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Abstillen mit Geschwisterkind weil Papa es will?

Abstillen mit Geschwisterkind weil Papa es will?

Alexistjetztauchdabei

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Hallo! Meine Tochter ist fast 3 und stillt noch. Ich hatte ihr erlaubt in ihrem Tempo abzustillen und mit 25 Mon war sie fast soweit. Stillte nur noch zum einschlafen. Nicht mehr nachts und bei Verletzungen Tagsüber kurz, und sehr selten. Dann kam töchterchen nummer 2 zur Welt und meine Große wollte lieber wieder mitstillen. Nicht stillen dürfen bedeutete dass sie heult, das baby wegzuziehen versucht und sich selbst blutig kratzte beim weinen(WTF). Mini ist jetzt 6 Monate, gedeiht prächtig und hat 0 Nachteile davon dass die Große noch stillt. Anders ist es bei mir. Ich schlafe selten mehr als 2h am stück und komme genauso selten auf insgesamt mehr als 8h am tag. Ich schlafe auch am wochenende nicht mehr oder länger. Ich nehme stetig ab. Ich bin zwar absolut normalgewichtig aber habe von vor den Kinder zu jetzt 10kg verloren. Und viel Muskelmasse, denn ich habe keinerlei Kinderlose Zeit um wie früher Kraftträining zu machen. Der Haushalt fällt mir schwer, vor allem weil ich NR2 nicht so viel tragen kann wie NR1 weil meine symphyse wegen der fehlenden Muskeln sehr überlastet ist und schmerzt. Auch liegen (und damit im liegen stillen) schmerzt und verringert meine Schlafqualität. Mein Mann tut ALLES was er kann. Während ich die Kinder ins Bett stille räumt er die Küche auf und stellt die spülmaschine an. Ausserdem trägt er mir jeden morgen einen Korb Wäsche in den Keller zur Wama und einen Korb bringt er dann abends getrocknet wieder mit hoch. Und er kümmert sich um unsere Finanzen und Versicherungen. Er arbeitet viel, 11h sind seine Normarbeitszeit 5Tage die Woche und jede 2. Woche muss er auch mal einen Abend länger bleiben, oft bis 0 uhr und später. Darum war es ihm immer wichtig dass er Nachts gut schläft (er will aber bei uns im Familienbett mitschlafen) und er am Wochenende mittags 2h minimum schlafen kann. Auch, dass unsere Tochter jetzt Töchter wach sind wenn er kommt (kein frühes ins bett bringen) ist ihm für die Bindung wichtig. Da er nicht stillen kann traut er sich nicht zu die Kinder ins Bett zu bringen. Und weil er jede sekunde Schlaf und Ruhe braucht sollte schlafen gehen möglichst ohne ihn und still ablaufen. Daher viel mir "hartes" abstillen bisher eher schwer. Wie dem Kind erklären dass es keine Brust bekommt ohne dass sich das einschlafen lautstark in die länge zieht? Wie bis 20 uhr abends durchhalten wenn der Mittagsschlaf wegen fehlender stillroutine ausfällt? Heute hat sich dann alles zugespitzt. Die große konnte mittag einfach nicht schlafen und so gingen wir mit übermüdetem Kind zum Geburtstag des