jannas
Hallo, der letzte Beitrag macht mich gerade nachdenklich. Ich glaube, gerade im Patchwork ist Eifersucht häufiger ein Thema. Auch wenn es das nicht sollte... Wenn ich ganz ehrlich bin, empfinde ich auch so eine Art Eifersucht auf meinen Stiefsohn. Er war beim Kennenlernen schon Teenager, ich nicht der Trennungsgrund. Ich bin ihm, natürlich, offen und freundlich begegnet. Im Laufe der Jahre wurde das anfangs eigentlich gute Verhältnis allerdings immer schlechter. Der Sohn hat ein unmögliches Verhalten an den Tag gelegt. Sein Vater, mein Mann, hat selbst sehr unter den Lügengeschichten und dem Benehmen von ihm gelitten. Wie häufig war so schlechte Stimmung, weil wieder etwas war. Als Eltern sieht man wohl alles anders, von außen und realistisch war der Junge für mich eigentlich nur Störenfried. Ich habe mich immer um ein harmonisches Miteinander bemüht. Habe immer volle Breitseite die Stimmung meines Mannes abbekommen. Und es gab häufig sehr heftige Vorfälle. Irgendwann ging es tatsächlich nicht mehr. Der Sohn, längst volljährig, ist ausgezogen, auf Wunsch meines Mannes. Auf einen Schlag viel weniger Stress zu Hause. Mit seinem Verhalten macht der Junge weiter, nur bekommen wir lange nicht mehr alles mit. Tja, für meinen Mann ist sein Sohn der Held. Egal, was war und was ist. Ich verstehe meinen Mann. Zu meinen eigenen Kindern habe ich auch eine sehr tiefe Bindung und würde, müsste ich mich entscheiden, immer für die Kinder entscheiden. Obwohl ich meinen Mann wirklich sehr liebe... Und nun, wenn ich ehrlich bin, gönne ich dem Sohn diese tiefe, bedingungslose Liebe nicht. Er muss nur ein Wort sagen, mein Mann ist sofort und immer für ihn da. Ich weiß, richtig so. Aber dieses Gefühl der Eifersucht ist trotzdem da. Auch wenn ich da nie jemanden von erzählt habe. Ich bzw wir alle zu Hause müssen die schlechte Stimmung, wenn wieder was war, aushalten und ausbaden. Und der verwöhnte Prinz ist sowieso die Nummer eins.... egal , wie sch.... er sich verhält. Bin ich so alleine mit meinem Gefühl? Ich lasse es mir nicht anmerken. Der Sohn leidet nicht. Nur mein Mann.... und die ganze Familie mit. Ich weiß nicht, was ich mit dem post bezwecken will. Vielleicht drauf hinweisen, dass auch "vernünftige, reife Erwachsene" Gefühle haben können, die man vielleicht nicht haben darf oder sollte?!? Bin ich wirklich so alleine damit? Viele Grüße von Jannas
Nein, du bist nicht allein, das gab es schon immer: fabeln, geschichten, märchen, filme, bücher sind voll mit stiefmüttern. Ich kenne auch andere, die auch fremden kindern bedingungslose liebe entgegenbringen, aber das sind ausnahmen. Alles gute!
Hallo, die böse Stiefmutter möchte ich gar nicht sein. Schon gar nicht für ein Kind oder sogar kleines Kind, welches einfach noch jung ist. Meinen Stiefsohn habe ich schon halb erwachsen kennengelernt. Ich habe nie etwas unmögliches von ihm erwartet. Über ein Hallo hätte ich mich schon gefreut. Was ich nicht wollte, ist es, belogen zu werden. Mein Mann hat alles geschluckt, drunter gelitten haben alle.... außer dem Prinz....
Hallo jannas, Hut ab! Ich habe bis jetzt noch niemanden kennengelernt, der offen zugibt eifersüchtig auf die Stiefkinder zu sein. Ich finde deine Gefühle aber menschlich und nachvollziehbar und denke, dass es insgeheim vielen so geht. Jetzt ist dein Stiefsohn ja ausgezogen, trotzdem triggert sein Verhalten dich immer noch. Auch verständlich. Total normal. Ich würde an deiner Stelle nur darauf achten, dass deine schlechten Gefühle für den jungen Mann dir nicht DEIN Leben vergällen und DU nicht mehr genießen kannst, was DU Schönes und Gutes hast. Nicht dass du ewig das Thema "Stiefsohn" innerlich herumwälzt und es viel von DEINER kostbaren Zeit frisst. LG Streuselchen
Du hast absolut recht. Ich sollte meinen Stiefsohn und alles drum herum einfach nicht so wichtig nehmen. Da ginge es mir besser. Auch meinem Mann und seiner Laune, wenn mal wieder was war, gegenüber, sollte ich mich abgrenzen. Schwierig.... ich arbeite dran. Danke für deine Antwort.
