Elternforum Patchwork-Familien

Mutter/Oma vergleicht Kinder/ Enkelkinder dauernd

Mutter/Oma vergleicht Kinder/ Enkelkinder dauernd

Ielema22

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Hallo. Ich hoffe ich finde hier Rat und einen Gedankenaustausch. Meine Mutter hatte mit uns Kindern vor ein paar Jahren gebrochen. Kurz und knapp, weil wir nicht "gehorsam " sind. Das Menschen mit 30 Jahren eine eigene und vor allem andere Meinung haben ist für sie nur schwer akzeptabel. Sie sieht dies grundsätzlich als persönlichen Angriff und da sie nicht argumentieren kann, sagt sie dann, dass man sie ja tot redet. Damit ist sie dann beleidigt und eingeschnappt. Nun sind wir wieder aufeinander zugegangen. Und ich wünsche mir sehnlichst ein gutes Verhältnis. Leider hat sich meine Mutter null weiter entwickelt-sondern sitzt immer noch festgefahren auf ihrem Thron. Nun, denn. Ich dachte ich kann damit heute toleranter umgehen. Es fällt mir schwer. Bei mir beschwert sie sich andauernd über meine Schwester und deren Kinder ( über Erziehung/ Verhalten) und bei meiner Schwester andauernd über mich und meine Kinder. Sie ist grundsätzlich nicht zufrieden. Die Kinder essen nicht was sie ihnen vorsetzt, bedanken sich nicht ihren Vorstellungen entsprechend, sind nicht dankbar genug, sitzen nicht lang genug still, etc....es geht endlos weiter. Wenn ich ihr im Gespräch sage, sie solle nicht immer Erwartungen haben und dann auch noch, bei nicht Erfüllung beleidigt sein, vergleicht sie. Generell...meine Schwester war ja immer die brave, meine Nichte redet nicht so viel wie meine Tochter, der Neffe liebt sie mehr als mein Sohn, bla bla bla..😑  wie kann ich ihr das erklären ohne dass sie sich angegriffen fühlt? meine Schwester und ich sind total unterschiedlich und haben auch völlig andere Ansichten und Werte, kommen damit aber gut klar! Auch die Kinder! nur meine Mutter erwartet dass alles nach ihr springt und funktioniert! Es kostet so viel Kraft! Auch meine Kinder, da sie nach jedem Treffen wissen, sie haben was falsch gemacht- denn eine Beschwerde kommt immer! meine Kinder sind keinesfalls respektlos oder unfreundlich- wir leben einfach viel mehr Kommunikation und akzeptieren die eigenen Bedürfnisse oder Vorlieben. Ich hab zb kein Problem damit wenn mein Kind keinen Spinat essen möchte oder Fisch nicht mag! Meine Mutter wiederum erwartet, dass die Kinder es wenigstens probieren. Sie führt die Kinder dann auch gerne vor. Sagt sehr spitze Kommentare oder macht sich lustig. Unerträglich! Wenn ich ihr das erkläre, versteht sie es nicht! kennt jemand solche Situationen? Wie geht man damit um? Sie ist ja meine Mutter und ich möchte nicht nochmal den Kontakt verlieren!!!


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Ielema22

Hi, in kürze: Ich habe irgendwann begriffen, dass sie sich nicht ändern wird. Sie hat so gelebt, ist so, lange Zeit. Das ändert sich nicht mehr. Ich habe meine Haltung geändert und ihr mitgeteilt, unter welchen Bedingungen Kontakt mit den Enkeln (und mir) möglich ist. Sie hat dann einmal ausprobiert, ob das ernst gemeint ist, ich hab es durchgezogen, und nun ist der Kontakt den Umständen entsprechend bestmöglich. Innigkeit, Vertrautheit und Verständnis erwarte ich nicht. Mein Kind schreibt sich mit ihr (ist in der 7. Klasse), sogar per Briefpost, sie profitieren beide voneinander. Mehr ist nicht rauszuholen. Eine meiner Bedingungen war auch, dass über niemanden schlecht geredet wird. Ich habe ihr klar gesagt, dass ich sowas nicht wissen will und sie mit den Leuten über ihre Probleme mit ihnen selbst reden soll. Not my business. Daran habe ich erinnert, wenn es wieder losging. Das Verrückte ist, ich war die Böse, aber seit sie sich an meine Regeln hält, respektiert sie mich viel mehr. Alles Gute für Euch! LG Sileick


