Isana
Mein Partner hat ein Kind aus seiner letzten Beziehung mitgebracht. Bei der Trennung war der Kleine 3. Anfangs konnte ich gut mit dem Junge, allgemein würde ich mich eher als kinderfreundlich bezeichnen u finde zu (fast)jedem Kind einen Zugang. Ich wollte nie Mutterersatz o so spielen. Doch mit den Monaten hat die Ex den Junge oft als Druckmittel benutzt. Er hat sich auch sehr verändert. Sehr von oben herab ggü seinem Vater. Teilweise hat man die Sätze( die er bei ihr zuhören bekommen hat)von ihm an den Kopf geworfen bekommen. Mein Partner musste seine Stelle wechseln, da er sonst seinen Unterhalt u den des Jungen nicht genügen konnte. Dadurch hat er aber auch weniger Zeit. Der Junge kann nichts dafür. Nur wurde/wird er immer noch als Trennungskind behandelt. Er ist mittlerweile 8 u tanzt langsam allen auf der Nase herum. Mein Partner u ich haben ein eignes Kind bekommen, teilweise gibt er sich auch mit seinem Geschwisterchen ab. Sobald er aber nicht Nr. 1 ist, wird er bockig/teilweise ausfällig. Man hört immer nur noch: ich will, ich habe ,ich.... das stört mich sehr. Ich :) möchte wirklich wieder ein gutes Verhältnis zu ihm, dass ich mich freue ihn zu sehen. Momentan hab ich schon Tage bevor er kommt "bauchweh". Ich suche wirklich Rat/Tipps u keine Anfeindungen o Sachen wie Trennung.
So wie Euch geht es ja vielen. In der Stadt, wo ich wohne, gibt es ein Projekt, wo man sich in dieser Situation professionelles Feedback holen kann. Gibt es sowas bei Euch? Alternativ würde ich mal bei Caritas und Co nach einer Familienberatung suchen. Freundin macht viel Familientherapien. Sowas wie Euch hat sie wirklich häufig und es gibt da kein allgemeines Rezept. Da braucht es normal mehrere Sitzungen, um rauszuarbeiten, was dem ganzen Zugrunde liegt. Aufsässige, freche, gestörte Scheidungskinder (fallen z.B. in der Schule auf, zünden Scheunen an etc.) sind halt oft nur ein Symptom für gestörte Beziehungen innerhalb der Familie. Ohne zu wissen, was da abgeht. IdR liebt ein Junge seinen Vater, das ist eine extrem wichtige Bezugsperson. Kinder mit normalen Beziehungen zu ihren Eltern haben das Bild ihrer Eltern quasi verinnerlicht, es ist Teil der eigenen Persönlichkeit. Wenn die Mutter regelmäßig schlecht über den Vater redet, dann zerstört sie damit das Selbstwertgefühl ihres Kindes. Solche Kinder fangen dann dort, wo sie können, uU an, andere zu triezen, um ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Mädchen landen auch mal gern in einer Esstörung und richten die 'Gewalt' sozusagen eher nach innen. Deshalb, mit 8 kann man erzieherisch da noch viel machen, mit 12, 13 wird es echt schwierig. Ich würde insofern jetzt nach Profirat suchen. Die Scheidung meiner Eltern hat meine Geschwister und mich bis Mitte 20 begleitet, zwei von uns brauchten professionelles Coaching, um das ganze integrieren zu können. Ich habe auch bei meiner Mutter gelebt und erst sehr spät gelernt, mit dem Widerspruch, jemanden zu lieben, den meine Mutter hasst, leben zu können. Das zerreißt einen als Kind und man hat halt keine Ahnung, warum man so fühlt, wie man fühlt.
Danke für deine Worte. Über so eine Einrichtung habe ich noch gar nicht nachgedacht. Obwohl ich bezweifle, dass sie da mitkommen würde:/. Aber da mache ich mich mal schlau.