Nein, du bist nicht alleine.... und ich finde: natürlich darf ich auch als "reifer Erwachsener" solche Gefühle haben. Aber: ich muss sie einsortieren können und damit umgehen. So wie du ja auch schreibst: es ist dir klar und du findest es richtig, dass für deinen Mann dein Stiefsohn als erstes kommt, ABER... Solange dieses "ABER..." in der Praxis nicht dazu führt, dass du deinen Stiefsohn beschimpfst und beleidigst (und genau DAS passiert ja in dem Posting darunter), "darfst" du ja denken und fühlen soviel du willst.... Zumal: in deinem Fall könnte ja der junge Mann durchaus auch mittlerweile für sich selber sprechen, und ihr könntet notfalls sowas auch offen austragen. Ein 7-jähriger Junge (wie eben in dem anderen Post) kann das halt nicht.
Ne.... der Junge hat und hatte nie etwas auszuhalten. Ich glaube, ihm ist gar nicht bewusst, wie doll hier alles durch ihn beeinflusst wird. Wenn er hier ist spreche ich natürlich nett und normal mit ihm. Ich biete ihm zu Essen und Trinken an, zeige Interesse an dem, was er tut bzw erzählt. Also wird er behandelt wie jeder andere willkommene Besuch auch. Und natürlich freut sich mein Mann immer ganz doll. Er geht zwar selbst davon aus, dass von allem höchstens die Hälfte stimmt.... aber das ist meinem Mann egal. Hauptsache, er ist da und erzählt überhaupt.... Das ist allerdings nicht mein Ding.... aber ich halte tapfer den Mund und störe die Idylle nicht.... Ne, ich kann meinem man nichts vorwerfen. Außer, mein Eindruck, viel zu viel Nachsicht.....
Oh ja... du sprichst mir aus der Seele! Bei uns: Weniger dass die Älteste Stress im leben hat: sie hat studiert, arbeitet, lebt inzwischn 1 Std, entfernt in der eigenen Wohnung, etc..... eigentlich alles supi... aber sie HASST mich, ist mir gegenüber unverschämt, weigert sich mich zu grüßen, etc. ... und ihr Vater sagt NICHTS, steht nur da. ICH bin schuld dass sie nicht zu uns kommt (ja klar...), sagt sie, etc. Und der Vater steht eben immer nur da. Und ja, wenn's brennt rennt Papa los. Sie verhält sich unverschämt, und trotzdem Papa macht und tut. ICH habe damit aber zu 99,9% meinen Frieden. Eifersucht würde ich es nicht nennen, aber nein, inzwischen habe ich schon immer ein bitteres Gefühl wenn ich sie nur sehen muss. Ich kann es gut ohne sie aushalten, sehr gut sogar. Aber sie ist seine Tochter, so wie meine Buben eben "meine" sind. Allerdings habe ich hier so gut wie nie seine "Launen" zu ertragen. Nicht mehr, auch das hat sich gelegt. Wobei sie oft einfach in unsere Pläne grätscht die dann IMMER umgeworfen müssen. Es hat sich gelegt in den Jahren. Ich hab gelernt mir auch die Freiheiten zu nehmen meinen Kindern zu geben und zu machen und sie so zu sehen wie ICH will, nicht immer abzustimmen, "objektiv" zu sein (sein zu wollen, sein zu "müssen"). Und nun zu dir: wenn Du eifersüchtig sein willst (oder das so nennen willst): Dann tu es und sei es! Du darfst es zulassen. Auf der anderen Seite, ich denke du kannst nicht erhoffen oder erwarten dass es plätzlich "weg" ist (das Thema Sohn). Deinem Mann darfst Du aber auch sagen dass Du seine Launen wg. seinem Großen NICHT aushalten musst und er sie bitte weghalten soll. Und nur so am Rande: nur wei der Sohn es nicht zeigt, ich denke nicht dass die angespannten Jahre spurlos an ihm vorübergegangen sind. Das hat sicher auch zu seiner jetzigen Situation beigetragen. Mag vordergründig nicht so aussehen, aber ich das Gezerre zwischen schwachen Vater und (positiv gemeint) fordernder Stiefmutter kann nicht an ihm abprallen. Du machst das schon ganz gut... evtl. doch doch noch einen Schritt mehr abnabeln?... OK, das ist es alles wirr, klarer krieg ich es gerade nicht hin :-) Ich drück dich! D
