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Ich brauche dringend mal eine Einschätzung

Ich brauche dringend mal eine Einschätzung

Annamaria23

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Hallo, ich habe lange gezögert, brauche aber für einige Entscheidungen dringend einen Blick von außen.  Mein Partner hat weiteres Kind. Als ich hinzukam, war er also an Heiligabend und am 1.Weihnachtsfeiertag bei der Kindsmutter und dem Kind weit entfernt. Sie leben in einem Haus, das ihm gehört. Das war für mich so ok, da ich erwachsen bin und kein Kind hatte. An Silvester und Neujahr hab ich ihn auch nicht gesehen, als ich damals 9 Mobate mit ihm zusammen war. Alles nicht das Thema. Inzwischen haben wir gemeinsam ein Kind, 2 geworden. 100% der Zeit betreue ich das Kind, arbeite daher nicht mehr. Bin mit dem Kind fast immer bei meinen Eltern. Das Kind hat er sich gewünscht, ich habe nach Bedenkzeit zugestimmt.  Problem 1: Er ist nach wie vor mit der anderen Frau verheiratet. Sie wohnt weit weg, an den WE ist er gelegentlich dort und übernachtet dort. Ich (mit Kind) sehe ihn an den WE und unter der WE ab und zu - aber nicht viel. Dinge für das Kind bezahlt er, ich hab ja kein Einkommen. Ändert sich hoffentlich bald, wenn das Kind fremdbetreut ist. Dann kann ich in den Job zurück, das ist am Laufen. Aber es belastet mich extrem, dass er eine andere Frau hat. Vielleicht ist das überzogen, aber es ist so. Irgendwann möchte ich auch einmal eine richtige Familie haben. Problem 2: Weihnachten ist ein Alptraum. Ich oder meine Eltern werden nie nach unseren Plänen gefragt. Uns wird nur das Ergebnis mitgeteilt, wenn die anderen fertig geplant haben. Und seine Mutter hockt neuerdings auch noch dort. Seine Ehefrau ist dann angeblich weg, aber sicher auch nicht sofort. Ich fühle mich ausgegrenzt. Für mich gehört sich da nach viele Jahren Beziehungsende eine Scheidung her. Sonst sitzen die da alle zusammen als Familie. Und was bin ich - und meine Tochter? Wir werden wie selbstverständlich bei meinen Eltern abgestellt. Und wenn er doch mal für uns da ist, dann nur, wenn er seiner Frau und den Kindern in dieser Zeit einen weiteren Urlaub spendiert.  Problem 3: Wir streiten sehr viel. Weil ich nicht mehr den Mund halte und verstört bin durch das alles. Ich bin eigentlich entgegenkommend. Aber ich finde es nicht richtig, dass er z.B. in der Vergangenheit erwartet hat, dass ich und mein Kind automatisch weg sind. Und das andere Kind lag dann in unserem Nicht-Ehebett. Das war auch kurz nach der Geburt so, während ich total krank mit Krankenhaus Neugeborenen im KH liegen musste. Das fand ich nicht richtig, dafür gibt es Schlafcouch bzw er hat auch die Möglichkeit zu einem Gästezimmer. Mehr als genug Platz vorhanden.  Was ich mir wünsche: Einen Ehemann und einen Mann, der auch mal an uns denkt. Mich nicht mit der Verantwortung alleine lässt. Und nein, ich möchte ihn eben nicht für uns alleine. Aber ich habe das Gefühl, wir haben einfach gar nichts von ihm. Ob unser Kind sehr klein ist und wie das für mich ist, interessiert keinen. Das Thema Schwiegermutter hab ich abgehakt. Aber ich wünsche mir einfach ein Mindestmaß an Zugehörigkeit und dass mir auch das entgegen gebracht wird, was für die anderen selbstverständlich war. Ich möchte mit meinem Kind auch zu einer Familie gehören, fühle mich aber total ausgegrenzt. Alle heißen gleich, nur wir nicht. Alle sind offiziell Teil seiner Familie, ich bin ein Nichts. Ich werde nie gefragt. Und mit mir kann man eigentlich reden. Für mein Kind würde ich mir Geschwister wünschen. Auch ein Halbgeschwisterkind mit gutem Kontakt. Aber das geht nur, wenn wir auch mit ins Boot geholt werden. 


Annamaria23

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Antwort auf Beitrag von Annamaria23

Es ist etwas wirr. Aber ich wünsche mir auch Sicherheit und möchte mit dem so kleinen Kind wahrgenommen werden. Ich bin kein Brutkasten. Und gerade mit so kleinem Kind sollte ich - und meine mitbetroffenen Eltern - doch auch gefragt werden. Aus Respekt. Es ist ja nicht nur mein Kind und auch genauso ein Enkelkind. Hab das Gefühl, das wird alles vergessen. Ich kann sehr gut teilen und möchte den Mann gar nicht für uns alleine. Aber derzeit empfinde ich es so, dass es eben nicht mein Mann ist, sondern der Mann einer anderen (ist ja auch so). Das fühlt sich emotional wie Betrug an. Für unser Kind wünsche ich mir auch einfach nur, dass es in seinem jungen Alter genauso behandelt wird wie jedes andere Kind zu der Zeit. Aber auch da hab ich das Gefühl: Wir sind halt einfach auch noch da. Mehr nicht. Motto: Die letzten beißen die Hunde...