Bemi91
Hallo, ich habe massive Probleme mit meinem Ex Mann und seiner neuen Partnerin. Kommuniziert wird kaum, es gibt keine geregelten Zeiten wann das Kind an den Wochenenden abgeholt und wieder nachhause gebracht wird. Er strebt das Wechselmodell an, Kind geht es mittlerweile schlecht wenn es hin muss, weint hat Kopfschmerzen, möchte am liebsten gar nicht hin, kindsvater weiß nicht das es dem Kind schlecht geht und es sich nicht wohlfühlt weil es sich dort anpasst und macht als wäre nichts. Kind sagt zu mir ich darf dem Papa das nicht sagen weil es Angst hat. Mir werden Ansagen gemacht von ihm und neuer Partnerin wie wir wann was machen. Jetzt habe ich einen Termin beim Jugendamt gemacht, letzte Woche hat er mir dann am Telefon gesagt, dass er nicht zum diesem Termin gehen wird. Hat jemand Erfahrung? Was ich machen kann bzw was der nächste Schritt ist ? Einen schönen Tag wünsche ich euch
Hallo, es klingt, als ob euer Kind zwischen euch zerrieben würde. Und so etwas liegt ja nie nur an einem Partner allein. Kinder haben leider so superfeine Antennen, sie spüren es z.B. auch, wenn Mama eine Abneigung gegen den Ex und gegen die neue Frau an seiner Seite hat. Und dann lehnt ein Kind die Besuche dort ebenfalls ab - aus Solidarität mit der Mama. Denn für ein kleines Kind ist es gefährlich, sich gegen die eigene Mutter zu stellen, es ist zum Überleben existentiell auf die Versorgung und die Zuwendung der Mutter angewiesen. Und dasselbe passiert dem Kind mit dem Papa. Es darf ihn nicht verärgern, denn es will auch vom Papa liebgehabt und nicht abgelehnt werden. Deshalb möchte dein Kind dem Papa nichts von seinem Konflikt sagen. Bei diesem ja sehr typischen Loyalitätskonflikt ist es egal, wer im Recht ist. Deine Abneigung gegen den Ex, der nicht kooperativ ist, und gegen die neue Frau, die sich einmischt, ist völlig nachvollziehbar. Aber trotzdem ist es vor allem dein Kind, das darunter leidet. Denn man muss auch sagen: Eigentlich ist es für ein Kind natürlich überhaupt nicht schädlich, Zeit mit seinem Papa zu verbringen. Was es deinem Kind schwer macht, ist neben dem elterlichen Konflikt natürlich auch das Ungewohnte - offenbar ist es nur an den Wochenenden gelegentlich beim Papa. So geht die Routine im Umgang mit ihm verloren, das Kind beginnt leicht zu fremdeln. Der Papa ist nicht mehr so vertraut, obwohl er nichts dafür kann. Ich weiß auch nicht genau, wie die Lösung aussehen könnte, wenn dein Ex ein Gespräch beim JA verweigert. Man kann - neutral betrachtet - verstehen, dass er sein Kind mehr sehen will. Und ich finde es auch richtig, den Kontakt zum Vater fürs Kind nicht abreißen zu lassen, auch wenn es sich mit den ungewohnten Wochenenden beim Papa schwer tut. Und genau, weil an den Wochenenden keine Routine und Vertrautheit mehr aufkommen, kann man auch verstehen, dass der Vater das paritätische Modell möchte, um mit seinem Kind vertraut zu bleiben. Ich glaube, der wichtigste Schritt wäre, dass ihr Erwachsenen versteht, was die jetzige Situation mit eurem Kind macht. Es ist der Hauptleidtragende, und hier entstehen wirklich langfristige Erschütterungen, innere Konflikte und eine irre Belastung, die man irgendwann auch an anderer Stelle bemerken wird. Es wäre so entscheidend, dass ihr aufeinander zugehen könntet. Am besten wäre hier eine Mediation. Dass man sich also zu zweit trifft und unter Vermittlung eines Familientherapeuten oder Familienberaters miteinander spricht darüber, was jetzt fürs Kind (nicht für euch) am besten wäre. Vielleicht würde ich, auch wenn das verständlicherweise sehr schwerfällt, nochmal auf deinen Ex