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Manchmal wäre ich gerne Single- liegt nicht an ihm

Manchmal wäre ich gerne Single- liegt nicht an ihm

Zweifel90

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Ich bin Anfang 30 und war bis vor 3 Jahre auch quasi mein ganzes Leben Single. Mir ging es nie schlecht alleine, aber ich hatte doch immer wieder auch den Gedanken, dass es schön wäre, das Leben mit einem Partner gemeinsam zu führen – vor allem an langweiligen Sonntagen, wenn es um die Urlaubsplanung ging oder nachdem auch Freundinnen (habe eh nur wenige enge Kontakte und bin recht eng mit meiner Familie) immer weniger Zeit hatten und teilweise Familien gründen, Häuser bauen… Ob ich ein Kind möchte, weiß ich nicht so richtig. Mein Freund und ich wohnen zusammen, das klappt gut und auch so, menschlich und wie viel und was wir zusammen machen können, könnte es nicht besser sein. Klar gibt es auch mal kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber nichts Gravierendes. Auch von Familie und Freunden wird uns das öfter gesagt. Ich denke viel und oft darüber nach, mein „Problem“ hat letztendlich nichts mit ihm als Mensch zu tun. Er würde alles für mich machen und ist immer für mich da. Ich schäme mich auch irgendwie, wie ich denke, aber ich frage mich immer wieder, ob ich auf Dauer für eine Beziehung gemacht bin oder lieber Single wäre. Und fühle mich ihm gegenüber echt manchmal schlecht, weil er absolut nichts dafür kann oder „falsch“ macht. Es liegt an mir und seit wir zusammen sind, hat mir die Beziehung auch sehr viel über mich gezeigt/triggert mich oft. Ich glaube, zusammengefasst treffen es folgende Punkte ganz gut:   -          Es fällt mir schwer, für mich einzustehen, Grenzen zu setzen. Daraus resultiert eine gewisse Angst, mich selbst zu verlieren -          Ich habe Angst vor Verantwortung/Verpflichtung und Konflikten. Und die „enge Paarbeziehung“ bringt natürlich auch mal einen Konflikt und Verantwortung für den anderen, das triggert etwas in mir -          Natürlich erfordert eine Beziehung auf Rücksichtnahme auf den Partner, machen wir auch gegenseitig, manchmal wünsche ich mir, einfach wieder nur auf mich schauen zu müssen – wobei da natürlich auch nicht alles perfekt war und ist -          Ich will es jedem recht machen und vergesse mich dabei selbst -          Wenn ihn irgendwas belastet, zieht mich das richtig runter, ich will ihm helfen, habe da immer sehr großes Mitgefühl, wenn jemand, der mir wichtig ist, ein Problem hat. Meine eigenen Problemchen natürlich auch, aber jetzt habe ich quasi die „doppelte Ladung“ -          Manchmal wünsche ich mir, mich nicht absprechen zu müssen, was gewisse Alltagsdinge wie essen/Haushalt angeht oder auch mal nicht zu putzen, wenn es mich alleine in dem Moment nicht gestört hätte -          Weniger Zeit für meine Familie und Freunde oder mich alleine und dadurch ein schlechtes Gewissen denen gegenüber (obwohl da ja auch jeder „sein“ Leben führt), und ich denke immer, aufgrund der Beziehung habe ich jetzt nicht mehr so viel Zeit für sie wie früher und fühle mich dann schlecht -          Selbstzweifel/geringes Selbstvertrauen, dachte, dass ich das besser im Griff habe. Aber manchmal das Gefühl, nicht gut genug oder zu viel/zu anstrengend zu sein, obwohl er das überhaupt nicht so empfindet Wie geschrieben, meine Zweifel liegen vor allem an und in mir, es hat wenig bis nichts mit ihm zu tun und diese Punkte würden auch in einer anderen Beziehung aufkommen, es wäre nicht alles besser, wenn ich wieder Single wäre. Das beschäftig mich extrem und kostet mich mental viel Kraft. Hat jemand eine Idee, wie ich damit besser umgehen kann? Geht oder ging es jemandem ähnlich?


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Zweifel90

dann ändere die genannten punkte doch. da ist doch jetzt nichts dabei was man nicht lernen kann. zu 1. lerne es zu 2. finde heraus, was da getriggert wird damit du lernen kannst damit umzugehen zu 3. erkenne die phasen wo du dich gerne auf dich konzentrieren möchstest, kommuniziere das und tu es zu 4. sh. 1 zu 5. lerne abgrenzung, hilft auch bei 1 und 4 zu 6. dann putz halt nicht zu 7. ebenfalls ein abgrenzungsproblem zu 8. selbstvertrauen kann man lernen evtl. wäre eine therapie was für dich? ich bin frisch mitte 30 und kenne abgrenzungsprobleme durchaus - welche frau kennt das nicht? aber daran kann man arbeiten. und da du noch ziemlich viel leben vor dir hast lohnt sich das auch. meistens hat man die schwierigkeiten ja nicht nur im privaten (beziehungs-)umfeld sondern auch im beruflichen bereich und spätestens da wird es haarig. ich habe jura studiert und habe in dem umfeld früh gelernt diese hochnäsigen kravatten-machos elegant an mir abperlen zu lassen. ich glaube das hat mir beruflich wie privat geholfen.