Ich fühle mich verstanden! Es ist auch nicht so wirklich Eifersucht. Eher gönne ich ihm all die Annehmlichkeiten, die er genießt, nicht. Ich weiß, dass klingt schlimm. Sage ich hier auch im Leben nicht. Im Gegenteil, ich überlege mir Überraschungen für ihn zu Weihnachten, damit er auch etwas auspacken kann. Der Papa würde einfach ein paar (große) Scheine rüber reichen. Ich backe Kuchen zu seinem Geburtstag. Mir gratuliert er nicht mal. Ach, das ist schwierig zu beschreiben. Das schlimmste für mich ist die Art und Weise, wie mein Stiefsohn sich gibt und verhält. Egoistisch, rücksichtslos, beleidigend, missachtend und ohne Respekt . Dazu lügt er. Besonders diese Lügen, immer und immer wieder, haben sich bei mir so eingebrannt. Ohne Einsicht, ohne jemals eine Entschuldigung oder umdenken. Besonders meinem Mann gegenüber. Das traf ihn jedesmal sehr. Wie oft war er verzweifelt und an Boden zerstört. Immer wieder habe ich versucht zu vermitteln. Und der Sohn ist seit mehreren Jahren volljährig. Kein kleines Kind, was noch nicht weiß, was lügen bedeutet. Wie soll man so jemanden bedingungslose lieben wie ein eigenes Kind? Das kann man wohl nur, wenn es wirklich das eigene ist. Zumindest ich nicht. Als der Zustand hier absolut nicht mehr ging, ist er ausgezogen. Erst war eine ganze Zeit Funkstille. Jetzt meldet er sich, wenn er etwas möchte. Mitten in der Nacht gefahren werden. Oder Motorrad kaputt oder Fahrrad platt. Papa freut sich, dass er auch meldet und springt. Zu jeder Zeit, Tag und Nacht. Er glaubt selbst nicht, dass die Lügerei besser geworden ist. Man bekommt nur nicht mehr soviel mit und mein Mann hinterfragt nichts.... um nicht wieder enttäuscht zu werden. Und ich??? Einerseits bin ich relativ außen vor. Andererseits taucht, wie jetzt Weihnachten, der Junge (natürlich) auf und lässt sich feiern, weil er da ist.... Er hat halt für meinen Mann eine absolute Sonderstellung. Mein Mann tut für meine Kinder wirklich viel. Aber wenn sein Sohn piep macht, sind alle anderen vergessen. Und das stößt mir sauer auf. Manno, vielleicht bin ich auch einfach unfair. Mag sein. Aber in mir gibt's nun mal solche Gefühle, die ich selbst nicht einordnen kann. Ich fühle mich in seiner Gegenwart einfach gehemmt und unwohl. Doof, ich weiß. Schließlich wird der Junge immer eine sehr wichtige Rolle für seinen Vater spielen und mit meinem Mann will ich alt werden....da muss ich mich irgendwie arrangieren und meinen inneren Frieden finden. Und ich weiß auch nicht, was ich mit von den geschreibe verspreche.....
Oh meinst du wirklich dem Jungen ging es gut und er hat aus Langeweile gelogen und sich schlecht genommen?? Naive Vorstellung, denn einem Trennungskind scheint eigentlich nie die Sonne aus dem A... ganz egal wie alt es bei der Trennung der Eltern ist. Was der Trennung vorausgeht bekommen die Kinder ja auch mit. Zu dem Rest möchte ich mich zurückhalten. Erwachsen und vernünftig lese ich da nirgends. Sorry.
