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Abstillen wegen Neurodermitis ?

Abstillen wegen Neurodermitis ?

Allys_Mama

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Hallo liebe Mamis :) In meiner Kindheit hatte ich schon mit neurodermitis zu kämpfen, welche jedoch mit eintreten der Pubertät erst besser wurde und letztendlich auch verschwand. Nach der Geburt meiner Tochter (13 Wochen alt ) bekam ich dann wieder einen Schub und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Gestern war ich dann beim Hautarzt der mir eine starke cortisonsalbe und ein Antibiotika verschreiben wollte. Als ich ihm dann erklärte das ich stille war er ganz entsetzt :o Er erklärte mir das neue Studien bewiesen haben, das Kinder deren Mütter neurodermitis haben ein größeres Risiko haben auch zu erkranken, wenn sie gestillt werden .. Ich bin jetzt total verunsichert und hoffe auf Erfahrungen von euch. Ich spiele jetzt mit dem Gedanken abzustillen, man sagt Muttermilch sei das beste für das Kind aber ich scheine meinem damit zu schaden :( Und die cortisonsalbe und das Antibiotika möchte ich auch nicht nehmen wenn die kleine meine Milch trinkt.. Entschuldigt meinen langen Text, vielen Dank fürs durchlesen und euch allen ein schönes Wochenende < 3


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von Allys_Mama

Guck mal hier: https://m.rund-ums-baby.de/stillberatung/Neurodermitis-durch-Stillen-verstaerkt_146516.html Unser Kinderarzt ist Allergologe und der meinte, er würde Frauen mit schwerer Neurodermitis dazu raten, nur 4 statt min. 6 Monaten zu stillen. Aber er sagt auch, dass diese Studie schon 20 Jahre alt ist und eine Tendenz aufzeigt, keine Gesetzmäßigkeit. Zwei meiner Freundinnen sind nicht gestillt worden und haben schreckliche Neurodermitis. Der Sohn meiner Cousine und mein Kollege ebenfalls... Hingegen hat meine Mutter Neurodermitis und keines ihrer Kinder - obwohl wir lange gestillt wurden. So wirst du immer Fälle finden - vielleicht kann dir noch jemand mehr berichten.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Allys_Mama

Bitte was?!? Aktuelle Leitlinie der DGAKI besagt, dass Minimum 4 Monate vollgestillt werden sollte und dann Beikost 'unter Muttermilchschutz' eingeführt werden sollte. Unabhängig davon, ob Mutter oder Vater selber Atopiker sind. Dass in spezialisierten Kliniken den Müttern zum Abstillen geraten wird, kenne ich wirklich nur, wenn die Kinder aussehen, als wären sie durchs Feuer gezogen worden und es nicht besser wird, wenn die Mütter selbst nur noch Reis essen. Dann probiert man entsprechende Spezialnahrung, die keine Eiweiße enthält, sondern nur die Aminosäuren. Das ist mein Stand. Bevor Du abstillst, würde ich mir eine kompetente Zweitmeinung einholen. Z.b. Allergiesprechstunde an einer Uniklinik. Hat Dein Hautarzt gesagt, was Dein Kind, das erblich nun mal ein höheres Risiko für Allergien und ND hat, stattdessen bekommen soll? Für HA Nahrung gibt es keine belegten positiven Effekte und die Spezialnahrung kostet meine ich sowas wie 50 Euro die Packung. Verschreibt er Dir die? Mit welcher Indikation, wenn Dein Kind keine ND hat? Normale Pre enthälz kuhmilcheiweiß, Deine Mumi (humanes Eiweiß) ist idR eben nicht allergen. Mit Cortisonsalbe zu stillen, ist unproblematisch, das weißt Du sicher. Freundin hat schwere ND, der ist wirklich von allen Seiten empfohlen worden, ihre Kinder 1 Jahr zu stillen (Beikosteinführung ab 4-6 Monate).


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Man darf aus ethischen Gründen bei Studien zum Stillen nicht intervenieren. Insofern hast Du in all diesen Studien einen 'Bias', der irgendwie herausgerechnet werden muss bzw. findest Du am Ende eine Korrelation, aber eben keinen kausalen Zusammenhang. Verstehst Du den Unterschied? ND Eltern stillen automatisch höufiger als die Normalbevölkerung und auch länger, weil sie Stillen für nützlich halten. Wenn man das nicht sauber rausrechnet, kommt man zu dem Ergebnis, dass Stillen ND fördert (Kinder von ND Eltern bekommen höufiger ND, weil ND erblich ist). Das ist so wie mit den Störchen und dem Frühling. Im Frühling kehren die Störche zurück und die Geburtenrate steigt ( = Korrelation). Das belegt aber nicht den Kausalzusammenhang, sprich, dass Störche die Geburtenrate erhöhen oder irgendwie daran beteiligt wären.


Banu28

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Ich wollte Dir noch einen ganz anderen Tipp geben: Lies doch mal das Buch „Der kleine Taschenheiler“ von Gabri A. Möller. Sie beschreibt, wie sie eine schwere Neurodermitis durch Selbstheilung ganz losgeworden ist, und bei mir selbst hat es danach auch funktioniert. Man muss damit nicht leben, auch wenn Hautärzte dies behaupten. Man kann völlig beschwerdefrei werden, auch in schlimmen Fällen. Gerade ND spricht besonders gut auf diesen Weg an, der wesentlich effektiver ist als alle Cortison-Salben. LG


Data_

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Antwort auf Beitrag von Allys_Mama

Ich finde das so schlimm, wenn Müttern fürs Stillen ein schlechtes Gewissen gemacht wird! Und dann noch von Autoritäten wie Ärzten, die allerdings häufig ihre Privatmeinung oder veralteten Forschungsstand weitergeben! Also mit ND kenne ich mich nicht aus. Wegen der Medikamente möchte ich nur sagen: Cortisonsalbe scheint ja ok zu sein. Und bei Antibiotika gibt es sone und solche. Bei embryotox.de kannst du nachgucken, welche stillverträglich sind. Gute Ärzte suchen dir ein wirksames und stillverträgliches Mittel raus. Lass dich nicht abwimmeln!


InmeinemkleinenApfel

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Antwort auf Beitrag von Allys_Mama

Lass dich nicht verunsichern. Wenn du mit deiner ND klar kommst: Still so lange es dir gut tut und achte darauf, dass dein Kind früh Kontaktmit potentiellen Allergenen machen kann. Wir haben Neurodermitiker mit Nuss-, Erdnuss- und Soja-Allergie in der Familie. Daraufhin hat unsere Ärztin empfohlen, ich solle extra während der Stillzeit darauf achten, Nüsse, Soja und Erdnüsse zu essen. Damit das Baby bzw. dessen Immunsystem diese Stoffe schon kennenlernt. Ebenso Kontakte mit Hausstaub und Tieren... Vielleicht hilft es dir ja?