Astrid

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Antwort auf Beitrag von Zweifel90

Hallo, das Problem hat tatsächlich nicht mit ihm zu tun. Aber vielleicht mit deiner Familie. Ich glaube, du hast dich vielleicht innerlich noch nicht gut von zu Hause abgelöst, kann das sein? Es ist schön, wenn man "eng" mit der Familie ist. Aber man muss zugleich auch innerlich abgenabelt sein. Was du aber schilderst zu deiner Selbstunsicherheit, deinen Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, der Neigung, dich zu sehr aufzugeben für andere, zu den Schuldgefühlen, wenn du glaubst, zu wenig Zeit für die Familie zu haben – all das klingt sehr danach, als wäre da in deiner Kindheit manches nicht wirklich gut verlaufen. Manche Eltern erlauben es ihren Töchtern nicht, sich von ihnen abzulösen. Bei einer gelungenen Kindheit und Erziehung ist das Ergebnis ein starker, selbstsicherer Erwachsener, der sich gut abgrenzen kann, sich nicht übermäßig für andere zuständig fühlt und sehr gut auf sich achtet. Manche Eltern aber sind emotional selbst bedürftig. Sie binden ihr Kind dann an sich. Das Kind lernt dann, dass es für die Gefühle der Eltern (und anderer Menschen) zuständig und verantwortlich ist. Dabei ist es ja umgekehrt: Die Eltern sind für die Gefühle des Kindes zuständig. Und auch dafür, dass es seine Flügel aufspannen und von ihnen wegfliegen kann (und darf). Es könnte sein, dass dies bei dir der Knackpunkt ist. Dass die innere Loslösung von der Herkunftsfamilie noch nicht stattgefunden hat. Ablösung heißt nicht, dass man den Kontakt zu den Eltern reduziert. Ablösung findet innen statt. Sie heißt: Du fühlst dich nicht zuständig für die guten Gefühle der Eltern, sondern für deine eigenen. Du sorgst gut für dich. Du kannst dich gegenüber anderen gut abgrenzen. Du hilfst hier und da, wenn (!) du darum gebeten wirst. Du kannst gut Nein sagen, wenn du etwas nicht möchtest. Du sorgst dich nicht um andere Erwachsene, weil diese selbst für ihr Leben verantwortlich sind. Weil deine Eltern dich (unbewusst, nicht böswillig) vielleicht noch nicht freigelassen haben, hast du dieses Freiheitsbedürfnis. Du hast Angst, wieder in eine Abhängigkeit zu geraten. Ablösen musst du dich aber dann nicht vom Freund, sondern von der Kindheit und der Kindrolle. Eine Trennung vom Freund würde das Problem nicht für dich lösen. Und umgekehrt: Wenn du es schaffst, dich von der Herkunftsfamilie zu emanzipieren, kannst du auch entspannt und ohne Ängste auf einen Mann zugehen. Von einer starken, souveränen Position aus. Sind so ein paar Anstöße, vielleicht ist ja etwas für dich dabei. Da deine alten Päckchen aus der Kindheit drohen, eine gelingende Beziehung zu zerstören, fände ich sogar eine psychologische Beratung durchaus mal überlegenswert. Die alten Dinge wird man ja oft nicht nur durch Einsicht los. Man muss auch üben und trainieren, und dabei kann Begleitung sehr helfen. Liebe Grüße  


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Zweifel90

Wenn Du dich aus der Bezihung verabschiedest läufst Du davon. Weil du dann an diesen Dingen nicht arbeiten musst. Ist natürlich viel bequemer, ne? Wie wäre es denn wenn Du Dir einen Therapezten suchst der dir hift dass Du mehr in Dir Ruhen kannst, in die selbst icherer bist?  Wenn Du selbst "gut stehst", dann haut dich ein anderer Mensch nicht so leicht um. Weder dessen Marotten noch die Ansprüche noch die Gefühle die dieser Mensch hat. Du stehst IMO nicht sicher auf deinen eigenen inneren Beinen. Aber das wirst Du nicht trainieren können wenn da kein Partner ist. Klar bequemer mag es sein... aber für immer alleine leben? Kann man machen... VG D    


Sue_Ellen

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Antwort auf Beitrag von Zweifel90

wenn du soviele zweifelpunkte hast, dann ist es m.e. nicht der richtige.