zugehen und sagen, dass du ihn und seinen Wunsch, mit eurer Tochter vertraut zu bleiben, verstehen kannst. Und ihm dann eine Mediation vorschlagen. Ich weiß nicht, ob er darauf eingeht. Aber wenn nicht, würde ich vielleicht sogar den (sehr schmerzhaften) Gedanken zulassen, dass das paritätische Modell für euer Kind nicht so schlecht wäre, wie du befürchtest. Es könnte dann wieder vertrauter werden mit dem Vater. Aber den Spagat zwischen euren Haushalten wird es nur schadlos schaffen, wenn es weiß, für Mama ist es okay, wenn man auch den Papa liebhat und gern bei ihm ist. Du musst das deinem Kind sozusagen erlauben. Ich weiß, das sind ein paar unbequeme Anstöße. Ich arbeite beruflich selbst mit Kindern, und erlebe viele, die aus Trennungssituationen kommen und durch das Zerrissensein zwischen den Eltern verhaltensauffällig wurden. So etwas solltet ihr verhindern. Vielleicht konnte ich dir ja ein, zwei Anstöße geben. LG
Hallo Astrid, ich finde die Denkanstöße zum Wohl des Kindes wichtig. Aber die Empfehlung zum Wechselmodell kann ich bei einem Vater, der nicht zuverlässig ist und sich im Moment weigert, mit der Mutter zu kommunizieren nicht wirklich nachvollziehen.
das wechselmodell ist auch nur was für theoretiker, in der praxis ist das ganz schwierig----für alle beteiligten!
Vielen lieben Dank für deine tolle ausführliche Antwort. Ich habe keine Abneigung gegen den Vater, wir kamen bis zu dem Zeitpunkt als die Frau da war super miteinander klar, wir waren uns über Erziehung und alles so ziemlich einig. Haben viel miteinander gesprochen und auch zusammen Kaffee getrunken, mittlerweile komme ich an den Mann überhaupt nicht mehr ran. Er geht auch keinen Hobbys mit den Kindern nach, also wenn sie z.b an seinem Umgangswochenende einen Auftritt haben, und ich frage ob er mit ihnen hin geht, sagt er " nein das machst du bitte, holst sie bitte bei mir ab" mittlerweile macht seine neue Frau die Regeln, was Erziehung angeht, und nicht er. Für die kinder ist das Schwierig und sie sagen selbst schon " die wollen dass wir das glauben was die sagen" ich rede vor den Kindern auch nicht schlecht über den Papa sondern stärke sie, dass sie sich trauen zu sagen wenn sie etwas stört.
Liebe Astrid, von dem Wechselmodell wissen die Kinder noch nichts, wenn sie es wollen würden, würde ich zustimmen, allerdings glaube ich nicht dass es gut für sie wäre, da sie in dem Ort wo der Papa wohnt gar niemanden haben, den sie kennen und die kinder ja mittlerweile schon froh sind wenn das Papa Wochenende vorbei ist. Zumal seine neue Frau es jetzt geschafft hat, jeglichen Kontakt zwischen uns zu boykottieren, wir können nichts mehr normal miteinander sprechen. Und da alles sehr link abläuft würde ich auch nur mit Gericht dem Wechselmodell zustimmen, da er und sie mir bisher immer Ansagen gemacht haben wie was abläuft und ich dann alles gewerkelt haben möchte, ansonsten befürchte ich wird die neue Frau mit meinen Kindern das gleiche machen wie mit meinem Ex Mann, versuchen den Kontakt zwischen mir und den Kindern zu boykottieren.
was möchtest du denn erreichen?
Ich möchte erreichen dass die Kinder wieder gerne zu Papa gehen, und dass unsere Kommunikation wieder stimmt und wir an einem Strang ziehen, allerdings steht er von der Frau selbst total unter Druck, jedenfalls so mein Gefühl, außerdem erzählen mir die kinder dass der Papa sich sehr verändert hat, und er nicht mehr mit ihnen malt oder bastelt sondern dies alles nur noch seine neue Frau macht,was natürlich auch nicht sonderlich förderlich ist für die Papa kind Bindung. Vor allem für meinen Sohn ist das schwierig.
