung wurde es wieder richtig schlimm. Ohne Schmerzmittel ging es wieder nicht mehr. Am 9. Tag ging ich wieder in den Kreissaal. Die Ärzte wollten mir nicht weiterhelfen und empfahlen mir, bei solchen Schmerzen doch abzustillen. Ich drängte doch bitte die Ursache zu finden und zahlte schließlich einen erneuten Abstrich selbst. Zwei Tage später also bald 9 Wochen nach der Geburt waren die Schmerzen dann wie weggeblasen. Eine Woche später bescheinigte mir das Ergebnis des Abstrichs, dass die Bakerien verschwunden waren. Seitdem habe ich viel Freude beim Stillen und ärgere mich über die verschwendete Zeit in den ersten Lebenswochen meines Babys, die noch viel schöner hätten sein können. Mir ist immer noch scheierhaft, wie die Bakterien genau in meine Brust kamen. Vermutlich einfach direkt nach der Geburt, durch die Risse in der Brust. Da ich im Internet keine Hinweise auf andere Fälle dieser Art gefunden habe, möchte ich einfach wissen, ob es diese vielleicht doch gibt, sie allerdings möglicherweise noch nicht erzählt worden sind? Schöne Grüße vom Käfer.
Solch eine Geschichte lese ich das erste mal in diesem Forum, ich bin seid gut 5 Jahren dabei.
Welch eine Odysee, die du da druchgestanden hast.
Anouschka
Wie wurde die Muttermilch für den Abstrich denn gewonnen? So wie ich das gelesen habe, scheint das ja ein überall vorkommender Keim zu sein, vielleicht wurde der ja in die Probe eingeschleppt? Auf jeden Fall ist es echt bewundernswert, daß du das alles durchgehalten hast.
...dass der Keim über die Probe reinkam, war auch meine erste Vermutung. Das hatte ich auch mit den Ärzten diskutiert. Allerdings müsste es ja schon ein großer Zufall sein, wenn die Schmerzen nach Einnahme des Antibiotikums urplötzlich verschwinden
Ich hatte zwischendurch auch meine Zweifel, ob es nicht doch etwas anderes sein könnte, die Ärzte haben sich sehr wenig für meine Lösungsvorschläge interessiert und dachten ich wäre total verrückt. Das hat mich tierisch geärgert!!
...aber kein Bakterienbefall.ich habe drei Tage phytolacca globulis bekommen und es war ganz plötzlich verschwunden.alles andere hat auch nicht geholfen. Schön das du jetzt schmerzfrei stillen kannst. Ich habe nach den ersten Wochen 14 wundervolle Monate gestillt und es sehr genossen. LG
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