Wir haben alles uns mögliche getan, damit es ihm gut gehen soll. Die Trennung ging von der Mutter aus. Und das daran, dass es überhaupt zur Trennung kam, hatte ich absolut keinen Anteil. Sowas passiert leider. Natürlich ist die Trennung der Eltern auch für ältere Kinder eine einschneidende Veränderung. Natürlich dürfen die Kinder dann auch durch den Wind sein, ärgerlich, sauer, traurig oder was auch immer. Aber haben also Trennungskinder über Jahre einen Freifahrtschein, was ihr Verhalten angeht? So funktioniert das nicht. Inzwischen ist er schon lange kein Kind mehr. Er betont immer, er wäre erwachsen. Seine vermeintlichen Rechte kennt er genau. Wie soll man einigermaßen harmonisch miteinander leben, wenn man bei jeder Aussage von einer Lüge ausgehen muss? Ganz offensichtlich angelogen zu werden fühlt sich wirklich schlecht an. Warum er lügt? In manchen Situationen um es selber einfacher zu haben, seine Ruhe zu haben, besser dazustehen. Es ist eine verfahrene Situation.
Du hast damit nichts zu tun, dass sich die Eltern getrennt haben, ihr habt alles getan, damit es ihm gutgehen soll... Und jetzt soll das verdammte Blag auch einfach dankbar und glücklich sein, gell!?
Verdammte Blag ???? Also, wenn das deine Wortwahl ist, unsere ist es nicht. Gegenfrage: Sind Trennungskinder für immer und ewig entschuldigt, wenn sie sich total daneben benehmen? Was schlägst du vor? Alles schlucken und hinnehmen? Oder welche Alternative siehst du, wenn beim erwachsenen Kind doch kein Fehler liegen kann?
Ich denke, Luckypunch bezieht sich auf deine Aussage: „Ne.... der Junge hat und hatte nie etwas auszuhalten.“ Und ich finde auch, dass DU es dir da zu einfach machst! Ich selber war ein „angepasstes“ Stiefkind- mein Bruder und mein Stiefbruder aber nicht. Trotzdem haben unsere Eltern den Jungen Verständnis entgegengebracht. Denn sie hatten beide ganz viel „auszuhalten“! Gerade mein leiblicher Bruder ist ein Egoist vor dem Herrn und hatte in seinen ersten Lebensjahren ein “unbeschwerteres” Leben, als mein Stiefbruder. Aber mein Vater ( Stiefvater, aber ER ist MEIN, UNSER Vater) hat sich immer um ihn bemüht ( und meine Mutter um meinen “Stief”bruder), so dass das Verhältnis heute sehr gut ist. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, die Kinder in ihrem Aufwachsen zu begleiten und Verständnis aufzubauen. Mich erschreckt es immer, dass die bösen Stiefeltern aus den verstaubten Märchen wirklich existieren. Aus meiner Familie kenne ich das nicht. Mein Stiefvater hatte eine Stiefmutter, die uns Stiefstiefenkel und auch ihre Stiefstiefurenkel wie ihr eigenes Fleisch und Blut behandelt hat. Ich habe Großeltern ( Eltern meines leiblichen Vaters), die sowohl meinen Stiefbruder als auch meine Halbgeschwister ( von meinem Stiefvater) als ihre Enkel ansahen bzw.. ansehen. Familie ist nicht das Blut in den Adern, sondern der soziale Zusammenhalt u dafürhalte Liebe.
Erziehung fehlt da dann wohl. Es gibt Gründe, die ein Kind zum "Lügner" werden lassen. Und daran tragen die Eltern Schuld, nicht das böse Kind. Es ist einfach zu sagen "hör auf zu lügen", das Kind dann aber auch mit der Wahrheit anzunehmen ist gar nicht so leicht.
Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen und verstehen. Eine kluge Userin in den RUB Foren hat mal geschrieben: Du kannst dich ärgern, es besteht aber keine Verpflichtung dazu. Ich habe diesen Satz immer im Ohr. Ich habe aufgehört mir mit Menschen Mühe zu geben, die meinen Aufwand nicht wertschätzen. Sprich ich backe keinen Geburtstagskuchen für Menschen, die nicht danke sagen. Ich kaufe und verpacke keine Geschenke für Menschen die das nicht wertschätzen. Ich habe für mich entschieden, dass ich meine Energie besser den Menschen widmen, über die ich mich dann nicht ärgern muss und denen mein Engagement gut tut. Von den Egoisten/Egozentrikern erwarte ich einfach nichts mehr und damit werden die Gründe sich zu ärgern auch weniger. Ich will meine Stimmung und meine Gedanken einfach nicht mehr von diesen "Energiefressern" bestimmen lassen. Max. schüttel ich innerlich den Kopf. Natürlich geling mir das nicht immer, aber mit der Zeit immer besser :-) Alles Gute und weiterhin gute Nerven!
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