Nehmen Sie den Termin wahr. Schildern sie die Situation. Erwähnen sie , dass sie für den Umgang sind, aber nicht möchten, dass es dem Kind schlecht dabei geht. Dabei können sie als Gründe die Kopfschmerzen nennen, sowie, dass das Kind ihnen erzählt hat, dass es dem Vater nicht sagen kann, dass es ihm schlecht geht. Erwähnen sie die mangelnde Kommunikation zum Kindsvater und dass sie es schwer finden, so auf das Wechselmodell umzusteigen. Sie sollten sich nicht gegen den Umgang stellen, aber schon erwähnen, wie die aktuelle Situation ist und dass sie auf Untertsützung hoffen zum Wohl des Kindes. Sie möchten, dass ihr Kind gerne zum Vater geht, dass es dort frei sprechen kann und dazu gehört auch unangenehmes und Ängste äußern zu dürfen. Fragen sie beim Jugendamt nach, wie sie mit dem Verhalten des Kindsvaters umgehen sollen und welche Möglichkeiten es zum Wohl des Kindes gibt. Dokumentieren sie alle Vorfälle mit Datum, Uhrzeit, was ist gewesen. Das ist wichtig für das Jugendamt um nachverfolgen zu können, seit wann und in welchen Situationen es ihrem Kind nicht gut geht. Sie können sich das nicht alles merken und in den Gesprächen wird keine Zeit sein um alle Vorfälle zu erzählen. Die Zeit die Dokumentation zu lesen hat der Mitarbeiter im Nachgang. Das kann hilfreich sein. Sollte ihr Kind Bilder malen, worauf die Familie zu erkennen ist oder Ängste vom Kind welche in Bezug dazu stehen könnten sie diese als Kppie mit abgeben. Immer mit dem Hintergrund, sie möchten den Umgang zum Kindsvater fördern, wissen aber aktuell nicht wie. Wegen der Partnerin: Sie gibt es, sie kann ihnen viel sagen, aber es hat keine Bedeutung. Daher müssen sie es sich anhören, aber nicht danach handeln. Vielleicht kommt der Kindsvater doch zum Termin. Es wäre nicht der erste Vater, welcher vorher sagt, dass er nicht kommt, und dann doch da ist. Vielleicht möchte er damit erreichen, dass sie sich nicht weiter vom Jugendamt helfen lassen. Daher ist es umso wichtiger, dass sie dahin gehen und zeigen, ich möchte Hilfe haben zum Wohl meines Kindes.
Ich war beim Jugendamt und habe den Termin organisiert, habe alles erzählt nun, müsste er halt als erstes zum Termin, aber er möchte ihn nicht wahrnehmen. Ich habe ihn bevor ich zum Jugendamt gegangen bin, schon mehrmals gefragt ob er mit mir zu einer Beratungsstelle gehen würde, er hat dies immer verneint. Und mir geht es einfach darum, dass wir wieder einen Weg finden miteinander auszukommen für die Kinder. Am Anfang war die Dame von meinem Ex Mann wirklich sehr nett und ich hatte ein Gutes Gefühl, habe die kinder dort gerne hingerichtet, doch sie hat leider ihr wahres Gesicht gezeigt, sie hat meinen Ex Mann total im Griff, dass was sie sagt gilt, ich komme leider nicht mehr an ihn ran und habe keinerlei Möglichkeit mit ihm ein normales Ruhiges Gespräch zu führen.