Ielema22

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen Dank für deinen Input! Ich werde da an mir arbeiten. Sie zum einen annehmen wie sie ist und zum anderen mich in Distanz üben! Auch meinen Kindern werde ich das erklären. Ich denke für mich ist es schwieriger es anzunehmen. Denn ich habe immer das Bedürfnis mich oder sie zu rechtfertigen. Viele Grüße 


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von Ielema22

Hallo, du meinst es gut und glaubst, du könntest die psychische Problematik deiner Mutter lösen. Und zwar, indem du ihr "erklärst", wie es richtig ist und was sie ändern könnte. Aber weißt du, das ist eine große Illusion. Ein Mensch wie deine Mutter reagiert nicht auf Erklärungen. Nicht weil sie dumm wäre, sondern weil sie es nicht kann. Denn seelische Störungen (und die hat sie) gehen von guten Erklärungen nicht weg. Nie. Könnte man mit guten, überzeugenden Erklärungen dysfunktionale Familien heilen, gäbe es keine Familientherapeuten. Du musst dich von deiner Mutter ablösen. Nicht unbedingt äußerlich, aber innerlich. Diesen Schritt hast du noch nicht ganz geschafft. Du möchtest immer noch von ihr verstanden werden, möchtest, dass sie sich ändert. Beides wird nicht stattfinden, da deine Mutter viel zu sehr in ihrer seelischen Verbogenheit gefangen ist. Sie müsste eine lange Therapie machen, um hier etwas zu ändern, aber auch das wird sie voraussichtlich nicht tun, da sie keine Einsicht in ihre Problematik hat. Wenn du also den Kontakt mit ihr halten möchtest, dann musst du wissen, dass sie exakt so bleiben wird, wie sie jetzt ist. Du (und deine Schwester) musst es also akzeptieren und damit umgehen. Dies geht am besten, indem du auf nichts von ihr eingehst, das unpassend oder lieblos ist. Diskutiere nicht mit ihr, argumentiere nicht, erkläre nichts, rechtfertige dich nicht – das ist alles unnötig und auch müßig. Eine erwachsene Frau muss sich nicht erklären, und sie braucht auch nicht mehr den Applaus ihrer Mutter. Sei freundlich-unverbindlich, gehe gar nicht auf Negatives ein. Wenn sie wieder biestig ist, sage nichts und schaue neutral, ignoriere es komplett, so dass es ins Leere läuft. Wechsle das Thema abrupt. Wenn sie aber Unsinn zu deinen Kindern sagt, sage sofort (nicht erst später, sondern gleich in der Situation) zu deinem Kind: "Ich sehe das ganz andes als Oma. Ich finde es auch falsch, dass Oma jetzt lacht. Du machst das gut so." Oder: "Weiß du, Oma kommt aus einer anderen Zeit. Früher mussten Kinder probieren, auch wenn sie etwas nicht mochten. Aber ihr müsst das nicht. Zum Glück!" Stehe zu deinem Kind. Wenn deine Mutter dann anfängt zu meckern, ignoriere sie. Argumentiere auch hier nicht, diskutiere nichts. Reagiere am besten gar nicht. Nur dein Kind ist wichtig, es muss hören, wie du dazu stehst.  Ich persönlich muss sagen, ich würde den Kontakt zu dieser Mutter, die sogar schonmal den Kontakt zu dir abgebrochen hat (was wirklich krank ist), auf ein Minimum reduzieren. Frage dich immer, ob die Menschen, mit denen du dich umgibst, dir gut tun. Wie fühlst du dich nach Gesprächen mit deiner Mutter? Geht es dir besser oder schlechter? Hast du Energie gewonnen oder wurde sie dir abgesaugt? Und: Ist der Kontakt zur Oma für deine Kinder eine Bereicherung (was trotz ihrer Art durchaus sein kann, wenn sie überwiegend lieb zu den Kindern ist)? Oder ist die Oma so abwertend und negativ, dass auch die Kinder leiden? Finde das richtige Maß, wie oft du deine Mutter sehen möchtest oder kannst, ohne dass dich das belastet. Lass dich dabei von deinem Bauchgefühl leiten, nicht von Schuldgefühlen oder Pflichtgefühl. Vor zu negativen Menschen darf und muss man sich schützen. LG