Du bist in der ganzen Sache eine Randfigur. Deshalb kannst Du allein auch nicht erreichen, dass Dein Stiefsohn sich anders verhält. Dafür sind seine Eltern zuständig, und zwar beide. Es hat dabei wenig Zweck, wenn man reflexhaft nur an seine „böse“ Mutter denkt und glaubt, der Vater hätte rein gar nichts mit dem Problem zu tun. Damit lügt man sich selbst etwas in die Tasche, denn selbstverständlich ist der Vater immer Teil des Gesamtgefüges. Trennungskinder verhalten sich oft auffällig, wenn sie die Situation nicht verkraften: die Aggression und Abneigung zwischen den Eltern, das abfällige Reden (vielleicht auch des Vaters über die Mutter), die unausgesprochene Abwertung des oder der Ex (allein durch den Tonfall kann ein Elternteil, auch der Papa, bereits alles vermitteln - es muss gar nicht ausgesprochen werden), die Schuldzuweisungen (klar ist immer die Mutter an allem Schuld, wer sonst...) All das Gift also, das beide (!) zwischen sich schaufeln, offen oder (viel schlimmer) unterschwellig. Es geht hier vor allem um die Dreiecksbeziehung Mama-Papa-Sohn, und weniger um Dich. Ermutige Deinen Freund, um seines Sohnes willen immer wieder über seinen Schatten zu springen und ein möglichst gutes Verhältnis zur Mutter zu pflegen. Er sollte mit ihr über das Problem sprechen, die beiden sollten sich beraten lassen. Ich weiß, das ist schwer für Dich, denn unbewusst wünscht man sich als neue Partnerin keinen engeren Kontakt der beiden Eltern - aber wenn Dein Freund WIRKLICH etwas für seinen Sohn tun will, dann ist das der Weg. Den kannst Du ihm mit all Deinen Bemühungen nicht abnehmen. Wie gesagt, Dein Einfluss ist hier eher gering, es ist Sache der Eltern, ihrem gemeinsamen Kind ehrlich zu helfen und dabei ihre Aversionen auch mal hintan zu stellen. LG
Mein Partner ist bestimmt nicht ganz unschuldig an der Sache. Wir haben aber schon immer vermieden (aufgrund das der Junge von seiner Mutter so getriggert wurde) schlecht über sie in seinem Beisein zu reden. Es gibt Phasen da läuft es auch mit ihr ganz gut, sobald jedoch in Ihrem Leben es nicht so gut läuft, bekommen wir das zu spüren. Sie hat seit der Trennung keine ernsthafte Beziehung wieder geführt. Was für den Junge vllt aber nicht schlecht wäre. Die Veränderung hat mein Partner bei ihr angesprochen, aber sie würde mit ihm leben u erziehen, er hätte sich da rauszuhalten. Alles nicht so einfach. Ich weiß, dass ich mich da nicht vordergründig reinhängen darf, aber irgendwo geht es ja auch mich etwas an. Zumal wir ja auch ein gemeinsames Kind haben u der Familienfrieden schon stimmig sein sollte.
Ala erstes möchte ich mal anmerken, dass 8jährige durchaus auch ganz ohne Trennungshintergrund "milchzahnpubertär" sein können und dann überheblich, motzig, nervig sind. Wenn sie jetzt auch noch durch ein gestörtes Eltern-Kind-Verhältnis belastet sind (und hierbei meine ich eine Störung der Beziehung zwischen Mutter-Vater-Kind), dann ist es für den Jungen ungleich schwieriger, nicht auffällig zu sein. Und das der Junge an seinen "Papa-Tagen" mal eifersüchtig auf ein Geschwisterkind ist, dass quasi "mitschuldig" an der ganzen Misere ist, erscheint mir logisch. (immerhin hat das Kleine den sehnlichst gewünschten Familenfrieden ständig, während der Große im permanenten Loyalitätskonflikt ziwschen sich unterschwellig anbiesternden Elternteilen ist) Als Tipp für eine Verbesserung deines (!) Verhältnisses zu dem Kind: Papa macht mit dem Jungen Dinge ganz bewusst alleine, ihr macht ganz bewusste "Zusammenzeiten", die beiden Kindern gerecht werden und Vater und Mutter kriegen auf die Reihe, Eltern zu sein, ohne das Kind da mit reinzuziehen. So wirst du in die Schwierigkeiten weniger involviert, ist nämlich nicht deine Baustelle. Da ist aber in erster Linie auch der Vater gefragt, sein Kind in die neue Familie zu integrieren, ohne die "armes Trennungskindtränendrüse" zu drücken UND dem Kind reine Papazeiten zu ermöglichen, die trotzdem der Trennungskindproblematik gerecht werden. LG
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