cousins meines Mannes. Alle Anwesenden hatten ebenfalls Kinder dabei und waren Kindheitsfreunde meines Mannes. Ich bin dort die einzige die "gentle parenting" versucht und stillt. Als ich die Frauengespräche in der Küche nicht mehr ertragen habe (erziehungsansätze wie "ich sperr die Kinder zur Mittagsruhe einfach in ihr Zimmer" "als die 3,5 jährige mich angelogen hat, hab ich ihr direkt auf den Mund geschlagen damit sie es nicht wieder tut, aber sie lügt immer wieder.") bin ich zu den Männern zum Trampolin. Nachdem die große Tochter 2 mal im Trampolin mit einem anderen Kind zusammengestoßen ist und 2 fette Beulen hatte wurde sie weinerlich und fragte nach dem Busen. Ich hab ausgepackt und losgestillt. Mein Mann hatte damit 3 Probleme: 1. Seine Kumpels konnten meinen Busen sehen 2. Er schämte sich dass seine Tochter noch stillt 3. Er steht grundsärzlich nicht hinter dem stillen weil er es für sinnlos hält das ich dafür Kraft und Zeit investiere die ich auch auf ihn und den Haushalt verwenden könnte. Daher sein Kommentar vor allen: "muss das jetzt sein sie ist fast 3!" Auf mein "Was dagegen?" nur böse Blicke. Später hat er mir gesagt dass er danach (bin dann wieder zu den Frauen in die Küche) sich mit den anderen übers stillen unterhalten hat und mich ja nicht unterstützen kann und er so enttäuacht ist dass es mit dem abstillen nicht geklappt hat. Er wünscht sich jetzt dass wir die große abstillen. Ich habe ihm die folgenden Konsequenzen aufgezählt wegen denen es für mich noch nicht an der Zeit ist: 1. Sie braucht den Mittagsschlaf und während sie schläft schläft auch die Kleine. Schläft die Große nicht muss ich sie bespaßen während ich versuche die Kleine hinzulegen. 2. Schläft die Grose nicht wird sie spätestebs 17 uhr weinerlich und ich will sie dann nicht noch 3h wach halten bis papa kommt. 3. Abends schläft sie erstmal noch schlechter ein und ich verbringe eh schon 2h im schlafzimmer bis beide endlich tief genug schlafen. 2h in denen er dann schon im Feierabend ist während ich danach noch wäsche falten, bügeln und ähnliches machen muss was ich mit baby und Kleinkind nicht schaffe. Und d.h. noch mehr Nachtarbeit für mich. Sehe ich die Abstillkonsequenzen falsch? Verläuft das normalerweise einfacher? Er sagt es sei meine entscheidung zu stillen und er als Vater habe das recht das falsch zu finden. Aber er macht auch deutlich dass er weder beim ins bett bringen noch im haushalt mehr helfen kann. Auch meine Bitten eine Babysitterin (1x pro woche fürs baby damit ich mehr schaffe) oder eine Putzhilfe einzustellen hat er abgelehnt. Nicht weil wir es uns nicht leisten könnten, sondern weil er es nicht für nötig hält weil ich ja einfach abstillen könnte. Sollte ich die Große abstillen? Was habt ihr für Erfahrungen beim Tandemabstillen gemacht?