Ielema22

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Vielen Dank lillimax, du hast vollkommen recht! ICH hab mich wohl noch nicht vollkommen aus meiner Rolle gelöst. Diese alten Muster sitzen trotz langem kontaktabbruch doch noch in mir! Und das hast du mir gerade vor Augen geführt! Danke! Ja, ich benötige keinen Lob mehr von meiner Mutter, das ist richtig! Ich bin mit mir und meinem Leben vollkommen zufrieden.   ich sehe dass für mich der Kontakt viel Arbeit bedeutet. An mir und meinen alten Dämonen/ Mustern. Daher werde ich da ansetzen. Nicht für meine Mutter, sondern für mich und meine Kinder.   liebe grüße 


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Ielema22

Du wirst sie nicht ändern, niemand kann jemand  anderen ändern  das kann nur die Person selber. Ich habe den Kontakt  zu meiner Mutter abgebrochen, meine drei großen Kinder haben noch Kontakt wobei sie merken das es nicht gut für sie ist und sie immer weiter reduzieren, die 5 kleinen nicht und ich sehe wie gut es ihnen damit geht


Ielema22

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

Das ist wohl der wichtigste Satz. Ich werde sie nicht ändern! Und ja, von gut tun kann man nicht so richtig sprechen. Meine Kinder kannten sie gar nicht bis sehr wenig und erleben nun eine Version, die sehr schwer für sie ist. Die Art der Kommunikation und des Umgangs sind sie keinesfalls gewohnt. Und auch wenn meine Mutter es gut meint, macht sie es wirklich schlecht! Ich werde da mit den Kindern sehen wie es möglich ist, weiter mit ihr Umzugehen... Danke dir für deine Perspektive! Lg


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Ielema22

Nunja, es macht keinen Sinn auf Einsicht/ Änderung zu warten ... das hat doch noch nie funktioniert, weder mit noch ohne Kontakt.  Werde dir bewusst, ob dir der Preis es wert ist, die Beziehung, so wie sie jetzt ist, weiterzuführen. Warum willst du Kontakt ... Pflichtgefühl, weil man (wer?) dies von dir erwartet? Würde es dir reichen, alleine den Kontakt zu halten? Wollen die Kinder zur Oma?  Ich würde den Kontakt auf ein Minimum reduzieren. Kontakt zu dem Kinder nur, wenn diese es wünschen. Und ich würde mich zu NULL Diskussionen provozieren lassen ... wird gelästert, interessiert mich das nicht, wird gemeckert,  sehe ich das anders ... Punkt.


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Was verbindet Euch denn noch außer dass sie Deine Mutter ist? Ich habe 2015 den Kontakt abgebrochen und es keine Sekunde bereut.  Im September ist sie verstorben, das ist komisch, aber das innere Kind kann endlich richtig Abschied nehmen und abschließen. Die ändern sich nicht mehr, und was Du beschreibst ist ein massiver Energiefresser. Da wollte ich meinen Kindern nicht antun. Für die bist Du verantwortlich.