Hallo , schon mal daran gedacht,dass nicht immer nur der Vater dran schuld ist ?Es hört sich so an ,als wenn du mit der Beziehung noch nicht abgeschlossen hast .( Aussage seit die neue Partnerin da ist )Oder hängst noch zu sehr an der Person,sodass er das Gefühl hat ,kein eigenes Leben haben zu können ,und immer bereit sein soll ,wenn die EX sich meldet .Anscheint hast du noch keinen Weg gefunden ,über die Elternebene zu kommunizieren und hängst noch auf der Paarenene und selbst da muss man nicht so viel reden ,wie du es dir vorstellst .Kurz und knackig ob es was besonders gab und das war's .Da reichen alle 2 Wochen bei Übergabe der Kinder auch aus .Vielleicht hast du dich präsentiert,als wenn du noch die Nummer eins von deinem Ex bist und deswegen hat sich dein Ex zurück gezogen ,weil sich das keine neue Partnerin gefallen lassen müsste .Was auch verständlich ist .Die Ex ist nicht einfach so nur noch die EX. Nur weil man Kinder hat ,heißt es nicht ,dass man noch zusammen Kaffee trinken muss ,oder Gott weiß wie viel Kontakt hat .Das geht vllt als Single (wenn beide noch keinen Partner haben )aber meistens endet das in Stress ,wenn jemand neues kommt ,weil die EX denkt ,sie bleibt die Nummer eins .Es gibt wenige Ausnahmen,wo das klappt .Aber in der Realität meistens nicht umzusetzen ,auch wenn man sich es wünscht .Es gibt genug Familien ,da wird nur das nötigste gesprochen und das war's dann auch .Man hat sich ja nicht ohne Grund getrennt ,und das ist für Kinder auch oft der bessere Weg ,als wenn es ständig nur Streit gibt ,weil der eine Elternteil mehr will als der andere ! Du solltest dich auf dein neues Leben und das des Kindes fokussieren.Man kann keinen Menschen dazu zwingen ,weiter Kontakt zu haben .Er kümmert sich ja um das Kind . Wenn du damit nicht aufhörst hinterher zu rennen ,kann es auch sein ,dass dein EX das Kind dann irgendwann gar nicht mehr nimmt ,und sich meldet ,wenn es grösser ist ,da er für sich selber Ruhe möchte und das Kind vor Loyalitätskonflikte schützen möchte .Oder er holt das Kind ganz zu sich . Man macht es höchstens schlimmer ,und es kommt zum manipulieren der Kinder (meistens Frauen ,die nicht abgeschlossen haben ,oder dem EX das neue Leben gönnen )oder am Ende zum Sorgerechtsstreit.Was für das Kind natürlich brutal ist und auf die Psyche geht .Das wäre dann der nächste Schritt .Gericht .Aber am Ende ,kann kein Mensch zu irgendwas gezwungen werden .Und da würde ich als Mama überlegen,ob es das wert ist ,die Psyche vom Kind (du willst ja das Beste )so darunter leiden muss ,nur weil du evt noch nicht abgeschossen hast . Das Wechselmodell würde ich nicht in Betracht ziehen .Das klappt oft nicht . Für die Kinder spielt es keine Rolle ,ob Mama oder Papa noch Kaffee trinken oder nicht ,oder sonst einen Kontakt haben .Solange bei der Übergabe alles normal abläuft ,leidet auch das Kind nicht .Du hast dich ja entschieden,dass das Kind bei dir lebt .Also weiß man auch ,dass das meiste natürlich bei der Mama hängen bleibt .Dafür bekommt sie aber auch die Gelder ,wie Unterhalt ect ,dafür das der Papa nicht mehr da ist .Freu dich doch ,dass die neue Partnerin so viel mit dem Kind macht .Es könnte auch anders sein .Da höre ich aber die Eifersucht raus ,was ich nicht verstehe .Soll das Kind die neue Frau blöd finden ?Diese Frau wird niemals eine Ersatz Mama für dein Kind sein wollen .Habe ich noch nie gehört .Vielleicht eine gute Freundin ,aber deinen Wert als Mama wird ja nie verloren gehen !Da kann die neue Partnerin noch so toll sein .Und die Vater Kind Bindung geht davon auch nicht kaputt. Ich glaube ,du solltest an dir selber arbeiten ,und das alles so akzeptieren wie es ist .Dir wird es auf dauer besser gehen ,und das Kind wird es auch merken . Dein EX hat ein neues Leben ,da will er dich nicht drin haben.Was auch verständlich ist .Es gibt nur zwei Wege .Es akzeptieren ,oder auf dauer das Kind mit den Jahren kaputt zu machen ,vllt auch über die 18 Jahre hinaus mit in sein eigenes Leben . Sei froh ,dass der Vater sich in dem Umfang kümmert ,wie die Gesetze sind !
Die letzten 10 Beiträge
- Wechselmodell nach fast 4 Jahren
- Mutter/Oma vergleicht Kinder/ Enkelkinder dauernd
- Wie soll es weitergehen
- Vater geht nicht zum Jugendamt Termin
- Änderung von Residenzmodell in das Wechselmodell
- Nur noch Ärger
- Windpocken
- Kind will nicht mehr zu Papa
- Langsam alle groß!!!
- Er strebt das Wechselmodell an