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von Alexistjetztauchdabei

Natürlich solltest Du nicht automatisch abstillen, weil Dein Partner das will, wenn Du selbst es noch richtig findest. Ich glaube aber, dass Du selbst auch nicht mehr ganz hinter dem Stillen stehst. Einfach mal ein paar Gedanken von mir zu der Situation, vielleicht ist etwas dabei, das hilft. Es könnte sein, dass Du Deiner Tochter unbewusst vielleicht zu wenig zutraust. Du vertraust ihr nicht, dass sie in diesem Alter auch ohne Brust einschlafen oder sich trösten lassen kann. Das aber kann sie. Sie ist längst im sog. Autonomie-Alter. Sie ist nicht mehr - wie damals als Säugling - auf die Brust angewiesen. Natürlich verzichtet sie nicht freiwillig auf die Brust, warum sollte sie auch? Das Stillen ist ein liebgewonnenes Ritual, das sie nicht aufgeben will. Es ist daher völlig normal, dass sie heftig protestiert, wenn Du die Brust nicht gibst. Dieser Protest ist natürlich und erlaubt, er heißt aber nicht, dass sie Schaden nimmt, wenn sie ohne die Brust klarkommen muss. Kleine Kinder halten in diesem Alter eine Abgrenzung der Mutter aus, und sie halten es auch aus, dass es nicht immer eine 100prozentige Wunscherfüllung gibt. Du könntest darüber nachdenken, ob das Stillen vielleicht nicht nur das Bedürfnis Deiner Tochter nach Nähe erfüllen soll, sondern auch Deines. Vielleicht fällt es auch Dir schwer, die Ablösung Deiner Tochter zuzulassen. Dieser Gedanke ist natürlich erstmal ungemütlich, man sagt reflexhaft: Nein, das ist so nicht. Aber zu einer Stillbeziehung gehören immer Zwei. Und manchmal will keiner von beiden dem anderen so recht erlauben, sich abzulösen. Ich glaube, dass auch Du eigentlich die Große nicht mehr stillen möchtest. Du beschreibst, wie kraftlos Du bist, wie sehr Du abgenommen hast. Dass Dein Mann sich wirklich toll engagiert. Ich glaube daher, der eigentliche Knackpunkt ist: Du hast Angst, Deine Tochter nehme Schaden, wenn ihr Wunsch nach dem Stillen nicht mehr erfüllt wird. Manche Mütter wagen es nicht, ihrem Kind ein Nein zuzutrauen. Sie glauben, Liebe heiße, niemals Nein zu sagen. Aber das stimmt nicht. Bedenke auch: Du möchtest doch sicher, dass Deine Tochter selbst später auch Nein sagen kann, wenn sie ihre Körpergrenzen wahren will oder etwas als nicht mehr angenehm oder passend empfindet. Deshalb darfst und musst Du vorleben, dass man anderen ein Nein zumuten und sich abgrenzen darf, auch wenn man sie liebt. Wenn Du Dich entscheidest, sie nicht mehr zu stillen und innerlich ganz dahinter stehst, dann wird sich das unterschwellig mitteilen. Kinder haben feine Antennen. Du vermittelst dann nicht länger Unsicherheit und Zwiespalt, so wie jetzt - wo Du eher Deiner Tochter zuliebe stillst, obwohl es Dir damit nicht gut geht. Sondern Du vermittelst dann Klarheit. Mit Klarheit können kleine Kinder sehr viel besser umgehen, als wenn die Mutter ambivalente Signale sendet. Wenn Du Dich entschließt, sie abzustillen: Traue Deiner starken, klugen Tochter zu, dass sie diesen Ablösungsschritt natürlich gut meistern wird. Erlaube ihr ihren heftigen Protest. Tröste sie dann liebevoll (aber nicht übertrieben), gib aber nicht nach. Das Ganze wird einige Tage dauern, dann wird sie diesen neuen Schritt zu mehr Stärke und Eigenständigkeit geschafft haben. LG


angi159

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Oh das hast du wirklich schön geschrieben. Ich finde Stillen toll, aber nur solange es der Familie damit gut geht. Es hört sich bei dir so an, als würde vom Stillen so viel abhängig sein. Das wäre es mir nicht wert. Ich würde die Dreijährige auch ganz selbstbewusst abstillen. Sie ist groß und kann das. Vielleicht gibt es etwas Besonderes, was sie stattdessen tun darf, weil sie schon älter ist. Eine Haushaltshilfe ist eine tolle Idee und darauf würde ich bestehen, trotz Abstillen, wenn ihr euch das leisten könnt. Früher hatten Frauen die Hilfe ihrer ganzen Familie, um ihre Kinder groß zu ziehen. Heute muss man das alles alleine schaffen und wenn der Mann viel arbeitet, muss eben jemand helfen kommen. Außerdem finde ich es sehr traurig, wie dein Mann vor seinen Freunden mit dir umgegangen ist. Das ginge für mich gar nicht, bei so einem privaten Thema. Das würde ich ansprechen. Lg Ihr schafft das!


Inna89

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Antwort auf Beitrag von Alexistjetztauchdabei

Hallo liebe Mama, bitte stille die 2 Kinder weiter. Stillen ist das beste und Muttermilch auch. Mein Mann ist auch so einer. Aber Gott gibt dir viel Muttermilch. Rede mit deinem Mann in Ruhe. Sage ihm alles was an Stillen und Muttermilch gut ist. Viel Kraft. Lg Inna