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Änderung von Residenzmodell in das Wechselmodell

Änderung von Residenzmodell in das Wechselmodell

Bemi91

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Hi, ich bin getrennt die Kinder leben bei mir seit 3 Jahren, nun möchte mein Ex Mann  plötzlich das Wechselmodell. Sie wohnen ca. 16 km von uns entfernt, die Kinder haben bei uns im Dorf alles Schule, Freunde, Hobbys, Familie (Oma und Opa) dort kennen sie keinen einzigen. Man müsste sie ständig hin und her fahren. Ich bin damit nicht einverstanden. Und nach 3 Jahren, finde ich das auch ziemlich arg sie plötzlich irgendwo rauszureisen. 


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Bemi91

Hallo, ein Elternteil hat nicht automatisch das Recht, das Wechselmodell durchzusetzen, der andere hat aber auch nicht automatisch das Recht, es zu verweigern. Sondern das Kindeswohl in der aktuellen Situation entscheidet. Und darüber wiederum entscheidet letztlich das Familiengericht. Du hättest vermutlich gute Chancen, das paritätische Modell zu verhindern, weil deine Kinder drei Jahre bei dir gelebt haben und die Veränderung für sie gravierend wäre. Natürlich ist auch das Alter der Kinder hier wichtig. Die Entfernung von nur 16 Km dagegen wäre wohl weniger relevant, wenn ihr Autos zur Verfügung habt. Ich würde jetzt einmal zur Beratung zu einem Anwalt für Familienrecht gehen. Allein kommst du gegen deinen Ex nur schwer an, wenn er das Ganze gerichtlich durchsetzen möchte. Jetzt ist starke Unterstützung wichtig. Wenn er sich einen Anwalt nimmt und du nicht, bist du wirklich sehr im Nachteil, und deine Chancen sind nicht gut. Daher ruhig jetzt schnell handeln. LG


MamaLausemaus

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Antwort auf Beitrag von Bemi91

Auch auf die Gefahr hin, dass meine Antwort zu spät kommt... Was spricht denn dagegen, dass sie im Wechselmodell auch mehr Zeit mit ihrem Vater verbringen? Ich habe unsere Kinder auch 4 Jahre "alleine" betreut. In der Zeit waren die beiden nur jedes 2. Wochenende beim Vater und teils was mehr in den Ferien. Ich habe die Zeit einerseits wirklich genossen, weil ich einfach sehr viel Zeit mit den Kindern verbringen und so natürlich auch ne enge Verbindung aufbauen konnte. Außerdem konnte ich Entscheidungen weitestgehend alleine treffen- wobei jemand zum austauschen manchmal sicher auch schön gewesen wäre. Außerdem war es teils auch echt stressig. Naja und dann gab es verschiedene Änderungen im Leben des Vaters und so dann auch der Wunsch nach dem Wechselmodell (der Vater wohnt auch gut 30km weit weg). Wir haben's einfach ausprobiert. Wir haben es so gemacht, dass jeder feste Wochentage und Wochenenden mit den Kindern hat. Auch der Plan für die Ferien steht bereits zu Beginn des Jahres weitestgehend- und mögliche Änderungswünsche müssen eben abgestimmt wrrden. Wechsel von Mama zu Papa bzw. Umgekehrt machen wir oft in Verbindung mit Schule/ kindergarten. Also, Elternteil A bringt die Kinder morgens hin, Elternteil B holt sie ab.  Ich würde behaupten, die Kinder haben immer noch ihren Lebensmittelpunkt hier. Hier sind schließlich Freunde, Kita/Schule, Hobbies etc. Aber das heißt nicht, dass sie nicht trotzdem auch gern beim Vater sind. Und was die Fahrerei betrifft: klar, komplett geht sie auch an mir nicht vorbei, aber den Großteil muss da der Papa übernehmen. Schließlich ist er weg gezogen... Bei uns klappt's tatsächlich ganz gut. Natürlich ist man wieder mehr im Kontakt als vorher und muss sich wieder mehr absprechen. Aber die Kinder freuen sich, ihren Papa wieder mehr zu sehen und ich kann die "freie" Zeit oft auch ganz gut nutzen.  Also... Ich würde sagen: probier's doch aus. Trefft klare Absprachen, was Zeiten und "Verantwortlichkeiten" angeht. Versucht nett miteinander umzugehen und freut euch, dass ihr die Sachen, die euch am anderen in der Kindererziehung (oder bei auch immer) nerven, nicht mehr ständig in eurer Nähe aushalten müsst 😉 wie ich immer es weitergeht, ich drücke euch die Daumen, dass ihrs gut hinbekommt!